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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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und schließlich nach dem Zauberer verlangt.
    Als er ihn schließlich bat, zu ihm an den Hof zu kommen, war der Herzog diesem Wunsch sofort gefolgt.
    Von der großen Bedrohung hatte er jedoch in den letzten drei Monaten nicht viel bemerkt. Im Gegenzug war ihm aufgefallen, wie wenig der König für die Belange seiner Untergebenen übrighatte.

    Kaum war die Tür hinter den beiden Grafen ins Schloss gefallen, wich alle Anspannung aus Leonidas Körper. Er saß krumm und verloren wie ein einsames Kind auf seinem Sitz und raufte seine Haare. Unter seinen Augen schillerten dunkle Ringe.
    »Du siehst müde aus, Leo. Du solltest dir etwas mehr Schlaf gönnen«, sagte Valerian fürsorglich.
    »Wie könnte ich mir mehr Schlaf gönnen, wenn ich von allen Seiten bedroht werde?« Leonidas ließ den Kopf in seine Hände sinken.
    Valerian klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern.
    »Aber das stimmt doch gar nicht …«, setzte er an.
    Leonidas hob den Kopf. In seinen Augen lag der Ausdruck eines wilden Leoparden. »Natürlich stimmt das!«, zischte der König. »Versuch nicht, mir etwas anderes weiszumachen. Du hast Dosdravan gesehen.« Leonidas machte eine ausladende Armbewegung. »Er wird von Mal zu Mal unverfrorener. Du hast mir eine Viper ins Land geschickt.« Der Vorwurf hing schwer in der Luft. Valerian schüttelte langsam den Kopf.
    » Du wolltest den besten Zauberer von Mendeor, und ich habe mich lange umgehört und seine Fähigkeiten prüfen lassen. Schick ihn doch weg. Setz die Bluthunde der Kirche auf ihn an, wenn er dich stört.«
    Leonidas' Lachen war nicht mehr als ein Krächzen. »Für die Kirche wäre das ein gefundenes Fressen, mein törichter Bruder. Außerdem vergisst du die Elben. Was haben wir denen schon entgegenzusetzen? Jeder einzelne von ihnen kann in nur einem Augenblick hundert Pfeile verschießen. Das hast du selbst gesehen. Nein, ich kann Dosdravan nicht wegschicken. Nicht, solange er zumindest noch so tut, als ob er meinem Befehl gehorchen würde.«
    »Aber Leo«, setzte Valerian erneut an. »Die Elben sind doch keine Gefahr für dich. Seitdem Ardelan besiedelt ist, gab es keinen einzigen kriegerischen Zwischenfall mit ihnen …«
    »Nur weil sie bisher nicht bewaffnet in den Städten und Dörfern gewütet haben«, unterbrach ihn der König, »sind sie nicht weniger gefährlich. Sie planen einen Überfall auf uns, das steht fest. Aber dieser Zauberer plant auch etwas.« Der König sprang auf und stampfte wütend durch den Raum. »Wofür braucht er eine ganze Gnomarmee und den Zauberer in den Helmsholm Hügeln? Du hast gehört, seine Gnome scheuen nicht einmal mehr den Tag!« Jetzt musterte er Valerian so hasserfüllt, als hätte der diese Kreaturen gezüchtet. Dann sackte er in sich zusammen, kehrte zu dem Sessel zurück und ließ sich hineinfallen. Dort stützte er sein Gesicht in die Hände und massierte sich zitternd die Schläfen.
    »Ich werde den beiden Grafen ihren Wunsch gewähren.«
    Valerian zog überrascht die Augenbrauen hoch. Die Grafen Hohenwart und Weiden waren mit dem Vorschlag vor den König getreten, den Zauberer Nestalor Wasoro in den Helmsholm Hügeln bei seiner Suche nach den Elben unterstützen zu wollen. Valerian wusste selbst, dass diese beiden großen Grafschaften auf der Westseite des Landes hauptsächlich Ackerbau betrieben. Ihr Vorschlag zielte darauf ab, dass sie ihre Männer in der Nähe der Felder behalten konnten. Leonidas hatte gebrüllt und ihnen hohe Strafen angedroht, sollten sie ihm auch nur einen einzigen Mann weniger schicken, als in den Verträgen vereinbart war.
    »Ich werde den Grafen ihren Wunsch gewähren«, wiederholte der König nun. »Sie sollen den Zauberer Nestalor mit ihren Kriegern unterstützen und ihn im Auge behalten.«
    Valerian zuckte unmerklich mit den Schultern. Das wären etwa zweitausend Männer weniger, die vor der königlichen Burg lagern würden. Den Menschen hier konnte das nur zugutekommen, denn ob es wirklich zu einem Krieg gegen die Elben kommen würde, wagte er in Frage zu stellen.
    »Sie sind mir doch treu ergeben?«, fragte Leonidas.
    Valerian, aus seinen Gedanken gerissen, sah seinen Bruder verwirrt an.
    »Du hörst mir nicht zu!«, sagte er missbilligend. »Hohenwart und Weiden sind mir doch treu ergeben, oder hattest du einen anderen Eindruck? Ich werde Hohenwart die Verantwortung übertragen, er ist jung und nicht so gewitzt wie Weiden. Er wird leichter zu lenken sein.«
    Dieser Meinung konnte sich Valerian nicht anschließen. Es

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