Nefen
öffnen.
Nefen entledigte sich nun auch seiner Sachen bis auf die Unterhose.
Sie nahmen die zwei Sessel, die im Raum standen, und stellten diese so, dass sie über den Nil das andere Ufer betrachten konnten.
„Ich ruf mal in der Bar an, ob wir etwas zu Trinken hierher bekommen können.“ Sven ging zum Telefon und wählte die Nummer der Bar.
„Hallo, bringen sie uns bitte eine Flasche Sekt und zwei Flaschen Wasser?“
„Kein Problem“, kam von der anderen Seite der Leitung zurück.
Kurze Zeit später klopfte es an der Tür.
Sven nahm die Getränke entgegen und fing sich vom Kellner einen süffisanten Blick ein.
„Mann, was sind die hier notgeil“, schimpfte Sven.
„Kein Wunder! Bei so einem Body kann man ja auch nur geil werden!“, kam von Nefen zurück.
Sven verzog sein Gesicht zu einem falschen Grinsen.
Er füllte die Sektgläser und kam mit denselben zu Nefen.
Sie prosteten sich zu und schauten in den Sonnenuntergang. Romantik stieg in beiden auf. Aber keiner wagte es, den anderen daran teilhaben zu lassen.
Mit belanglosen Gesprächen leerten sie die erste Flasche. Dann eine zweite und eine dritte. Zwischenzeitlich tobten sie angetrunken und ausgelassen, wie zwei kleine Kinder, durch die Betten. Sie machten eine Kissenschlacht und rangen miteinander.
Nefen ließ Sven gewinnen und lag nun unter ihm.
Die Rechnung ging auf.
Sven beugte sich zu ihm und presste seine Lippen auf Nefens. Seine Zunge suchte sein Gegenstück in Nefens Mund. Ein langer inniger Kuss gab den Startschuss für eine vollendete und hemmungslose Liebesnacht, in der sich beide ausnahmslos ausprobierten.
Am nächsten Morgen weckte Sven seinen Freund mit einem sanften Kuss.
Nefen fühlte sich wieder einmal wie gerädert. Er war die Nacht über, in seinem Traum gefangen gewesen.
„Na, hast du dich jetzt doch um entschieden?“, fragte Nefen mit trockenem Mund.
„Ich denke schon“, sagte Sven kleinlaut. „Ich komm nicht dagegen an.
Meine Gefühle zu dir sind einfach zu stark geworden”
Nefen griff nach Sven und nahm ihn in seine Arme.
Sie blieben so noch eine Weile liegen, bevor sie sich erhoben, um sich anzuziehen.
Die MS „Nile-Elite“ setzte ihre Fahrt auf den Nil fort.
Als nächste Station vor Assuan stand Kom Ombo auf dem Reiseplan.
Die Besichtigung des Doppeltempels ließen die beiden aus. Sven befürchtete ins Geheime, dass Nefen wieder so seltsame Dinge tun würde.
Nefen hingegen hatte keine Veranlassung in den Tempel zu gehen, da er nie in seinen Träumen vorkam. Außerdem merkte er sehr wohl, dass Sven so seine Ängste hatte.
Er wollte versuchen, Sven so wenig wie möglich in Gefahr zu bringen, zumal er selber nicht wusste, wie gefährlich ihre Reise eigentlich war.
Also blieben sie an Bord.
Drei Stunden später ging die Fahrt nach Assuan weiter. Sie saßen auf dem Oberdeck und genossen die Ruhe, die der Nil ausstrahlte. Es war einfach herrlich. Nur ein paar Vögel waren vom anderen Ufer zu hören. Ab und zu die Laute eines Esels oder ein ägyptischen Bauern, der zum Schiff rüber winkte.
Nefen und Sven saßen nah bei einander und ließen die Seele baumeln.
*
Assuan, und der große Staudamm, der den Nil bezwang.
Hier gab es einen großen Markt.
Sven wollte hier unbedingt nach Badehosen Ausschau halten. Nefen hatte zwar keine große Hoffnung, dass sie zwischen Gewürzen und
Statuen eine Badehose finden würden, aber es war eine Abwechslung, die sicherlich auch die Gedanken reinigen würde.
So gingen sie zu dem besagten Markt.
Es war eine lange Straße. Rechts und links Stände und Läden.
Irgendwie war das Angebot aber immer dasselbe. Händler liefen auf der Strasse herum und versuchten die Touristen in ihre Geschäfte zu locken.
Die beiden Freunde taten alles, um ihnen möglichst zu entkommen.
Einer dieser Händler war allerdings besonders hartnäckig. Er ließ die beiden einfach nicht an sich vorbei. Nefen wurde langsam immer ärgerlicher. Er schaute dem Mann direkt in die Augen. Nefens Augen blitzten kurz auf. Der Händler warf plötzlich zu Boden und bedeckte sein Haupt mit den Händen. Er erhob seine Hände, blickte aber weiterhin zum Boden auf dem er lag und sprach die ganze Zeit in ägyptisch.
Sven konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es sah einfach zu komisch aus.
Sie gingen weiter an dem Mann vorbei, der jetzt auch keine Anstalten mehr machte, sie aufhalten zu wollen.
In ihrem Rücken rannten mehrere Männer auf den, immer noch auf dem Boden liegenden Mann zu. Hecktische
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