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Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz

Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz

Titel: Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Jungfrauen. Du kannst mir helfen, sie zusammenzusetzen.«zu
    »Das kann ich tun, Fabio, aber gleichzeitig wirst du mir helfen müssen.«
    Er berichtete von dem Verbrechen und von seinen Überlegungen dazu.
    »In den Katakomben gab es zumindest gestern keine besonderen Bewegungen. Wenn jemand einen lebhaften Knaben dort hingeschleppt hätte, hätte ich es bemerkt. Außerdem ist es derzeit herzlich ungemütlich dort unten. Die Regenfälle führen immer dazu, dass sich das Wasser ansammelt. Komm, wir gehen auf das Feld, und während wir die Knochen einsammeln, können wir überlegen.«zu
    Sie überquerten die Gasse, und Fabio öffnete das schiefe Törchen in dem Zaun, der das ungenutzte Grundstück umgab.
    »Wem gehört das eigentlich, Fabio? Darfst du hier überhaupt graben?«
    »Natürlich. Das Stück Land gehört den Brouwers.«

    »Den Pelzhändlern? Meine Schwester hat mit den Gebrüdern Bouwers recht gute Geschäfte gemacht.«zu
    »Ja, die Söhne des Alten sind eifrig dabei, den Handel auszuweiten. Aber der alte Brouwer war ein komischer Kauz. Der hat hier Ziegen gehalten. Saß abends immer auf der Bank am Stall dort und hat ihnen zugesehen, wie sie grasten. Aber als er vor zwei Jahren gestorben ist, haben die Söhne die Ziegen verkauft und das Land brachliegen lassen. Darum habe ich mit ihnen die Vereinbarung getroffen, dass ich es nutzen darf. Sie bekommen eine kleine Pacht von mir, und so sind alle Seiten zufrieden.«zu
    Fabio hatte bereits angefangen, die Grassoden zu lockern.
    »Woher weißt du, wo du graben musst?«
    »Ist nicht schwer; auf irgendwas stößt du immer. Ist ganz gut, dass das hier zu sauer für einen Acker war, drüben, wo die Mönche graben, ist viel umgepflügt worden, da findet man nur einzelne Knöchelchen. Aber hier gibt es oft ganze Skelette.«zu
    Und so war es denn auch. Sorgsam sammelten sie die Gebeine in einen Leinenbeutel, um sie später in der richtigen Form wieder zusammenzufügen. Doch bei allem wissenschaftlichen Interesse, das Marian den Knochen widmete, überlegten sie auch weiterhin, wohin die Entführer Kilian gebracht haben konnten.
    »Wenn sie klug waren, über den Fluss auf die andere Seite«, meinte Fabio.
    »Das wäre fatal. Aber waren sie klug?«
    »Eine gute Frage. Sie erkannten den Wert der Brautkrone. Aber, Marian, sie waren auch gierig. Denn sie haben ein Fässchen Wein mitgenommen. Das ist beschwerlich zu tragen.«zu
    »Es müssen mehrere gewesen sein«, sinnierte Marian.
»Mindestens zwei. Sie haben Lauryn niedergeschlagen und Benefiz. Und sie mussten Kilian bezwingen, was bestimmt nicht leicht war.«
    »Sie brauchten eine Unterkunft, denn es wird kalt in der Nacht. Wenn sie ein Haus haben …«
    »Werden sich die Nachbarn über das Kind wundern.«
    Sie wanderten über das matschige Weideland und kamen zu dem halb zerfallenen Ziegenstall.
    »So etwas wie das hier wäre meine erste Wahl.«
    »Meine nicht, Fabio. Denn hier kann man Jung Kilian nicht gefangen halten.« zu
    »Auch wieder richtig. Komm, die nächste Heilige ist für dich!«
    »Nein, Fabio. Ich denke, ich mache mich lieber auf die Suche nach möglichen Verstecken der Entführer. Du hast mir sehr geholfen. Und wenn du etwas findest …«
    »Lasse ich dir Botschaft bringen.«zu
    Marian stapfte zurück über das schlammige Feld, in Gedanken schon dabei, mit John eine Route auszutüfteln, nach welcher sie die Felder absuchen konnten, als Fabios Ruf ihn zum Einhalten seiner Schritte brachte.
    Sein Freund winkte ihm mit großen Gesten vom Ziegenstall her, und geschwind nahm Marian seine Beine in die Hand.
    »Ein Weinfässchen, hast du gesagt?«, empfing er ihn. »Ein solches?«
    Auf dem strohbedeckten Boden des Stalls lag ein Holzfass, eines der Art, wie Alyss sie in der Vorratskammer lagerte. Ob es tatsächlich eines von ihr war, konnte Marian nicht sagen. Aber Wein hatte es enthalten.
    »Das wäre ein erstaunlicher Zufall, Fabio.«

    »Nicht, wenn du die Dummheit der Entführer berücksichtigst. Wer Wein klaut und sich besäuft, der kann auf einen kleinen Schabernack nicht aufpassen. Ich könnte wetten, Marian, dass der Junge ihnen entkommen ist. Fragt sich, ob er zu deiner Schwester zurückgekehrt ist.«zu
    Marian bückte sich noch einmal, denn ein graues Fetzchen hatte seinen Blick angezogen. Er hob es auf. Ein Pelzstreifen. Von einem Kleidungsstück abgerissen.
    »Ich muss zu Alyss. Das Fässchen nehme ich mit.«
     
    Alyss und John betrachteten den Inhalt des Bündels, das Marian nach dem Mittagsmahl

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