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Nemti

Nemti

Titel: Nemti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wloch
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Ermittlungsakte zu studieren.
    Mit den neuen Erkenntnissen wollte er ein Loch in die Ausweglosigkeit der festgefahrenen Ermittlungen brennen. Dazu bedurfte es allerdings handfester Argumente – und die würde er beschaffen. Eiligen Schrittes suchte er das Büro der Kommissare auf.
    »Ihr PC hat doch einen Internetanschluss, Herr Weinbrecht. Darf ich etwas recherchieren? Es ist wichtig«, sagte Lukas.
    »Warum benutzen Sie nicht Herrn Habermehls Computer?«
    »Der ist belegt. Ein Kollege spielt neue Software auf.«
    »Verstehe.« Weinbrecht rollte mit seinem Drehstuhl nach hinten. »Ich muss sowieso in Ruhe nachdenken. Wenn mich jemand vermissen sollte, ich gönne mir in der Kantine einen Kaffee.«
    »Das erlaubst du dir nur, weil Habermehl heute später kommt. Schmeckt dir dein eigenes Gebräu nicht mehr?«, rief ihm Beyer hinterher.
    »Doch, aber ab und zu muss ich den Kantinen-Kaffee trinken, damit mir bewusst bleibt, wie saulecker mein eigener schmeckt.« Weinbrecht zog die Tür hinter sich zu.
    »Trinken Sie einen Kaffee mit mir? Er ist gerade fertig.«
    Lukas reagierte nicht. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, mit Kaffee seine grauen Zellen zu aktivieren. Sein Gehirn lief bereits seit Stunden auf Hochtouren.
    »Sagen Sie bitte, Herr Beyer, hat jemand im Kommissariat ein Grafikprogramm auf dem Computer?«
    »Frau Prohaska, soviel ich weiß. Wieso?«
    »Ich muss unbedingt etwas nachprüfen.«
    »Verraten Sie’s mir?«
    »Dazu ist es im Moment zu früh. Die Sache ist noch nicht ausgegoren.«
    Er setzte sich ohne weitere Erklärungen vor Weinbrechts PC, öffnete den Internet Explorer und gab den Suchbegriff Sternkarte ein. Aus dem Angebot an Websites wählte er eine aus, die ihm vielversprechend erschien. Es dauerte eine Weile, bis er den Himmelsausschnitt fand, nach dem er gesucht hatte. Er speicherte ihn in einer Datei ab und druckte das Blatt aus.
    Beyer hatte ihm vor Tagen eine kurze Einweisung in die Computertechnik und das Netzwerk der Inspektion gegeben. So wusste er, dass auf den PCs des Kommissariats ein Programm installiert war, mit dem Karten des Landesvermessungsamtes angezeigt werden konnten. Er aktivierte es und suchte nach einer Karte der Umgebung des Laacher Sees. Nach einigen Mausklicks erschien der von ihm ausgewählte Kartenausschnitt auf dem Bildschirm.
    Lukas entnahm dem Drucker gerade die Ausdrucke, als die Tür aufflog und Weinbrecht hereinrauschte. Er zeigte ein ausgesprochen mürrisches Gesicht.
    »War er lecker?«, fragte Beyer lapidar.
    »Er hat geschmeckt, wie ich es mir vorgestellt hatte, ungenießbar. Außerdem war er zu dünn.« Weinbrecht verzog angewidert den Mund.
    Lukas’ Finger flogen über die Tastatur. Er schickte die Dateien per E-Mail an Frau Prohaska. »Ich bin fertig. Sie können weiterarbeiten.« Er griff die Ausdrucke und räumte Weinbrechts Arbeitsplatz.
    »Das ist zu gütig von Ihnen. Sie haben gefunden, was Sie suchten?«
    »Ja.«
    »Offenbaren Sie jetzt Ihren unwissenden und neugierigen Kollegen, was Sie am PC getrieben haben?«, fragte Beyer.
    »Später gern. Ich muss vorab etwas klären.«
    Ohne sich weiter um die kopfschüttelnden Kommissare zu kümmern, verließ er das Büro. Auf kürzestem Weg eilte er zur kriminaltechnischen Untersuchungsstelle.
     
    Evelyn Prohaska saß am Schreibtisch und betrachtete den Bildschirm ihres Computers, als er eintrat. Nach einer kurzen Begrüßung meinte sie: »Sie haben mir eine E-Mail geschickt, Herr Dux. Was soll ich damit?«
    »Sie nichts, aber ich.«
    »Sie sprechen in Rätseln.«
    »Ich erkläre es Ihnen. Die Kollegen haben mir gesagt, dass Sie ein Grafikprogramm installiert hätten. Und das möchte ich gern nutzen, wenn Sie gestatten. Es ist sehr wichtig.«
    Die Frau blickte Lukas über den Rand ihrer Brille abschätzend an. Ihm kam eine Bemerkung in den Sinn, die sie bei ihrem ersten Zusammentreffen gemacht hatte. Damals hatte sie sich als Zwerg bezeichnet.
    »Warum schmunzeln Sie?«
    »War nur so ein Gedanke.«
    »Muss aber ein erheiternder gewesen sein.«
    »Das will ich meinen. Darf ich Ihren PC benutzen?«
    »Nein, dürfen Sie nicht. Den brauche ich selbst. Kommen Sie mit.«
    Frau Prohaska eilte aus dem Büro bis in die hintere Ecke des Laborraums. Dort lag auf einem Arbeitstisch ein Laptop. Sie schaltete ihn wortlos ein. Es dauerte eine Weile, bis das Gerät hochgefahren war.
    »Sie brauchen das Grafikprogramm? Können Sie damit umgehen, ohne das System abschmieren zu lassen?«
    »Ich kenne mich aus. Zu Hause

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