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Neonträume: Roman (German Edition)

Neonträume: Roman (German Edition)

Titel: Neonträume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Minajew
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Schwangerschaft… war auch nur ein Fake…«
    » Du hast wirklich einen scharfen Verstand. Wie ein Detektiv. Vielleicht solltest du daraus einen Beruf machen«, höhnt Olga.
    » Ich bin ein Idiot! Was für ein verdammter Idiot ich bin! Dabei habe ich selber immer gesagt, dass man den Frauen niemals irgendetwas glauben darf, unter keinen Umständen! Ich habe diesen Schlampen zu sehr vertraut! Aber wie hätte ich auch darauf kommen sollen, dass du…« So langsam gerate ich wirklich in Rage. Diese Kombination aus Grausamkeit und Schlichtheit ihrer Gedankengänge macht mich fassungslos. » Wenn ich nur ein einziges Mal, nur für eine einzige Stunde meine Gefühle aus- und meinen Verstand eingeschaltet hätte, dann wäre mir alles klar geworden. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich dann mit euch gemacht hätte! Ich hätte euch…«
    » Sagtest du gerade › zu sehr vertraut‹?«, unterbricht sie mich. » Du kleines feiges Arschloch hast noch die Stirn, von Vertrauen zu sprechen?«
    Anscheinend ist meine Wut auf Olga übergesprungen. Sie ballt die Hände zu Fäusten, so dass ihre Fingerknöchel weiß hervortreten. Möglicherweise ist sie ja auch eine Psychopathin, überlege ich plötzlich. Vielleicht sollte ich sie lieber ausreden lassen, sie nicht unnötig provozieren und so weiter… Wenn sie durchdreht, bin ich am Ende das Opfer. Sie kommt ganz dicht ans Bett und kreischt, wie eine streunende Katze, der man heißes Wasser über den Pelz gegossen hat.
    » Du hast ihr vertraut? Sie hat dir vertraut, du Missgeburt! Lena hat bis zum letzten Moment versucht, dir zu glauben, genau wie ich damals! Immer wieder hat sie mich angebettelt, unseren Plan aufzugeben. Alles so zu lassen, wie es ist. Jedes Mal mussten wir erst wieder ins Auto steigen und die Klubs und Restaurants abklappern, in denen du dich gerade mit Rita oder irgendwelchen anderen Frauen amüsiert hast. Übrigens, das ein oder andere Mal habe ich es arrangiert, dass ihr drei euch rein zufällig über den Weg gelaufen seid. Nur so, aus Jux. Ich wollte sehen, ob diese Zeichen nicht in deinem Kopf etwas auslösen würden. Lena hat immer wieder gesagt, sie wolle lieber alles vergessen und dir deinen Verrat verzeihen, sie wolle nicht, dass man dir so etwas Grausames antue. Mein Gott, als wüsste sie, was das ist– Verrat und Grausamkeit! Verglichen mit dem, was du den Frauen antust, ist unser kleines Spiel ein unschuldiger Kinderstreich gewesen.«
    » Du hast nur Glück gehabt, dass ich zur selben Zeit zufällig große Probleme in der Redaktion hatte. Sonst hätte ich euer albernes Spielchen mit Sicherheit durchschaut. Früher oder später auf jeden Fall. Und dann, mein Häschen, hätte ich dir eine hübsche Party veranstaltet! Dir und deinen beiden netten Bräuten!« Allmählich kehrt meine Selbstbeherrschung zurück. » Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend…«
    » Nein, noch ist nicht aller Tage Abend. O nein, beileibe nicht. Ich glaube, ich war etwas voreilig, als ich deinen scharfen Verstand gelobt habe.« Olga geht zur Tür, prüft, ob sie verschlossen ist, lehnt sich mit dem Rücken dagegen und fährt fort: » Manchmal ist es direkt zum Lachen. Wie habe ich mir den Kopf zerbrochen, damit nichts schiefgeht, dass du nicht zu einem anderen Arzt rennst, dass nichts Unvorhergesehenes passiert, ein gemeinsamer Bekannter durch einen Zufall alles auffliegen lässt. Und dann war alles so einfach. Sag mal, tust du nur so? Oder hast du dir dein Hirn so gründlich weggesoffen und weggekokst, dass du tatsächlich immer noch nicht begriffen hast? Mein Gott, ich habe anscheinend drei Jahre lang nicht nur mit einem Feigling und Schuft zusammengelebt, sondern auch noch mit einem Vollidioten! Und das mir! Tochter aus gutem Hause, mit höherer Bildung und allem, was dazugehört, ha, ha!«
    » Dein Pech. Du hättest einfach während des Studiums ein bisschen mehr vögeln sollen, dann wärst du nicht so ahnungslos geblieben, was Männer angeht, du Musterschülerin!«
    Sie macht einen schnellen Schritt nach vorn, und im nächsten Moment kassiere ich zwei schallende Ohrfeigen. Das Blut rinnt mir aus der Nase, aber dafür ist mein Kopf auf einmal frei.
    » Halt deinen ungewaschenen Mund, du Schuft! Oder möchtest du, dass ich deinen Freunden von der Trans-Beton einen kleinen Wink gebe, in welchem Krankenhaus sie dich finden können?«
    » Rita! Was für ein dummer Esel bin ich doch!« Der Kopfschmerz kehrt mit verdoppelter Kraft zurück. » Es war Rita, die uns den Auftritt

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