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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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zu einer Zeit mit Edouard zusammengearbeitet, als dieser die Bauweise des Apparats noch nicht völlig perfektioniert hatte. Made - line berührte Asilvas Kugel; sie war kalt und löste kein Kribbeln aus. Von Nicholas wusste sie, dass der Zauber nur wenige Jahre gewirkt hatte. Asilva war nicht besonders angetan von Edouards Experimenten und verweigerte schließlich jede Zusammenarbeit mit ihm. Aber er war es auch, der Nicholas dabei half, den größten Teil der wichtigen Dinge aus Edourds Arbeitsräumen in Lodun vor dem Zugriff der Kronbeamten zu retten.
    Die anderen beiden Kugeln waren mit Arisildes Hilfe geschaffen worden, und er war der Einzige, der über sie Bescheid wusste.
    Sie berührte auch noch das dritte Gerät, das im Gegensatz
zu den beiden anderen in einer kupferfarbenen Metallschatulle lag. Zum Teil tat sie es aus Gründlichkeit, zum Teil, weil ihr das leichte Prickeln der Macht gefiel, das das warme Metall auszuströmen schien.
    Erschrocken riss sie die Hand zurück. Die dritte Kugel vibrierte. Als sie sie erneut anfasste, wanderte ein blauer Funke durch die Spiralen des Räderwerks und schoss plötzlich flackernd heraus.
    Sie nahm die Kugel in die Hand und spähte hinein - vielleicht ein wenig unüberlegt. Eine ehemalige, sowieso nie besonders talentierte Hexe sollte von so was lieber die Finger lassen.
    Die Kugel explodierte nicht und sprengte ihr auch nicht die Gedanken aus dem Kopf, aber sie zitterte noch immer heftig wie ein verängstigtes Tier. Madeline spähte ins Innere, um zu überprüfen, ob vielleicht das feine Getriebe beschädigt war, aber auch mit Hilfe der Lampe konnte sie nichts erkennen.
    Kurzentschlossen klemmte sie sich die Kugel unter den Arm und verließ den kleinen Arbeitsbereich unter der Zwischendecke, um in die obere Hälfte der Dachkammer hinaufzusteigen.
    Der Mond warf ein klares, farbloses Licht in den Raum, das fast zum Lesen ausreichte. Sie zog den Kopf ein, um den niedrigen Balken auszuweichen. Unter dem mittleren Fenster ging sie in die Hocke und legte sich die Kugel in den Schoß. Wieder starrte sie hinein.
    Sie konnte keinen Schaden oder irgendwelche losen Teilchen entdecken, doch tief drinnen bewegte sich noch immer der blaue Funke auf seinem unsichtbaren Pfad.
    Plötzlich spürte Madeline etwas Kaltes zwischen den
Schulterblättern, als wäre in der reglosen Luft des Dachspeichers ein Zug entstanden. Sie hob den Kopf und blickte durchs Fenster.
    Draußen auf der Brüstung kauerte jemand und beobachtete sie. Zerfetzte Kleider, die sich wie ein Leichentuch im Wind bauschten, ein skelettartiger Kopf, gelbe Zähne und klauenhafte, in den Stein verkrallte Hände. Die Kugel an die Brust gedrückt, sprang sie reflexartig auf und stieß sich den Kopf an einem Deckenbalken an. Das Wesen draußen auf dem Dach fuhr zurück und hätte fast den Halt verloren. Die Kugel erzitterte heftig, und das Geschöpf verschwand fauchend hinter der Brüstung.
    Made lines Erstarrung löste sich schon nach einem Augenblick. Mit einer lauten Verwünschung beugte sie sich vor, um zu sehen, ob das Wesen noch da war. Sie vermied jede Berührung mit dem Fenster, das unter dem Schutz eines Hüters stand. Der Hüter muss noch da sein, sonst wäre dieses Ding eingedrungen und hätte mich umgebracht. Sie konnte sich nur vorstellen, dass es ein ähnliches Wesen war wie das im Keller des Mondollot House.
    Ihr Blick senkte sich auf die Kugel, die sie immer noch an sich drückte. Das Beben hatte aufgehört, und Madeline spürte nur noch ein leises Prickeln als äußere Manifestation der in dem Apparat gefangenen Macht. Vielleicht war das Geschöpf vor der Kugel geflohen. Wenn es wie ein Fay auf menschliche Magie reagierte, dann hatte es in der Kugel Arisilde wahrgenommen, der gerade auf der Höhe seiner Macht stand, als sie gebaut wurde.
    Darüber kann ich mir später den Kopf zerbrechen. Made - line trat auf die Treppe zu. Sie musste die Lampe holen, hinuntergehen, die Hütersteine überprüfen und sich vergewissern,
dass alle Bewohner von Coldcourt noch am Leben waren.
     
    Nicholas ließ sich von Cusard in Philosopher’s Cross absetzen. Er wollte sofort mit Arisilde reden, auch wenn er ihn wecken musste. Crack und Reynard sollten weiter nach Coldcourt fahren, um dort nach dem Rechten zu sehen und Made line von ihren jüngsten Entdeckungen zu berichten.
    In Philosopher’s Cross herrschte trotz der vorgerückten Stunde immer noch reges Treiben. Dennoch war man hier viel sicherer als in Riverside oder im

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