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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Blech geredet?«
    »Keine Ahnung, wovon Sie sprechen.« Er versteckte sich hinter einem dümmlichen Gesichtsausdruck.
    »Welche Art von Beziehung verband Sie mit Lisbeth Hayenga?«
    »Sie war alt, und ich bin Altenpfleger. Wollen Sie mir jetzt auch noch vorwerfen, dass ich meinen Job gemacht habe, oder was?« Er kippte seinen Stuhl auf die Hinterbeine.
    »Ihr Job war es also auch, die komplette Belegschaft mit Dope zu versorgen.«
    Er kippelte weiter und starrte Löcher in die Luft.
    Marga überlegte. Von Draht war keine Spur. Sie gab Jette ein Zeichen, und gemeinsam verließen sie den Besprechungsraum.
    »Was ist denn das? Sitzt da wie ein Cowboy auf seinem Pony und lässt uns auflaufen. Abgebrühter Typ!«
    Marga schwieg. Hatte die Prinz ihn derart unter Kontrolle?
    Wie aus dem Nichts erschien plötzlich Kalle auf der Showbühne. Er sah erstaunlich gut gelaunt aus. Dann hatten sich Guntberts und seine Wege sicher in der letzten halben Stunde nicht gekreuzt.
    »Und? Was Neues?«
    Jette ließ die Augen rollen und ging zum Kaffeeautomaten.
    »Nada. Der blockt total ab.« Marga fixierte Joris auf dem Monitor. Der Bildschirm übertrug ihnen das Innenleben des Besprechungsraumes live.
    »Soll ich’s mal versuchen?« Kalle rieb sich die Hände.
    Marga verzog das Gesicht. War es jetzt an ihr, ihm Guntberts Feldbefehle zu überbringen? Glücklicherweise kam Jette und drückte Kalle einen Kaffee in die Hand. »Lieber nicht. Guntbert macht auf garstig und hat den Duncker als Frauensache eingestuft.«
    »Ist der jetzt total plemplem?«
    »Hast du Duncker in den Schritt getreten?«
    Kalle schüttelte augenzwinkernd den Kopf.
    Jette grinste. »Schade. Von mir aus kannst du mit reinkommen, aber halt dich bitte zurück. Marga?«
    Guntberts Anweisungen waren unmissverständlich gewesen, aber auch saublöd. Marga zögerte nicht. »Na klar.«
    Joris saß unverändert auf seinem Stuhl und blinzelte nur einmal kurz, als er Kalle sah. Dann war er wieder der Cowboy in der weiten Prärie. Die Prinz musste ihn ganz schön unter der Fuchtel haben. Oder jemand anders? Irgendwo musste Marga den Meißel ansetzen.
    »Wen wollen Sie schützen? Es geht hier in erster Linie darum, Ihren eigenen Hintern zu retten. Fakt ist, dass Sie die Damen der Seniorenresidenz mit Haschisch versorgt haben. Mein Kollege selbst war Zeuge.«
    Joris grinste nur. Keine Chance, Marga.
    »Wenn Sie weiterhin schweigen, bedeutet das einen neuen Ausbildungsplatz für Sie. Den bekommen Sie frei Haus im Jugendstrafvollzug.«
    Kalle meldete sich aus dem Off. »Frau Prinz hat eine äußerst fähige Anwältin engagiert, die auch schon die Akten eingesehen hat.«
    Jette schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich denke nicht, dass wir Ihnen da noch weiterhelfen können. Es wird das Beste sein, wenn Sie sich ebenfalls mit einem Anwalt beraten. Ansonsten verputzen die beiden Sie noch vor dem Frühstück. Als klassisches Bauernopfer.«
    Marga beugte sich vor. »Frau Prinz und ihre Anwältin lassen Sie über die Klinge springen, schon klar, oder? Sie hat Andeutungen gemacht … von Geld war die Rede und Geschäften für die Hayenga. Die Prinz wird aus der Sache rausgehen wie ein frisch gepuderter Säugling, und Sie wandern noch von hier aus in den Jugendarrest.«
    Nur ein Zwinkern. Seine Schale knackte.
    »Und jetzt will ich wissen, was Sie mit dem Tod von Lisbeth Hayenga zu tun haben. Waren Sie scharf auf ihre Uhr?«
    Knack und Back.
Er war fertig.
    »Nein! Mit dem Mord an Frau Hayenga hab ich nichts zu tun. Die Rolex hat sie mir geschenkt, ehrlich!« Joris bekam Hängeaugen wie ein Hush Puppy, und sogar seine Lippen begannen zu zittern. Ob das Gesicht bei den Omis zog? In der Zimmerecke stöhnte Kalle auf.
    Kurze Zeit später war alles heraus. Er plauderte, als hätte wer den Stöpsel gezogen. Er sei Lisbeth Hayenga zur Hand gegangen, hätte Botengänge und Besorgungen für sie unternommen. Dass er dabei das eine oder andere Mal als Drogenkurier gedient haben musste, sei ihm erst im Nachhinein bewusst geworden. Allerdings war Lisbeth Hayenga ihm gegenüber immer sehr großzügig gewesen. Besonders einmal, als ein Gorilla von Kerl sie bedroht hatte, in ihrem Appartement. Ihr Ex-Mann, hatte die Prinz ihm später erzählt.
    »Zum Glück hatte ich mein Messer dabei.«
    Marga sah, wie Kalle die Hand vor die Augen schob.
    »Eine geklatscht hatte er ihr. Voll in die Fresse. Ich hab ihn verjagt.« Joris bekam mit jedem Satz, den er von sich gab, wieder mehr Oberwasser. »Kurze Zeit später

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