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Nefen

Nefen

Titel: Nefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StevenCGN
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Bäder.
    „Fehlen nur noch James und die Gouvernante“, scherzte Sven.
    Er warf sich aufs Bett, welches in die Knie ging und ihn wieder hoch federte.
    Die Aussicht war grandios. Ein weiter Blick über die Wüste und den Nil.
    „Ich würde jetzt gerne ein Bad nehmen“, unterbrach Nefen das Staunen des anderen.
    Er ging in eines der beiden Badezimmer, in dem sich eine riesige Eckbadewanne mit Whirlpool befand.
    Das Badezimmer war großzügig und hell. Um die Wanne waren Vorkehrungen getroffen, um Sekt und Gläser abzustellen.
    „Hier scheinen öfter irgend welche Großverdiener zu logieren“, merkte Sven bei der Betrachtung an.
    Sie ließen Wasser in die Wanne ein und begannen sich zu entkleiden.
    Nefen rief den Zimmerservice und ließ kalte Getränke und etwas zum Essen heraufbringen.
    Kurze Zeit später klopfte es an der Tür.
    „Moment“, rief Nefen, um sich schnell ein Handtuch um die Hüfte zu schlagen.
    Sven, der seine Unterhose noch anhatte, öffnete die Tür und ein junger Mann kam mit einem Servierwagen herein.
    Er sah nicht sonderlich ägyptisch aus. Er war nur unwesentlich kleiner als Nefen. Seine Haare waren zwar dunkel, aber nicht schwarz, seine Augen grün und leuchtend. Seine schlanke Figur zeichnete sich in dem Anzug ab, den er trug.
    Es stellte sich heraus, dass er der Sohn des Hotelmanagers war und eigentlich aus London stammte. Seine Mutter war Ägypterin, sein Vater Europäer.
    Er war hier, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und das Hotelgewerbe zu erlernen. Sein Vater war der Meinung, man müsse ganz unten anfangen zu lernen, um ein guter Manager zu werden und sein Personal zu verstehen.
    Deshalb war er jetzt Zimmerkellner und ausschließlich für die Wünsche der beiden zuständig.
    Sven grinste: „So für all unsere Wünsche??“
    Der junge Mann lächelte zurück. „Na ja, für fast alle!“
    „Wie ist dein Name?“, fragte Sven jetzt.
    „Shalaby“, antwortete dieser.
    Nefen stand in der Badezimmertür und betrachtete das Spiel, das Sven offensichtlich mit diesem jungen Knaben trieb. Dieser konnte seine Blicke, die immer wieder auf Svens athletischen Körper fielen, nicht wirklich verstecken.
    „Nun mach den armen Kerl nicht verlegen“, klinkte sich Nefen ein, gab ihm ein Trinkgeld, und der junge Mann verschwand.
    „Du kleines Miststück!“, wandte er sich jetzt lächelnd Sven zu, nahm das Handtuch von seinen Hüften und schlug damit nach Svens Hintern. Der flüchtete ins Badezimmer.
    „Erst weißt du nicht, ob es das ist, was du möchtest …“, äffte Nefen Sven nach, „…und dann baggerst du fremde Männer einfach an.“
    Ein bisschen klang Eifersucht aus Nefen Stimme heraus. Er stieg zu Sven in die Wanne. Sven kam einschmeichelnd zu ihm.
    „Nimmst du mir den kleinen Spaß jetzt übel?“ Ein Dackelblick folgte.
    Da konnte Nefen nicht mehr ernst bleiben. „Du Spinner!“, sagte er und stupste Svens Kopf unter das Wasser.
    Der Abend verlief in trauter Zweisamkeit, bevor sie einschliefen und Nefen sich wieder auf die Reise machte.
    *
    Die Flügel seines Traumes brachten ihn wieder über die Wüste Ägyptens. Inmitten der Wüste landete er vor einer zerfallenden Pyramide. Sie war nicht ganz so groß wie die in Gisa und auch nicht in dem Winkel. Sie war viel steiler.
    Zwei Säulen markierten einen Eingang. Die Blüten der Papyruspflanze waren deutlich an den oberen Enden zu erkennen. Hieroglyphen bedeckten sie vom oberen zum unteren Ende.
    Zwei sitzende Statuen streckten den jeweils innenliegenden Arm aus, die Hände aufgerichtet, als wollen sie denjenigen aufhalten, der den Tempel betreten wollte. Ein mit Schriftzeichen übersätes Tor verschloss den Eingang.
    Nefen schritt voran auf das Tor, als es sich öffnete. Ein leichter Lichtschein von Fackeln kam aus dem Inneren. Nefen betrat den Tempel und schaute sich um.
    Eine Säulenallee zeichnete den Weg in dem Gewölbe. Zwischen den Säulen stand je einer der alten Götter. Sie hielten riesige Fackeln, die vom Boden aus bis über ihre Köpfe reichten, leicht angewinkelt vor sich. Es roch nach verbranntem Öl der Fackeln und verschiedenen anderen Duftstoffen.
    Der Säulenweg brachte Nefen in einen zweiten Raum. Viel kleiner als der erste und auch nicht so stimmungsvoll. Nur eine Art Thron aus feinstem Marmor stand erhöht in der Mitte des Raumes. Hinter diesem erhob sich eine Götterstatue mit ausgebreiteten Flügeln, die wiederum eine Verbindung mit der Armlehne des Thrones einging. Rechts und links vor der

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