Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neferets Fluch ( House of Night Novelle )

Neferets Fluch ( House of Night Novelle )

Titel: Neferets Fluch ( House of Night Novelle ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
Vom Netzwerk:
Was hat er gesagt?«
    »Ich bat, Sie besuchen zu dürfen. Er meinte, Sie seien unpässlich. Ich sagte, meinen Eltern und mir tue es leid, das zu hören, und bat ihn, Ihnen morgen unsere Genesungswünsche zu übergeben.« Er verstummte, und seine ernste Miene lichtete sich zu dem gutherzigen Gesichtsausdruck, der mir schon so lieb war. »Dann begleitete der Diener Ihres Vaters mich auf die Straße hinaus und sah mir nach, wie ich mit dem Fahrrad davonfuhr. Als ich mir sicher war, dass er hineingegangen war, kehrte ich um und schlich mich wie schon einmal in den Garten, in der Hoffnung, Sie hier zu finden.«
    »Und das haben Sie! Ach, Sie sind so klug, Arthur!« Ich legte meine Hand über seine und drückte sie. Er lächelte und drückte wiederum meine Hand. Da ich ahnte, dass ich nicht zu früh schon zu viel geben durfte, ließ ich behutsam wieder los.
    »Also haben Sie sich wieder erholt? Es geht Ihnen gut?«
    Ich holte tief Luft. Ich musste vorsichtig zu Werke gehen. Meine Zukunft – mein Heil – meine Rettung hingen davon ab.
    »O Arthur, ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll. Es – es gibt mir das Gefühl, treulos Vater gegenüber zu sein, wenn ich Ihnen die Wahrheit sage.«
    »Sie? Treulos? Das kann ich mir kaum vorstellen.«
    »Aber ich fürchte, die Wahrheit wird treulos klingen«, sagte ich leise.
    »Emily, ich bin ein fester Anhänger der Wahrheit. Sie zu sagen bedeutet, Gott treu zu sein, und die Treue zu ihm geht jeder Treue zu anderen Menschen vor. Außerdem sind wir Freunde, und es ist nicht treulos, sich einem Freund anzuvertrauen.«
    »Darf ich Sie als meinen Freund bitten, meine Hand zu halten, während ich es sage? Ich fühle mich so allein und verzagt.« Ich ließ einen winzigen Schluchzer folgen.
    »Natürlich, liebste Emily!« Er umschloss meine Hand mit der Seinen. Ich weiß noch genau, wie wundervoll es sich anfühlte, seine Kraft und Sicherheit zu spüren, und welch ein Kontrast zu Vaters heißer, schwerer Berührung das war.
    »Nun, hier ist die Wahrheit. Es ist, als sei Vater dabei, verrückt zu werden. Er will jeden meiner Schritte überwachen. Ich fühlte mich gestern überhaupt nicht unwohl, doch plötzlich wollte er mir nicht mehr erlauben, Ihre Eltern zu besuchen. Er hat mir auch verboten, meine wöchentliche Freiwilligenarbeit für die GFWC weiterzuführen, dabei war diese Sache meiner Mutter so wichtig!« Ich unterdrückte einen weiteren Schluchzer und klammerte mich an Arthurs Hand. »Er sagte, ich dürfe unser Haus bis nächsten Montag nicht verlassen, und dann wird er mir nur deshalb erlauben, die Eröffnung der Weltausstellung und das Dinner im Universitätsclub zu besuchen, weil einige einflussreiche Damen mich eingeladen haben. Ich weiß ja, dass Vater, wie Sie einmal sagten, den Tod seiner Frau betrauert, aber sein Drang, mich zu kontrollieren, wird immer beängstigender! O Arthur, heute Abend beim Dinner, als ich darauf bestand, das Werk meiner Mutter bei der GFWC weiterzuführen, glaubte ich einen Moment lang, er werde mich schlagen!« Jetzt begann ich wirklich zu schluchzen. Da zog Arthur mich in seine Arme. »Emily, Emily, bitte weinen Sie doch nicht«, murmelte er beschwichtigend und tätschelte mir den Rücken.
    Ich schmiegte mich an ihn und weinte leise an seiner Schulter. Zunehmend wurde mir bewusst, dass ich nichts am Leibe trug außer meinem dünnen Nachthemd und meinem nur lose geschnürten Hausmantel. Ich schäme mich nicht, zuzugeben, dass ich, während ich mich so an ihn klammerte, daran denken musste, wie schön und wohlgeformt mein Körper war.
    Seine Hand hörte auf zu tätscheln und strich nun warm und zärtlich über meinen Rücken. Als seine Atemzüge tiefer und aus seinem tröstenden Streicheln ein Liebkosen wurde, erkannte ich, dass sein Körper darauf reagierte, wie wenig Stoff sich zwischen seiner Hand und meiner nackten Haut befand. Ich ließ mich von meinen Instinkten leiten, klammerte mich noch fester an ihn und drehte mich so, dass meine Brüste an seinen Brustkorb gepresst wurden – und dann riss ich mich abrupt von ihm los. Von ihm abgewandt, schnürte ich mit zitternden Händen mein Hauskleid fester.
    »Was müssen Sie von mir denken! Mein Benehmen ist so – so –«, stotterte ich und suchte nach dem Wort meiner Mutter dafür. »Schamlos!«
    »Nein, Emily, denken Sie das bitte nicht, denn ich denke es auch nicht. Sie sind zweifellos verstört und nicht Herr Ihrer selbst.«
    »Aber das ist doch das Problem, Arthur. Ich bin Herrin

Weitere Kostenlose Bücher