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Nelson, das Weihnachtskaetzchen

Nelson, das Weihnachtskaetzchen

Titel: Nelson, das Weihnachtskaetzchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Steinbach
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tanzten zwischen ihren Gesichtern.
    »Möchtest du nicht hereinkommen?«, fragte Anna. Sie bastelte schon fiebrig an einer Geschichte, die sie ihren Kindern auftischen konnte. Opa war ganz spontan aus München zu Besuch gekommen.
    »Ich könnte uns einen Tee kochen«, fuhr sie fort.
    »Und du bist sicher, dass ich nicht besser ein anderes Mal kommen soll?«
    »Nein, nein. Komm ruhig herein.« Sie deutete zum Wartungswagen. »Willst du nicht die Tür zumachen?«
    »Ach so.« Er strahlte plötzlich übers ganze Gesicht. »Ich möchte dir jemanden vorstellen. Einen Freund sozusagen.«
    Sie sah irritiert ins Auto. Da war sonst niemand.
    »Komm her«, sagte er. »Du wirst ihn mögen.«
    Auf dem Beifahrersitz stand ein Katzenkörbchen. Anna war perplex. Ihr Vater hatte nie ein Haustier haben wollen. Als Kind hatte sie unbedingt einen Hund oder eine Katze haben wollen, doch vergebens. Nicht einmal zu einem Aquarium hatte er sich überreden lassen.
    »Du hast eine Katze?«, fragte sie ungläubig.
    Er antwortete nicht, sondern beugte sich in den Wagen, öffnete den Korb und holte die Katze vorsichtig hervor. Dann nahm er sie stolz auf den Arm.
    Anna fiel die Kinnlade herunter.
    »Nelson!«, rief sie. »Du hast Nelson gefunden!«
    Woher wusste er, dass Anna das Tier überall suchte? Aufgeregt sah sie sich um. Gegenüber bei den Grünbergs brachte Bernd gerade den Müll heraus.
    »Bernd! Bernd! Komm mal her! Nelson ist wieder da!«
    Ihr Nachbar ließ vor Schreck den Müllbeutel fallen. Auch die verwitwete Frau Bramsche von nebenan, eine pensionierte Lehrerin, wurde aufmerksam und trat neugierig vor ihren Zaun.
    Bernd starrte fassungslos herüber.
    »Das gibt’s doch nicht!«, rief er.
    »Und ob es das gibt!« Anna nahm ihrem Vater den Kater aus dem Arm und hielt ihn Bernd wie zum Beweis entgegen. »Es ist Nelson! Er lebt und ist gesund!«
    Bernd lief zur offenen Haustür. »Marie! Marie! Komm schnell runter! Dorothee, du auch! Nelson ist da!«
    Anna strahlte ihren Vater an, der völlig verwirrt zu sein schien. Sie war so überglücklich, dass sie seinen Gesichtsausdruck gar nicht richtig wahrnahm. Sie freute sich einfach nur, dass der Kater zurück war.
    »Woher hast du …?«, begann sie atemlos.
    Doch auf einen Schlag wurde ihr alles klar: Nelson hatte sich auf dem Weihnachtsmarkt versteckt. Sie hatte recht gehabt mit ihrer Vermutung. Er hatte sich tagsüber ein Versteck gesucht. Und was wäre da besser gewesen als der Weihnachtsmarkt? Er war so ein kluger kleiner Kater. Ihr Vater musste die Suchplakate gesehen haben, die ihn hergeführt hatten.
    »Du bist einfach großartig, Papa!«, rief sie.
    Marie kam auf die Straße gelaufen. Sie wirkte plötzlich ganz aufgeregt und lebendig.
    »Nelson! Nelson!«
    Sie streckte ihm die Arme entgegen, und Anna reichte ihr den Kater. Marie drückte ihn an sich, wohl etwas zu überschwänglich, denn Nelson begann sich zu wehren und schlug ihr die Krallen in den Pullover. Doch Marie störte sich nicht daran. Sie war im siebten Himmel.
    »Oh, Nelson, du bist wieder da«, murmelte sie.
    Von überall kamen nun Leute. Dorothee und Bernd, Frau Bramsche und weitere Nachbarn. Alle nahmen Anteil an Maries Freude, und alle wollten wissen, wie der Kater zurückgekommen war. Denn natürlich hatte kaum einer mehr damit gerechnet, dass er noch lebte.
    Irgendwann erschienen auch Laura und Max, hervorgelockt durch den Lärm auf der Straße. Neugierig kamen sie näher.
    »Na also, wer sagt es denn?«, flüsterte Dorothee Anna zu. »Du hast dein Versprechen gehalten.«
    Inzwischen hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Alle wollten teilhaben an diesem unvermuteten Glück.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Laura ihre Mutter. Offenbar hatte sie gerade vergessen, dass sie eigentlich nicht mehr mit ihr sprach. »Wo hast du ihn gefunden?«
    Anna drehte sich um. Ihr Vater kam ihr in den Sinn. Er hatte noch gar nicht erzählt, wie er Nelson gefunden hatte. Sie suchte die Menschentraube ab, aber er war nirgends mehr zu sehen.
    »Nun sag schon, Mama«, forderte Laura sie auf. »Wie hast du das gemacht?«
    Erschrocken blickte Anna zum Haus und dann zur Straße, doch auch der Wagen der bvg war nicht mehr zu sehen. Der Kater und Marie hatten Anna so sehr beschäftigt, dass sie gar nicht mehr auf ihren Vater geachtet hatte. War er etwa wieder gefahren?
    Eilig lief sie ein paar Schritte die Straße hinunter. Aber nichts. Das Auto war längst verschwunden. Ihr Vater war tatsächlich fort. Er war gegangen, ohne

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