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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Schacht hinausschwenkten, spürte Toni ein erwartungsvolles Prickeln und eine unvorstellbare Gier im psychischen Äther. Damit wusste er, dass sein Vater aus einem bestimmten Grund schwieg.
    Deshalb versuchte Toni es nochmals, bevor sie Cavee mittels einer Ampulle wieder aufweckten und in die Grube hinabließen: »Vater, wir müssen unbedingt in Erfahrung bringen, ob dieser Mann ein Verräter ist. Wir müssen herausfinden, wer ihn gezwungen und gegen uns, gegen dich aufgewiegelt hat. Ich weiß, dass du hungrig bist, aber sollte sich jemand seiner bedient haben, müssen wir seine Gedanken kennen. Wir brauchen die Namen in seinem Kopf.«
    Nichts. Lediglich der Nebel verdichtete sich, während die Brüder mitsamt ihren Leutnanten und dienstälteren Knechten langsam von der Öffnung der Grube zurückwichen. Und dann trat der stets ungeduldige Francesco vor, zerbrach eine Ampulle direkt unter Cavees Nase und verdammte ihn damit zum Tod.
    Die Plattform senkte sich hinab. Der Dunst wurde dichter. Cavee begann aus vollem Hals zu schreien, als er erwachte und sich seinem schlimmsten Albtraum gegenübersah. Er war gefesselt; nichts, weder Schreien noch Unschuldsbekundungen, Geständnisse oder flehentliches Bitten, vermochte ihm jetzt noch zu helfen. Dann ein ersticktes Röcheln, Würgen und Gurgeln, ein feuchtes, splitterndes Geräusch ... wie nasses, zerreißendes Leder, oder Fleisch, das vom Knochen gezerrt wird. Gleich darauf färbten sich die aus dem Brunnenschacht aufsteigenden Nebelschleier rosa.
    ER IST UNSCHULDIG, erscholl im Geist der Brüder unheilvoll die Stimme ihres Vaters: NICHT HALB SO SCHULDBELADEN WIE DIEJENIGEN, DIE MICH HIER UNTEN WEINEND ZURÜCKLIESSEN, OHNE DASS ICH WUSSTE, WESHALB ODER WARUM! UND AUSGERECHNET DIESE BEIDEN BITTEN MICH NUN UM MEINE HILFE! ... HAH! DABEI SUCHT IHR LEDIGLICH ANTWORTEN. ICH HINGEGEN HABE SIE BEREITS ...!
    Toni wartete einen Augenblick. »Vater«, sagte er schließlich, »Was uns bedroht, gefährdet auch dich. Wir müssen es wissen, sonst können wir nichts unternehmen.«
    ACH, ANTONIO, MEIN ANTONIO! UND FRANCESCO; WIE ICH SEHE, BIST DU EBENFALLS DA. HABT IHR DENN NICHT GEHÖRT, WIE ICH NACH EUCH SCHRIE? WIEDER UND IMMER WIEDER. HABT IHR ETWA NICHT MITBEKOMMEN, WELCHEN NAMEN ICH RIEF?
    Die beiden Brüder warfen sich einen Blick zu. »Das schon wieder!«, grunzte Francesco. »Radu, Radu, Radu! Der ist doch schon seit Langem unter der Erde und wird so bald, wenn überhaupt, nicht wieder auferstehen. Was hat der denn mit all dem zu tun?«
    OH, DU NARR!, sagte die entsetzliche »Stimme« aus der Grube leise und doch verächtlich. DU HAST MIR SOGAR EINMAL EINE VON DEN SEINEN MITGEBRACHT – EIN MÄDCHEN –, DAMIT ICH IHR FRAGEN STELLTE. ICH ERFUHR EIN BISSCHEN ETWAS. NICHT ALLZU VIEL, DENN IM GEGENSATZ ZU MEINEN KNECHTEN SIND RADUS KNECHTE STARK! JEMAND HATTE SIE BETÖRT UND HIELT IHREN GEIST UNTER VERSCHLUSS; SIE KONNTE NICHTS SAGEN. ABER SIE WAR EINE DER SEINEN ... UND IHR HABT SIE GERAUBT!
    »Weil du uns dazu drängtest zu glauben, er würde sich auf die Suche nach uns machen, sobald er erst auferstanden sei!«, knurrte Francesco. Er zeigte deutlich, wie sehr es ihm missfiel, ein Knecht genannt zu werden. » Du bist doch derjenige, der diesen Bastard, diesen Hunde-Lord fürchtet, und hast deine Angst auf uns übertragen!«
    Nach einem Augenblick des Schweigens: IHN FÜRCHTEN? NUN, ICH MUSS VOR ALLEM ANGST HABEN! ICH SITZE HIER UNTEN WIE IN EINER FALLE UND BIN SO VERLETZLICH! SELBST MEINE SÖHNE HABEN MACHT ÜBER MICH. DOCH NUN IST JEMAND AUFGETAUCHT, DER MACHT ÜBER UNS ALLE ERLANGEN KÖNNTE.
    »Sein Name?«, wollte Toni angespannt wissen.
    AYE, DEN SAH ICH IN SEINEM GEIST. ER LAUTET ... ER LAUTET HARRY!
    »Und ist er etwa unsichtbar, dieser ›Harry‹?«, schnaubte Francesco verächtlich.
    WIE ES AUSSIEHT, JA – DENN GESEHEN HAT IHN JA KEINER VON EUCH! Das Ding in der Grube hatte durchaus Sinn für Humor.
    »Wer ist sein Gebieter? Für wen arbeitet er?«, fragte Toni.
    WIE KÖNNT IHR NUR MEINE SÖHNE SEIN? SO DÄMLICH UND OBENDREIN AUCH NOCH BLIND!
    Erneut tauschten die beiden Brüder einen Blick aus. »Willst du damit sagen ...«, begann Toni, wurde jedoch von einem enttäuschten Wutgeheul unterbrochen: ER SCHLÄGT ZURÜCK, SELBST NOCH IN SEINEM LANGEN SCHLAF! EUER EINDRINGLING WAR KEIN GEWÖHNLICHER MENSCH – WIE DENN, JEMAND, DER MIT DEN TOTEN SPRICHT! – UND ER ARBEITET FÜR KEINEN GEWÖHNLICHEN GEBIETER. IHR HABT IHM EINE DER SEINEN GENOMMEN, UND DIES WAR SEINE RACHE

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