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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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erklärte Shadow und seufzte gleichzeitig, als sie meinen Blick
sah. „Ich mag dich und Thunder ja verflucht gerne, aber hätte ich gewusst, was
heute auf mich zu kommt, wäre ich zu Hause geblieben.“
    Ich musste
nur kurz nach vorne sehen, um zu verstehen. Thunder lief in großen Schritten
vor uns her und schimpfte unermüdlich über „selten dämliche, nur auf ein bestimmtes
Körperteil hörende, völlig nutzlose, blauköpfige Vollidioten.“ Ich verstand Shadow,
die alle Hände voll zu tun hatte mit uns beiden gekränkten Freundinnen.
    „Los, wir
gehen da rein“, brüllte Thunder uns entgegen und stapfte auf eine Attraktion zu.
    „Oh Mann“,
seufzte Shadow und folgte ihr. Auch wir anderen gingen hinterher.
    Wir kamen in
eine dunkle Halle, die es schnellstmöglich zu durchqueren galt. Hinter allen
möglichen Hindernissen und Ecken schossen immer wieder kleine und große Wesen
hervor, die wir mit einem Zauber treffen mussten. Natürlich handelte es sich
hierbei um keine echten, aber dennoch tauchten sie oft so überraschend auf,
dass man durchaus einen Schreck bekam. Es hätte dennoch lustig werden können,
wäre da nicht Thunder gewesen, die wie ein Berserker vor uns herlief und alles
abschoss, was nicht schnell genug wegkam. Andere Besucher traten ihr nur einmal
in den Weg, danach waren auch sie bemüht, einen möglichst großen Bogen um die
Wütende herumzumachen.
    Saphir zog in
diesem Moment den Kopf ein, als ein Zauber ihn nur knapp verfehlte. „Das ist ja
echt lebensgefährlich, wenn sie so drauf ist.“
    „Das ist noch
gar nichts“, erwiderte Céleste.
    „Verdammt nochmal!“,
schrie Shadow auf, als sie einem weiteren Zauber von Thunder nur knapp ausweichen
konnte.
    „Steh halt
nicht im Weg rum!“, brüllte sie zurück.
    „Dir geb ich
gleich ein verdammtes steh nicht im Weg rum“, knurrte Shadow.
    „Lass gut
sein“, versuchte Céleste sie zu beruhigen. „Wir sollten einfach alle weit
hinter ihr bleiben und sie sich abreagieren lassen, danach wird sie bestimmt um
einiges friedlicher sein.“
    Céleste
behielt glücklicherweise recht. Nachdem Thunder sich in der Halle richtig ausgetobt
hatte, war sie umgänglicher als zuvor. Dennoch konnte man nicht gerade von
guter Laune sprechen.
    Wir fuhren
eine Achterbahn nach der nächsten, amüsierten uns so gut es ging, doch
besonders bei mir wollte keine Freude aufkommen. Ständig durchsuchte ich die
vorbeilaufenden Menschen nach Night. Enttäuscht musste ich jedoch feststellen,
dass er weit und breit nicht zu sehen war. Ich war mir nicht sicher, ob es mehr
schmerzte, sich vorzustellen, wo er gerade war und was er tat, als ihn
tatsächlich zu sehen, wie er lächelnd die Hand von diesem Mädchen hielt. Auf
jeden Fall vermisste ich ihn aufs Schmerzlichste und die Eifersucht kochte mir
durch die Adern.

 
    Ich war unglaublich
erleichtert, als wir endlich am vereinbarten Treffpunkt waren und auf die
anderen warten konnten. Leider blieb es erst mal dabei.
    „Sie sind
schon eine Viertelstunde zu spät“, knurrte Thunder böse.
    „Sie werden
sicher jeden Moment kommen“, versuchte Céleste sie zu beruhigen.
    Leider halfen
ihre Worte nicht. Thunder bedachte sie mit einem mahnenden Blick, bloß still zu
sein. Danach ballte sie weiter die Fäuste und fluchte leise vor sich hin. Doch
auch mir ging diese Warterei langsam gewaltig auf die Nerven.
    „Also mir reicht’s
jetzt langsam!“, rief Thunder wütend. Sie sprang von der Bank und baute sich
vor uns auf. „Wenn sie jetzt nicht in fünf Minuten hier sind, dann geh ich!“
    „Versuch dich
zu beruhigen, sie sind bestimmt gleich da“, sagte Saphir, den das Warten nicht
wirklich zu kümmern schien. Er war jedoch ein gefundenes Fressen für Thunders Wut:
„Ach ja?! Mit was für Typen bist du eigentlich befreundet?! Immerhin lassen sie
dich auch einfach sitzen, als gingest du ihnen sonstwo vorbei!“
    Saphir
grinste entspannt, lehnte sich zurück und erwiderte: „Wir sind einfach schon zu
lange und zu gut befreundet, um mich wegen so einer Kleinigkeit aufzuregen.“
    Das verschlug
ihr wenigstens für ein paar Sekunden die Sprache. Allerdings wirklich nur für
ein paar Sekunden. „Du kannst einem echt leidtun.“
    Sie hatte
offenbar endgültig genug. „Das können wir uns doch nicht länger bieten lassen.
Wir warten jetzt seit fünfundzwanzig Minuten. Kommt, lasst uns gehen!“
    „Also ich hab
langsam auch genug“, gab Shadow zu.
    „Dann lasst
uns von hier verschwinden“, meinte Thunder. An Saphir

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