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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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Gesellschaft für wenig Geld kaufen und ist dann bald, wenn die Verträge hereinkom -
    men, ein steinreicher Mann. W ie viele L eute sind über die Situation Ihrer Firma im Bilde?«
    »Hören Sie, Mister …«
    »Kommissar. Der Vorstand natürlich, aber darüber hinaus?«
    »Wir haben alle Ante ilseigner informiert, aber abgesehen davon sehen wir keinen Grund, Gott und die Welt über Dinge zu informieren, die sie nichts angehen.«
    »Was glauben Sie, Herr W alters, wer wird die Gesellschaft übernehmen?«
    »Ich bin der geschäftsführende Direktor«, sagte Walters brüsk.
    »Ich arbeite im Auftrag der Aktionäre und mische mich nicht in Besitzfragen ein.«
    »Auch wenn das für Sie und achthun dert andere die Arbeitslo-sigkeit bedeuten kann? Auch wenn Sie hieran dann nicht mehr beteiligt wären?« Harry nickte in die Himm elsrichtung, in der der Beton im Dunst verschwand.
    Walters gab keine Antwort.
    »Ziemlich schön«, sagte Harry. »Eri nnert fast ein bisschen an den gelben Weg, aus dem Zauberer von Oz, wissen Sie?«
    George Walters nickte langsam.
    »Hören Sie Walters, ich habe Klipras Anwalt und ein paar der verbliebenen Aktionäre angerufen. Ellem Limited hat im Laufe der letzten Tage Ihre Aktien au fgekauft. Keiner der and eren würde es schaffen, Phuridell gege nzufinanzieren, so dass alle froh sind, ihre Beteiligung an der Firm a losgeworden zu sein, ohne ihre gesam ten Investitionen verloren zu haben. Sie behaupten, der Besitzerwechsel sei nicht Ihr Bier, Walters, aber 380

    Sie sehen aus wie ein verant wortungsbewusster Mann. Und Ellem ist Ihr neuer Besitzer.«
    Walters nahm die Sonnenbrille ab und rieb sich die Augen m it dem Handrücken.
    »Herr Walters, würden Sie m ir bitte sagen, wer hinter Ellem Limited steht?«
    Die Presslufthämmer setzten wieder ein und Harry musste sich zu ihm vorbeugen, um ihn zu verstehen.
    Harry nickte. »Das wol lte ich nur von Ihnen hören«, rief er zurück.

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    KAPITEL 48
    Harry konnte nicht schlafen. Es krabbelte und raschelte, doch wenn er das Licht einschaltete, verstumm ten die Geräusche. Er seufzte, lehnte sich aus dem Bett und drückte den Abspielknopf des Anrufbeantworters. Wieder quäkte die nasale Stimme durch den Lautsprecher:
    »Hier ist Tonje. Ich wollte nur mal deine Stimme hören.«
    Es war jetzt sicher das zehnte Ma l, dass er sich die Mitte ilung angehört hatte, doch jedes Mal scha uderte ihn: Es hörte sich an wie eine Zeile aus dem Fortsetzungsroman eines Wochenmaga-zins. Er schaltete das Licht aus. Eine Minute verging.
    »Scheiße«, brummte er und schaltete das Licht wieder ein.
    Es war nach Mitternacht, als das Taxi vor einem kleinen, aber herrschaftlichen Haus hinter einer niedrigen weißen Gartenmau-er hielt. Als Tonje Wiig in die Gegensprechanlage sprach, klang ihre Stimme überrascht, und sie hatte bereits hektische rote Flecken auf den Wangen, als sie die Tür öffnete. Sie fuhr dam it fort, sich für die Unordnung in der Wohnung z u entschuldigen, während Harry ihr bereits die Kleider auszog. Sie war dünn, kreideweiß und an ihrem Hals konnte er schnell und ängstlich ihren Puls schlagen sehen. Da nn gingen ihr die W orte aus und sie deutete stumm auf die Schlafzimmertür. Harry nahm sie auf die Arme und sie ließ theatralisc h den Kopf fa llen, so dass ihre Haare über das Parkett tanzten. Sie winselte, als er sie aufs Bett legte, rang nach Atem, als
    er seine Hose aufknöpfte, und
    protestierte schwach, als er sich auf die Laken kniete und sie an sich zog.
    »Küss mich«, flüsterte sie, doch Harry reagierte nicht, sondern drang mit geschlossenen Augen in sie ein.

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    Sie bekam seine Hose zu fassen, wollte sie ihm ganz ausziehen, doch er schob ihre Hände weg. Auf dem Nachttischchen stand das Bild eines älteren Paares, vermutlich ihre Eltern. Harry biss die Zähne zusamm en, spürte es hinter den Augenlidern knistern und versuchte, sie sich vorzustellen.
    »Was hast du gesagt?«, fragte sie und hob den Kopf an, konnte sein Gemurmel aber nicht versteh en. Sie versuchte, sein en Bewegungen zu folgen, zu stöhnen, doch er drückte die Luft aus ihr, als sei sie ein Rodeoreiter, den er abwechselnd festhielt und abzuwerfen versuchte.
    Er kam mit einem unartikulierten Brüllen und im gleichen Moment krallte sie ihre Fingernägel in sein T-Shirt, bäumte sich auf und schrie. Dann zog sie ihn zu sich nach unten und er drückte sein Gesicht an die Seite ihres Halses.
    »Das war wunderbar«, sagte sie, aber die W orte blieben wie eine

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