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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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Kopfschmerzen gehabt.
    »Für Neuigkeiten aus der Falkenburg und aus Waldoria geht das erste Bier auf meine Rechnung«, erwiderte der Wirt, ein kleiner, dicker Mann mit neugierigen Knopfaugen. Flink zapfte er ein Bier und stellte es vor Agnus auf den Tisch. »Wünscht der Herr etwas zu essen. Meine Frau hat einen herrlichen Eintopf mit viel Fleisch gekocht.«
    Agnus nickte zustimmend. »Ich bleibe über Nacht«, fügte er hinzu. »Ihr habt doch bestimmt noch ein Zimmer frei?«
    »Elsbeth!«, brüllte der Wirt nach hinten. »Der Herr möcht’ übernachten, richt ihm mal ein Zimmer her. Und bring eine Schüssel von dem Eintopf!«
    Kurz darauf erschien die dicke Wirtsfrau mit einem dampfenden Teller in der einen und einem Holzbrett, auf dem einige Scheiben dunkles Brot und Butter angerichtet waren, in der anderen Hand. Sie lächelte Agnus warmherzig an.
    »Guten Tag der Herr. Freut mich, dass Ihr wieder hier bei uns übernachten wollt.«
    »Die gute Küche hat es mir angetan«, erwiderte Agnus und merkte erst jetzt, was für einen Riesenhunger er hatte.
    »Ich werde Euch sogleich ein Zimmer herrichten. Bert bringt dann Euer Gepäck nach oben«, sagte sie.
    Der Wirt hatte in der Zwischenzeit einen weiteren Humpen Bier gezapft und setzte sich zu Agnus.
    »Ach«, stöhnte er. »Die Arbeit nimmt und nimmt kein Ende. Kaum ist der Winter rum, schon muss alles für den nächsten Winter vorbereitet werden. Und dann noch dieser Sturm vorletzte Nacht … Drei Ziegel hat mir der Wind vom Dach geweht, und es hat dermaßen reingeregnet, dass ich in zwei Gästezimmern die Decke reparieren lassen muss. Ihr seid nicht zufällig Handwerker?«
    »Nein, Herr Wirt, das bin ich nicht, aber ich denke doch in diesem schönen Städtchen wird es sicher den einen oder anderen Maurer und Dachdecker geben«, antwortete Agnus.
    »Markt Krontal ist ein aufstrebender Ort, aber jeder muss sehen, wie er selbst über die Runden kommt. Die Steuern steigen von Jahr zu Jahr, und die meisten Handwerker machen sich dies zunutze, um ihre Preise noch weiter in die Höhe zu treiben.«
    Daher weht also der Wind, dachte Agnus. Der Wirt war auf der Suche nach jemandem, der ihm sein Dach instand setzte, ohne dass er die dafür angesetzten Steuern bezahlen musste.
    »Wir haben den größten Markt im Umkreis. Größer sogar als der in Waldoria. Aber die Preise wachsen. Sogar die Lebensmittel werden von Tag zu Tag teurer. Die Menschen, die hier einkehren, bezahlen kaum das, was ich selbst ausgeben muss, um sie bewirten zu können.« Die Erwähnung des Marktes brachte Agnus auf den Gedanken, nach einem kleinen Geschenk für seine Frau und seine Kinder Ausschau zu halten. »Jetzt erzählt. Was für Neuigkeiten gibt es in der Königsburg? Werden wir bald eine Königin haben? Das ist doch kein Leben, so ganz ohne Frau.«
    »Nein, nein, von einer Königin war leider nicht die Rede, aber es wurde gemunkelt, dass es zu einem Krieg kommen könnte …«
    »Malt doch nicht den Teufel an die Wand!«, rief der Wirt entsetzt. »Wir sind doch mit Mendeor verschwägert! Mit wem sollten wir Krieg führen?«
    »Mit den Elben«, antwortete Agnus kurz.
    Der Ochsenwirt lachte schallend los, dann nahm er noch einen kräftigen Schluck. »Mit den Elben …, da hat man dir aber einen Bären aufgebunden.« Agnus lächelte nun auch ein wenig, aber nur deshalb, weil ihn der Umschwung des Wirts zum vertraulichen Du amüsierte.
    »Das hat man nicht«, versicherte er. »Der König ruft alle Männer, die waffenfähig sind, zu den Waffen. Er und sein Gefolge sollen im Alten Wald von kriegerischen Elben angegriffen worden sein. Es wundert mich, dass die Herolde des Königs noch nicht bis hierher gekommen sind.«
    Der Wirt sah ihn mit offenem Mund an und schüttelte langsam den Kopf.
    »Das ist doch Wahnsinn«, stammelte er. »Wer glaubt denn noch an Feen …«
    »Anscheinend tun es in diesem Teil des Landes einige. Bei uns in den Sümpfen habe ich noch nie etwas davon gehört«, behauptete Agnus. »Mein Herr wird mir den Kopf abreißen, wenn ich ihm diese Nachricht überbringe.« Agnus beschloss, noch etwas Öl ins Feuer zu gießen, und fügte hinzu: »Aber das erklärt zumindest den Zauberer, der jetzt in den Helmsholm Hügeln haust.«
    »Du willst mich doch bloß auf den Arm nehmen, Halunke.«
    Fünfzehn Jahre Kerker für die Beleidigung eines Adligen an einem öffentlichen Ort, dachte Agnus amüsiert, aber der Wirt deutete sein schmales Lächeln falsch und gab ihm einen kräftigen Schlag auf den

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