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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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sagen: » Wie können Sie es wagen anzudeuten, ich sei zu alt zum A utofahren! Ich zeig’s Ihnen! Da, stellen Sie sich vor mein A uto, dann werden Sie schon sehen, ob ich zu blind bin, um Sie über den Haufen zu fahren!«
    Immer wenn er Pillen nahm…
    Es gibt nichts Besseres als die guten alten Pillen, finden Sie nicht auch? Ich musste eine Zeitlang so viele einnehmen, dass ich mir eins von diesen Plastikschächtelchen mit den vielen Fächern gekauft habe, auf denen die W ochentage stehen. Trotzdem waren die Fächer noch zu klein für meine Pillenberge. Erschwerend kommt hinzu, dass wir Oldies ja nichts mehr für unsere Rezepte berappen müssen. Deshalb verlasse ich nie die A rztpraxis ohne ein hübsches Rezept und kann es dann kaum erwarten, selbiges in der nächsten A potheke in herrliche Medikamente umzuwechseln. Ich muss mich schwer beherrschen, nicht auf der Straße mit meinen Schätzen zu winken und zu rufen: » Seht her! A lles umsonst! UMSONST! Und bloß, weil ich älter bin als ihr, ätsch!«
    Warfarin. Statine. Betablocker… A spirin in kleinen Dosen… V itaminergänzungspräparate… A rthritistabletten… Calcium… Zink… Mariendistelkapseln für meine geplagte Leber. Ich nehme jeden Morgen sieben Tabletten.
    Ach ja, und Fischöl natürlich. Ich trinke so viel Fischöl, dass ich manchmal fürchte, man könnte mich in eine Konserve stecken.
    Und was ist mit den anderen »Lebenshelfern«? Den illegalen? Drogen? Die, die man sich »drückt« oder die man »schnieft«? (Komisch, aber eine Erkältungsspritze kriegt man nie »gedrückt«.)
    Damals, in den guten alten Sixties, habe ich schon die eine oder andere Droge ausprobiert. Ich habe jede Menge Hasch geraucht, ein paar Mal Kokain geschnupft und sogar einmal Heroin geraucht (Haben wir das nicht alle? Ups, vielleicht doch nicht). Ecstasy gab’s damals noch nicht, und an LSD hab ich mich nie rangetraut, weil ich meine paar Gehirnzellen behalten wollte.
    Aber da selbige mittlerweile sowieso in rasantem Tempo verpuffen, frage ich mich, ob nicht jetzt die rechte Zeit wäre, es (mal wieder) auszuprobieren? Crack zum Beispiel kenne ich noch nicht, oder diese neuen Kaublätter, Kat, oder diese komische südamerikanische Dschungeldroge, A jahuasca, die einem offenbar zu einer Begegnung mit Gott verhilft. Nun, um ganz ehrlich zu sein, habe ich immer noch ein bisschen Bammel vor einer solchen Erfahrung.
    Ich glaube, das probiere ich erst mit siebzig.
    PS: Gerade habe ich in der Zeitung gelesen, dass eine 77- jährige Großmutter bei dem V ersuch verhaftet wurde, Kokain im W ert von einer Million Pfund ins V ereinigte Königreich zu schmuggeln. Oh, welche A benteuer liegen noch vor mir!
    Ängste
    Viele meiner Freundinnen trauen sich nicht mehr mit dem A uto auf die A utobahn. Frauen, die mit dreißig durch die W üste Gobi getrampt sind (ich könnte mir, nebenbei bemerkt, übrigens vorstellen, dass man sich dabei ganz schön die Beine in den Bauch steht, bis das nächste Kamel vorbeikommt und einen mitnimmt), Frauen die mit vierzig Indien und A merika durchquert haben, in A utos, die bis unters Dach mit Kindern vollgestopft waren. Und eben diese Frauen werden in fortgeschrittenem A lter bei dem bloßen Gedanken, ein kurzes Stück auf der A utobahn fahren zu müssen, zu bibbernden A ngstbündeln.
    Als ich noch klein war, konnte ich nie begreifen, warum uns unsere Oma immer Stunden vor der A bfahrt des Zugs (wenigstens erschien es mir so) zum Bahnhof trieb. A ber jetzt bin ich genauso wie sie. Ich hole den Koffer eine W oche vor der A breise aus dem Schrank und fange an, ihn willkürlich zu packen: Medikamente, Ersatzbrille, Flaschenöffner, kleine Flasche Brandy, falls meine Gastgeber zu jenen Leuten gehören, die nie vor zwanzig Uhr die Bar öffnen (oder noch schlimmer: falls sie überhaupt nicht trinken), Nagelschere, Föhn, Pflaster (nur für den Fall), Fußballenschiene, Einlagen, Taschentücher (siehe dazu auch weiter hinten unter » Nasenflüssigkeiten«)… W enn ich dann zwei Tage vor der A breise ernsthaft zu packen beginne, ist der Koffer meistens schon voll.
    Alle Senioren, die ich kenne, kriegen vor einer Reise die helle Panik. Sie können nicht schlafen und hinterlassen eine Flut von Instruktionen auf kleinen Zettelchen, die sie überall strategisch positionieren: V orwahl des Landes, in das sie reisen, Nummer des Hotels, Telefonnummern der Nachbarn, Notruf, Feuerwehr, und so weiter, und so weiter… A uch mein Motto lautet jetzt: » Nur zur

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