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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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verschlossen werden kann, und du musst deinen rechtmäßigen Thron erobern. Ich werde dich so vorbereiten, dass dir beides gelingen kann.«
    »Ihr wollt mir nicht ernsthaft Fechtunterricht geben?!«
    »Nein! Obwohl ich dir sicher einiges beibringen könnte, halte ich dein Talent diesbezüglich für ausreichend. Ich werde dich lehren, deine Magie zu bündeln. Ohne sie wirst du nicht in der Lage sein, das Schwert der Alten Könige zu führen.«
    Er sah unwillkürlich zu den Waffen, und sie lachte auf.
    »Kahandar ist kein Schwert, das man an die Wand hängt. Es schläft. Du wirst es wecken und erobern müssen, und dazu benötigst du Magie.«
    Rhonan legte das Kettenhemd zurück in die Truhe, verdrehte die Augen, sobald er ihr dabei den Rücken kehrte, und schlug vor: »Dann solltet Ihr besser Caitlin erklären, wie man ein schlafendes Schwert weckt. Ich verfüge leider nicht über Magie.«
    »Ach nein? Wie gelingt es dir denn, die Nebelfrauen abzuwehren? Und wie gelingt es mir, dich hin und wieder zu erreichen?«
    Sie bemerkte, wie seine Miene nachdenklich wurde, und nahm auf einer Bank Platz. »Setz dich! Ich muss dir einiges erklären.«
    Sie wartete ab, bis auch er saß, und begann: »Die Schicksalsgöttin Haidar beschenkte unsere Familie einst mit Siegeln, die neben den Göttergaben Stärke, Weisheit und Magie Unsterblichkeit verliehen. Die göttliche Magie ist so stark, dass auch Dala und ich darüber verfügen. Längst nicht in dem Maße wie Myria, aber allein diese Magie ist es, die uns am Leben erhält und es uns ermöglicht, unsere ursprüngliche Gestalt beizubehalten. In unseren Nachfahren lebten zwar unsere Gaben weitgehend fort, doch die Magie ging schnell verloren, soweit sie nicht auf der Nebelinsel praktiziert wurde. Caitlin sollte daher über Magie verfügen, Gideon nicht mehr.«
    Sie schwieg und sah ihn herausfordernd an.  
    »Und wieso sollte ich dann noch Magie beherrschen?«, fragte er und räusperte sich, da seine Stimme belegt geklungen hatte.
    »Liegt die Antwort nicht auf der Hand? Hast du dich nie gefragt, warum du als einziges Familienmitglied blond bist? Hast du dich nie darüber gewundert, dass deine Augen nicht braun sind wie ihre, sondern grün ... so grün wie meine?«
    Er starrte sie an und schluckte. »Das ergibt keinen Sinn. Wie ...?« Die Weigerung seiner Mutter, ihn auch nur zu berühren, die familiäre Missachtung und auch die verlegenen Erklärungsversuche seines Vaters schwirrten in seinem Kopf. »Das ist unmöglich. Ich war unerwünscht, aber ich war doch ein Kind meiner Eltern.«
    Palema spielte mit einem kleinen Dolch, den sie im Gürtel getragen hatte. Ließ ihn zwischen den Fingern kreisen, während sie ihn beobachtete.
    »Selbstverständlich! Jedes Kind ist Kind seiner Eltern. Es fragt sich nur, wer die Eltern sind. Ich muss etwas ausholen, damit du verstehst. Als die Siegel an der Quelle brüchig wurden, wussten wir, dass es an der Zeit war, unsere Erben zu uns zu rufen. Dala hatte Glück. Gideon war gelehrt und tapfer genug, die Prüfungen zu bestehen. Myria war ohne Sorge, denn Ayala ist eine große Magierin. Wie hätten wir ahnen können, dass sie mit dieser bedeutsamen Aufgabe einmal eine Tochter betraut. Doch zumindest bestand und besteht die Hoffnung, dass Myria dieses hohlköpfige Mädchen unterweisen kann. Wer uns Sorgen machte, waren ausgerechnet meine Nachfahren. Schwach waren sie geworden. Sie führten keine Kriege mehr, die den Körper stählen, sie schlossen Verträge und setzten Fett an. Dein Vater war ein lausiger Krieger und seine Nachkommen erst recht. Nichts außer Reden schwingen konnten sie, diese blutleeren Gesellen. Doch wir benötigten einen Krieger, der es mit Dämonen aufnehmen konnte. Ahnend, dass die nächste Generation noch erbärmlicher ausfallen würde, mussten wir eingreifen. Es ist uns möglich, für eine kurze Zeit Besitz vom Körper eines Menschen zu ergreifen, der willens ist, uns zuzulassen, oder zu schwach, uns abzuwehren. Königin Nemedala war schwach. Es war ein Leichtes für mich, in ihren Körper zu schlüpfen. Nach einiger Zeit musste ich feststellen, dass ich mich umsonst wieder und wieder in diesen schlaffen Körper begab. Nemedala teilte noch die Mahlzeiten mit dem König, jedoch nicht mehr das Lager. Entgegen meinem Plan musste ich sie also einweihen.« Sie lachte in Erinnerung auf. »War das ein Gezeter! Nemedala rang um Luft, und dein Vater wies den Gedanken daran, eine fremde Frau zu begatten, entrüstet so weit von sich,

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