Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
Vom Netzwerk:
gemeinsam das Ritual durch und versuchten, Schwachstellen und Ungereimtheiten zu ergründen.
    Zwar gelang es ihnen auch an diesem Abend nicht, das Tor zu öffnen, aber als es dunkel wurde und nur noch das kleine Feuer knisternd etwas Licht verbreitete, streckte sich Philip mit dem guten Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, auf seiner Decke aus und schlief sofort ein.

10. Aufbruch
    E in weiterer anstrengender Tag stand Agnus bevor. Seit seinem überstürzten Aufbruch aus der Falkenburg waren drei Tage vergangen und das Pech klebte ihm buchstäblich an den Fersen.
    Das Gewitter in der Nacht hatte die Straßen aufgeweicht. In dem knöcheltiefen Matsch war er nur mühsam vorangekommen, und dann hatte seine Stute auch noch eines ihrer Hufeisen verloren. Obwohl er bestimmt eine Stunde lang danach gesucht hatte, konnte er es nicht finden. Genauso wenig wie einen Schmied. Da er aber sein Pferd nicht bei einem Bauern gegen ein anderes eintauschen wollte, musste er zu Fuß weitergehen. Dadurch hatte er das Städtchen Markt Krontal nicht erreicht und die letzte Nacht draußen verbracht. Heute war er bereits seit Sonnenaufgang auf den Beinen und hatte doch den Eindruck, sich nicht vom Fleck bewegt zu haben.
    Dabei wollte er nur so schnell wie möglich wieder in die Heimat. Er musste dafür sorgen, dass die Gefahr der Gnome weitestgehend gebannt war, ehe er dem König die geforderten Männer zur Verfügung stellen konnte. Dafür war ihm zwischenzeitlich beinahe jedes Mittel recht.
    Der König hatte von Krieg gesprochen. Damit kannte sich Agnus besser aus, als ihm lieb war. Krieg bedeutete, dass die Bevölkerung Not litt und sich niemand um die Belange der einfachen Menschen scherte. Krieg bedeutete, dass Menschen starben, Ernten auf den Feldern verrotteten, Kinder zu Waisen wurden, und führte außerdem zu einer Verrohung und Vereinsamung der Herzen. Krieg bedeutete, dass jeder sich selbst der Nächste war. Und genau da setzte Agnus’ Plan an.
    Er würde sich selbst der Nächste sein und dafür sorgen, dass das Wildmoortal gnomfrei war, ehe er dem König die geforderten Soldaten schickte.
    Selbst wenn das ganze Land in Flammen stünde, wollte er dafür sorgen, dass seine Heimat davon unbeschadet blieb. Der Kampf ums Wildmoortal hatte begonnen.
    Immer wieder überlegte Agnus, ob es nicht am einfachsten wäre, einen Meuchelmörder auf den Ebelsberg zu schicken, der ihm diesen Zauberer und damit die Gnome vom Hals schaffte. Die Vernunft mahnte ihn jedoch, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen, solange es noch andere Auswege gab. Schließlich war der Zauberer ein Verbündeter von König Leonidas, dem Agnus schließlich zu Treue verpflichtet war.
    Er seufzte leise. Seine Beine schmerzten von dem anstrengenden Marsch. Dieser Tag würde ebenso nutzlos verstreichen wie der vorhergegangene. Die Zeit, die er verloren hatte, konnte er unmöglich wieder aufholen. Inständig hoffte er, dass ihm dies nicht zum Verhängnis wurde.
    Jetzt endlich tauchten am Horizont die Zinnen von Markt Krontal auf. Agnus verschwendete einen letzten Gedanken daran, dass er diese Stadt unter günstigeren Voraussetzungen bereits hinter sich gelassen haben könnte, und beschleunigte seinen Schritt.

    In einem so regen Städtchen wie Markt Krontal einen Schmied zu finden war nicht schwer. Der Mann durchschaute mit nur einem Blick, dass Agnus in einer Notlage war, und veranschlagte einen Preis für vier Hufeisen, der unverschämt war. Agnus bezahlte, ohne zu murren.
    Als die Stute versorgt war, überlegte er, sich gleich in den Sattel zu schwingen, um die verlorene Zeit wettzumachen. Entschied dann aber, im Hinblick auf den schon fortgeschrittenen Tag und seine Müdigkeit, den Nachmittag und die Nacht in einem Gasthaus zu verbringen.
    Überhaupt hatte er sich seit seinem Aufbruch kaum eine Ruhepause gegönnt.
    Müde ließ er sich an einem der langen hölzernen Tische in der leeren Gaststube nieder.
    Der Wirt erinnerte sich an Agnus, der erst vor wenigen Tagen bei ihm übernachtet hatte.
    »Ihr seid schnell unterwegs, mein Herr«, begrüßte er ihn, und Agnus versuchte sich an einem breiten Grinsen, das möglichst natürlich aussehen sollte.
    »Ich habe getan, was ich tun musste, und jetzt geht es wieder nach Hause. Die staubige Luft jenseits der Sümpfe trocknet meine Kehle aus, und ich trinke mehr als mir guttut.«
    Am zweiten Abend hatte er versucht, in der Burgschenke seinen Kummer runterzuspülen, und am folgenden Tag hatte er den ganzen Tag

Weitere Kostenlose Bücher