Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
solchen Sachen. Meiner Meinung nach ist das nur ein Fimmel. Welches Gewicht kann ein Gedanke schon tragen? Und was soll es nützen, Missgeburten zu züchten? Aber wie schwer ein Panzer ist, das wissen wir, und ebenso, wie tödlich ein Gewehr in der Hand eines gut ausgebildeten Soldaten sein kann! Im Augenblick ... mag Oberst Tsi-Hong hoch im Kurs stehen. Eigentlich geht das ja schon seit Jahren so. Aber auch er hat Vorgesetzte, und die wollen Ergebnisse sehen. Und was die Gentechnik angeht: Die Russen haben ein Superschwein gezüchtet. Das Vieh kann nicht laufen, sein Fleisch schmeckt scheußlich und seine Scheiße stinkt fürchterlich!«
    »Aber auf dem Kwijiang-Boulevard« – Drakesh senkte seine Stimme zu einem Flüstern – »züchten sie keine Schweine ...«
    Zu guter Letzt konnte sich der Major ein Lächeln nun doch nicht verkneifen. »Auf dem Kwijiang-Boulevard«, sagte er und ließ dabei jedes Wort auf der Zunge zergehen, »wird überhaupt nichts mehr gezüchtet!« Damit langte er in seine Uniformjacke und zog einen dicken, »versiegelten« Umschlag aus Packpapier hervor, den er Drakesh reichte.
    Ohne ein Wort zu verlieren oder auch nur die Miene zu verziehen, öffnete dieser den Umschlag mit einem gekrümmten Fingernagel. Das »Siegel« löste sich bei der ersten Berührung, was Drakesh keineswegs überraschte. Das Wort Privatsphäre kannte Major Chang Lun nicht. Was dort stand, war ziemlich lang und sehr kompliziert; Drakeshs Blick flog mit schier unglaublicher Geschwindigkeit über die knisternden Seiten. Er nickte zustimmend und meinte dann:
    »So viel habe ich ihm schon vor neun Jahren gesagt. Jetzt machen wir es also auf meine Weise!« Während er den Umschlag in seinem Gewand verstaute, verriet sein Gesicht keinerlei Regung.
    Chang Lun tat noch nicht einmal so, als wisse er nicht, wovon sein Gastgeber sprach. »Die wollten Gewebeproben ... und Sie haben sich geweigert. Die wollten Blut von Ihnen ... und Sie sagten, es sei Ihr ›Leben‹ und Sie könnten sich nicht davon trennen. Die wollten Sie! Ein völlig fremdartiges, außergewöhnliches Exemplar. Die hätten Sie seziert wie einen Frosch, auseinandergenommen wie eine Uhr, um herauszufinden, was Sie zum Ticken bringt. Oh, körperlich wären Sie heil geblieben, keine Narbe, nicht mal ein kleines Loch wäre zurückgeblieben, trotzdem hätten die ein paar kleine Teile von Ihnen entfernt. Aber Sie zogen sich aus der Affäre, indem Sie ihnen weismachten, dass Sie eher sterben und sich mithilfe Ihrer Willenskraft selber umbringen würden. Tsi-Hong glaubte Ihnen – nun, sogar wenn er Ihnen dabei zugesehen hätte, hätte er noch etwas daraus lernen können –, doch dann boten Sie ihm etwas anderes an!«
    »Meinen Samen«, nickte Daham Drakesh. »Der Gedanke, dass Teile von mir, und seien sie auch noch so klein, auf ihren ausziehbaren Objektträgern und in den Chemikalien ihrer Versuche den Tod finden sollten, war mir ein Graus. Ich wollte mich nicht auf diese Weise ... untersuchen lassen. Aber mir fiel kein vernünftiges Argument gegen die Fortsetzung des Lebens aus der scheußlichen, zuckenden, ansonsten völlig unnützen Saat meiner Lenden ein.«
    »Sie ergossen sich in eine Flasche für die.« Auch Chang Lun konnte kalt und gefühllos sein. »Ihr Sperma wurde tiefgefroren und weggebracht ...«
    »... nach Chungking«, flüsterte Drakesh.
    »In der Tat. Das war vor neun Jahren.«
    »Fünfzig Kinder entsprangen daraus!« In dem unheimlichen Licht der Höhle schienen Drakeshs Augen regelrecht zu glühen.
    »Ja, aus der Blüte von Chinas Frauen. Sie begatteten sie gleich scharenweise, während loyale chinesische Eltern ihre Neugeborenen unter Tränen im Namen der Volksrepublik erdrosselten!« Chang Lun kannte keine Gnade, zumindest nach seinen Maßstäben nicht. »Und wozu, Drakesh? Was ist aus Oberst Tsi-Hongs Experimenten geworden?«
    »Ich sagte ihm voraus, was geschehen würde. Auf einem Reisfeld gedeihen nun einmal keine Orchideen, und wenn, dann nur völlig missgestaltet und ungewohnt! Doch wenn ein fürsorglicher Gärtner sich darum kümmert, ihnen regelmäßig genug Wasser gibt und sie in ihrer natürlichen Umgebung, ihrer Heimaterde, aufzieht ...«
    »Mit anderen Worten: Sie wollen sie selber ›aufziehen‹. Wie denn, hier? Und was werden Ihre Brüder dazu sagen, Daham Drakesh? Ist dies ein Kloster oder ein Harem? Ein heiliger Ort oder ein Hurenhaus?«
    »Falls Sie die Absicht haben, mich zu beleidigen, verschwenden Sie Ihre Zeit«, entgegnete

Weitere Kostenlose Bücher