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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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hinterlassen. Jetzt sah er aus, als würde er schlafen.
    Er war plötzlich einfach da gewesen, als Navarro aus seiner unfreiwilligen Auszeit zurückgekehrt war. Daher konnte er sich nicht vorstellen, Adrian Marinescu jemals in einem anderen Raum zu sehen. Dieser Ort war für immer mit ihm verbunden.
    Felipe betätigte die Tastatur. Auf zwei Monitoren tauchten Grundrisszeichnungen der observierten Wohnung auf, auf einem dritten Jutta Beyers Gesicht. Ihr Blick starrte ins Leere.
    »Langweilt ihr euch?«, fragte Navarro.
    Beyer zuckte zusammen.
    »Manchmal fühlt es sich so an, als würden wir uns selbst observieren«, antwortete sie, nachdem sie ihre Fassung wiedererlangt hatte.
    »Jetzt geht es rund«, sagte Navarro. »Eure lieben Nachbarn werden in nicht allzu ferner Zukunft ihre Bleibe verlassen. Es kann jederzeit so weit sein. Dann müsst ihr reingehen und die Kamera neu justieren und eine neue installieren. Beide sollen auf den Schreibtisch gerichtet sein, wo der Bandenchef immer in seinen Papieren blättert. Und sie sollen mit einer Fernbedienung ausgestattet werden, das heißt, ihr tauscht den Chip in der alten Kamera aus und montiert eine neue mit Fernbedienung. Es wird Zeit, dass wir an mehrere Codes kommen.«
    »Wie lange hast du das denn schon ausgebrütet?«, fragte eine männliche Stimme neben Beyer. »Das klingt nach einem von langer Hand geplanten Vorhaben.«
    »Arto«, sagte Navarro mit einem kleinen Seufzer. »Jetzt hat sich eine Gelegenheit ergeben. Die müssen wir nutzen. Also, wenn es dem Herrn beliebt.«
    »Sie müssen beschattet werden, damit sie nicht plötzlich auf der Matte stehen«, warf Arto Söderstedt ein und schob sich neben Jutta Beyer ins Bild.
    »Hast du Angst um deine Haut?«, fragte Navarro.
    »Immer«, erwiderte Söderstedt. »Habe empfindliche Haut.«
    »Natürlich haben wir daran gedacht«, antwortete Navarro und geriet kurz ins Schwitzen. »Miriam und Laima sind bereits informiert.«
    »Das sind nur zwei, unsere Nachbarn sind aber zu dritt.«
    »Die werden schon zusammenbleiben. Ihr bekommt die Zeichnungen jetzt auf den Bildschirm. Der Umbau wird nicht länger als eine Stunde dauern, wenn ihr wisst, was zu tun ist. Seht es euch genau an. Die erste Zeichnung ist die Kamera in ihrer jetzigen Position, mit der exakten Ausrichtung, die zweite Zeichnung zeigt die Position der Kamera, wie sie sein sollte, ebenfalls mit der exakten Ausrichtung. Der Chip, der in die bereits installierte Kamera soll, ist vom Feinsten, ihr werdet es sehen. Die Feinjustierung erfolgt mit den Mikroschraubenziehern, die ihr schon habt. Die Zeichnungen der Kameras schicke ich euch auch noch. Seht euch auch die genauestens an. Vor allem, wie man sie installiert. Ihr geht auf mein Zeichen rein und keine Sekunde früher. Verstanden?«
    »Ja, Herr Oberst«, bellte Söderstedt und schlug die Hacken zusammen.
    Dann klickte er Felipe Navarro mit einem Tastendruck weg und wandte sich an Jutta Beyer, die ärgerlich aussah.
    »Schon gut, ich entschuldige mich für ›Herr Oberst‹«, sagte Söderstedt.
    »Das ist es nicht«, erwiderte Beyer. »Und das weißt du auch.«
    »Du findest, ich habe mich in den Vordergrund gedrängt und dir die Show gestohlen.«
    »Hier geht es nicht um eine Show. Das meine ich ja. Felipe hat recht. Alles dreht sich um diese verdammten Codes, und wir sitzen hier mit unserer teuren Ausrüstung, die höchsten technischen Ansprüchen genügt, und richten nichts aus. Die verarschen uns, indem sie primitiv sind.«
    »Und jetzt können wir endlich etwas unternehmen?«
    »Und es kann wie gesagt jederzeit losgehen«, fasste Beyer zusammen. »Also, fang an zu lesen, damit ich nicht alles allein machen muss.«
    »Weil du schon alles auswendig weißt?«
    Jutta Beyer antwortete ihm nicht, sondern vertiefte sich in die Zeichnungen auf dem Bildschirm. Arto Söderstedt beobachtete sie und stellte zu seinem großen Vergnügen fest, dass der Zug für ihn abgefahren war. Jutta Beyer war ihm im Bereich der modernen Polizeiarbeit um Längen voraus, er konnte sich nur auf seine Erfahrung berufen. Die war zwar ohne Frage herausragend, aber gehörte eben auch der Vergangenheit an.
    Er ließ seinen Blick durch die kleine Einzimmerwohnung im Erdgeschoss schweifen. Direkt über ihnen konnten sich die beiden Leibwächter – besser bekannt als »die Fleischschränke« – jederzeit erheben und ihren Chef nach draußen begleiten. Mit einem Seufzer wandte er sich den Zeichnungen zu.
    So saßen sie auch noch, als Miriam

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