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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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alle entscheidenden Punkte des Planungsrechts auf einen Blick erfasst. Dann hat er einen brillanten Brief entworfen, in dem er Unterabschnitt 5 aus den eigenen Planungsrichtlinien des Stadtrats zitiert und darauf hinweist, dass es gemäß Punkt19a in der Planungsvorgabe für den Bezirk gegen die eigene Politik verstößt… oder so. Ich verstehe keinWort, aber Penny meint, es sei alles exzellent, was natürlich eine große Hilfe für uns ist.
    Heute Morgen hatte ich einen verblüffenden Brief von dem Investor des geplanten Hotels bekommen, in dem er um einTreffen mit denAnwohnern bat.Als ich der versammeltenTruppe davon berichtete, gab es Freudenschreie wie bei den Römern, wenn man den Löwen wieder ein paar Christen zum Fraß vorwerfen wollte.
    » Ja!Auf ihn mit Gebrüll! « , schrie Sheila die Dealerin, von Rauchschwaden umnebelt. » Dem werd ich die Meinung geigen! «
    Pfarrer Emmanuel saß als Einziger still da, vermutlich in erbaulichen Gedanken versunken.
    Unsere Petition war ellenlang geworden, weil alle möglichen Leute ihrerseits Unterschriften gesammelt hatten. Sogar Pfarrer Emmanuel brachte dreißig Unterschriften von seinen zum Höllenfeuer verdammten Schäfchen an. Sheila die Dealerin hatte um die einhundert ergattert– ich weiß nicht, wie, aber es gibt wohl eine Menge Leute, die ihr » einen Gefallen schuldig « sind. Kann mir gut vorstellen, wie sie ihren Crack-Süchtigen, die hohläugig vor ihrerTür Schlange stehen und um Nachschub betteln, mitteilt: » Erst wenn du diese Petition unterschrieben hast, Freundchen! « Alles in allem haben wir fünfhundertsechzig Unterschriften beisammen, so dass der Stadtrat unserenWiderstand wohl kaum mehr ignorieren kann.
    Penny wird die Petition kopieren, und am Donnerstag werden wir damit beim Stadtrat vorstellig.
    25. Juli
    Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war nicht nur der Boiler kaputt, und es gab kein heißesWasser mehr, sondern der » Hetzkurier « verkündete auch noch: » KINDERHURE ! Prostituierte aus Loughborough hat zehn Kinder von acht verschiedenen Vätern, alle Sozialschmarotzer … « Schönen Dank auch. Das will ich wirklich nicht wissen. Ich muss den » Hetzkurier « wohl doch abbestellen.Wie oft habe ich mir das schon vorgenommen? Er hat eben den außergewöhnlichen Effekt, einen zugleich aufzuputschen und runterzuziehen.
    Heute Nachmittag kam der Klempner und starrte auf meinen Boiler.Wir absolvierten die üblichen Fragen wie: » Wer hat den installiert?Wieso ist er so eingestellt? Er soll doch wohl nicht den ganzenTag eingeschaltet sein?Wieso ist die Kontrolllampe aus?Wie hoch ist IhrWasserdruck? « Alles Fragen, bei denen mir– wie bei den Computerfragen– ganz übel wird vorAngst.Aber dann gelang es ihm doch, das Ding wieder in Gang zu bringen, wobei er allerdings verkündete, die Heizkörper müssten entlüftet werden, und ein Röhrensockel könnte undicht sein, weshalb der Boiler an Druck verliere. Der Mann hätte ebenso gut Japanisch sprechen können. Er marschierte durchs Haus, suchte nach undichten Stellen und entdeckte schließlich in Michelles Zimmer unter Bergen von schmutziger Unterwäsche einen undichten Heizkörper, aus dem bereitsWasser in denTeppich gesickert war.
    » Hier ist Ihr Problem « , äußerte der Klempner mit ausdrucksloser Stimme.
    Ich wünschte, jemand könnte meine Heizkörper entlüften, dachte ich. Und meine undichten Stellen reparieren. Ich habe schon beimAufstehen das Gefühl, dass ich an Druck verliere.
    27. Juli
    Heute Morgen traf das Geld vomVerkauf der drei Gemälde und der Brosche bei derAuktion ein.Wundersamerweise alles in allem neuntausend Pfund, so dass ich nicht nur meine Schulden bei Mr P bezahlen, sondern vom Rest auch noch auf manierlicheWeise in die Staaten fliegen kann.
    Ich war so entflammt von dieser Idee, dass ich sofort im Internet nach FlugverbindungenAusschau hielt. Muss sagen, dass dieVorstellung, meine Familie wiederzusehen, mich enorm beflügelte.
    Jack freute sich riesig, als ich es ihm beim Skypen abends erzählte.
    » Ach, das ist ja toll, Mom! « , sagte er und rief Gene und Chrissie, die in einem anderen Zimmer waren, laut zu: » Mom kommt zu Besuch! «
    Ich war ein bisschen erstaunt, dass er sich wirklich so sehr freute.Vermisste er mich womöglich?Vermutlich eher London.
    » Wann? « , fragte er. » Komm bald. So bald du kannst. Im nächsten Monat. OderAnfang September, da haben wir ein paarTage frei. Das wäre wunderbar. «
    Gene kam in seinem Flugzeugschlafanzug

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