Necare (Verlangen) (German Edition)
in
dein Verderben rennst, werd ich ganz sicher nicht einfach nur dabei stehen und
zusehen!“
„Das ist mir
sowas von egal, was du machst, nur lass mich in Ruhe.“ Damit eilte Night davon und
ließ Sky stehen.
„Bleib
gefälligst hier, verdammt!“
Doch Night
drehte sich nicht einmal mehr nach ihm um.
Sky trat
wütend mit dem Fuß gegen die Wand und schimpfte ungehalten vor sich hin.
„Na, Ärger im
Paradies?“, fragte Thunder vor Freude grinsend.
„Lass gut
sein“, antwortete er grimmig.
Es musste
wirklich ernst sein, wenn er nicht mehr auf ihre Provokation einging.
„Was ist denn
passiert?“, wollte Céleste wissen.
Er
betrachtete uns kurz, als ringe er noch mit sich. Schließlich begann er doch zu
erzählen. „Ich war in der Berufsberatung nach Night dran. Nachdem wir im Grunde
alles besprochen hatten und meine Eltern und ich gehen wollten, hielt mich der
Kerl zurück. Er habe gehört, Night und ich seien gute Freunde und da er das
Gefühl habe, sowohl bei ihm als auch bei Nights Mutter auf taube Ohren gestoßen
zu sein, solle ich ihm doch nochmal ins Gewissen reden. Immerhin gehe es um
seine Zukunft.“
„Muss man das
verstehen?“, fragte Thunder ungeduldig.
„Es geht
darum, dass er alles einfach wegwirft. Das ist die Chance und er will sie nicht
nutzen“, schrie er wütend los.
Ich sah ihn
überrascht an. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
„Talentsucher
der Dragons haben beim letzten Iceless Spiel zugeschaut. Sie wollen ihn haben,
doch er lehnt vehement ab. Ich versteh das nicht! Das ist eine einmalige Chance.
So eine bekommt er nie wieder. Der Berufsberater meinte, dass er auch gute
Aussichten hätte, sich bei den Radrym zu versuchen. Er bräuchte noch etwas
bessere Noten, das Potential hätte er jedoch. Er könnte sich mit Sicherheit am
Aufnahmetest versuchen…“ Sky schüttelte verständnislos den Kopf. „Er will aber
nicht. Er will nicht zu den Dragons und die Radrym würden ihn ebenfalls nicht
sonderlich reizen, könnt ihr euch das vorstellen?! Er weiß noch nicht mal
genau, was er machen will, dennoch schlägt er diese Chancen in den Wind. Der
spinnt doch!“
Er sah uns
hilflos an, dann blieben seine Augen an mir hängen. „Sprich du nochmal mit
ihm.“
„Was?! Ich?!
Wieso sollte er auf mich hören?“ Mal davon abgesehen, dass ich ihn auf keinen
Fall zu etwas überreden wollte, wofür er die Schule verlassen musste.
„Versuch es
wenigstens“, bat er mich.
In meinem
Kopf rasten die Gedanken. Es war nicht nur, dass ich ihn nicht verlieren
wollte… Ich wollte vor allem, dass er glücklich war und wenn er für sich
entschied, dass es dieser Weg nicht war, dann sollte er ihn auch nicht gehen
müssen. Ich schüttelte verneinend den Kopf. „Ich denke, er weiß schon, was er
macht.“
„Klasse!“ In
seinen Augen glommen Enttäuschung und Wut. Ohne ein weiteres Wort wandte er
sich ab und stapfte davon.
Einige Tage später
ging ich in der Parkanlage spazieren und hing dort meinen Gedanken nach. Ich
überlegte, welches Thema ich für einen Aufsatz in Literatur wählen sollte, doch
allzu schnell stahl sich Night wieder in meine Gedanken. Natürlich würde es
mich treffen, wenn er die Schule verlassen sollte, aber wenn er dadurch
glücklich wäre… Warum sollte ihn jemand zu etwas zwingen, was er nicht wollte?!
Und weshalb sollten ihn gerade meine Worte überzeugen?!
Ich schlug den
Weg zur Lichtung ein und sah ihn sofort. Night hatte sich auf eine der Bänke
gelegt, die Arme unter dem Kopf verschränkt und den Blick gen Himmel gerichtet.
Ich ging langsam auf ihn zu, während sein wundervoller Anblick sich in meine
Seele brannte. Er wandte mir den Kopf zu; ein sanftes Lächeln umspielte seine
Lippen.
„Was führt
dich hierher?“, fragte er, während er sich aufsetzte und neben sich Platz
machte.
„Ich hab nur
einen Spaziergang gemacht.“
Ich ließ mich
neben ihn sinken. Es hatte keinen Sinn, drumherum zu reden…
„Habt ihr
euch wieder vertragen?“
Er schwieg
kurz und seufzte. „Sky hat wohl endlich verstanden, dass er mit seinem
ständigen Gerede nicht weiterkommt. Sauer ist er wohl noch immer, aber das gibt
sich wieder.“
Ich nickte
und hoffte, dass er Recht behielt.
„Er hat mir
von der Sache mit dem Berufsberater erzählt“, begann ich vorsichtig.
Nun glitten
seine tiefblauen Augen zu mir und sein Blick flammte kurz auf. „Sag bitte
nicht, dass er dir auch diesen Floh ins Ohr gesetzt hat und dich letztendlich
von dieser schwachsinnigen Idee
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