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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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traditioneller Thai-Küche?«

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    »Gerne. Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Wer hinter den Bildern steckt? Harry, Thailand hat vermutlich die weltweit höchste Rate an perversen Menschen, Leuten, die einzig und allein hierher gekommen sind, weil wir eine Sexindustrie haben, die alle Bedürfnisse deckt. Und damit meine ich wirklich alle Wünsche. Wie in aller Welt soll ich da wissen, wer hinter ein paar Kinderpornobildern steckt?«
    Harry schnitt eine Grim asse und drehte den Kopf, um seinen Nacken zu entspannen.
    »Ich frage ja bloß. Hat es hier nicht vor einigen Jahren ziemli-chen Wirbel wegen eines pädoph ilen Botschaftsmitarbeiters gegeben?«
    »Das ist richtig. Wir haben einen Kinderpornoring aufgedeckt, in den einige Diplomaten verwickelt waren, darunter der australische Botschafter. Sehr peinliche Sache.«
    »Aber doch wohl nicht für die Polizei?«
    »Spinnen Sie? Für uns war da s wie die Fußballweltm eister-schaft und der Oscar in einem . Der Regierungschef hat uns per Telegramm gratuliert, der Tour ismusminister war be inahe exstatisch und wir sind mit Orden fast zugeschüttet worden. So etwas hilft der Glaubwürdigkeit der Polizei ungem ein auf die Sprünge, wissen Sie.«
    »Und wie wäre es, da anzusetzen?«
    »Ich weiß nicht. Zum einen sind alle, die m it diesem Ring zu tun hatten, entweder hinter Sc hloss und Riegel oder wieder i m Ausland. Zum anderen bin ich wi rklich nicht sicher, ob die Bilder etwas mit dem Mord zu tun haben.«
    Crumley fuhr auf einen Parkplatz, auf dem ein Wachmann auf eine winzige Parklücke zwischen zwei Autos deutete. Sie drückte auf einen Knopf und die Elektronik summte, als di e beiden großen Seitenfenster d es Jeeps herabg elassen wurden.
    Dann legte sie den Rückwärtsgang ein und gab Gas.

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    »Ich glaube nicht, dass …«, be gann Harry, doch die Kommissarin hatte bereits eingeparkt. Die Seitenspiegel der beiden anderen Wagen zitterten noch.
    »Wie sollen wir aussteigen?«, fragte er.
    »Es ist nicht gut, sich so viele Sorgen zu machen, Detective.«
    Mit einem Klimmzug an der D achreling schwang sie sich aus dem großen Seitenfenster, stellte den Fuß auf die Motorhaube und sprang vor dem Jeep auf die Straße. Mit etwas Mühe gelang auch Harry der Ausstieg.
    »Sie werden es m it der Zeit lernen«, sagte si e und ging los.
    »Bangkok ist eine enge Stadt.«
    »Und was ist m it dem Radio?« Harry blickte zurück zu den einladend geöffneten Scheiben. »Rechnen Sie wirklich dam it, dass das noch da ist, wenn wir zurückkommen?«
    Sie hielt dem zusammenzuckenden Wachmann ihre Polizeimarke vor das Gesicht.
    »Ja.«

    »Keine Fingerabdrücke am Messer«, sagte Crum ley und schmatzte zufrieden. S ôm-tam, eine Art grüner Papaya-Salat, schmeckte nicht so seltsam , wie Harry befürchtet hatte. Nein, eigentlich war er wirklich gut. Und scharf.
    Sie schlürfte laut den Bierscha um vom Glas. Er sah zu den anderen Gästen, aber niem and schien es zu be merken, vermutlich weil sie von dem polkaspielenden Streichorchester auf dem Podium übertönt wurde, das seinerseits gegen den Verkehrslärm ankämpfen musste. Harry nahm sich vor, zwei Bier zu trinken.
    Nicht mehr. Er konnte sich auf dem W eg zu seiner W ohnung noch ein Sixpack kaufen …
    »Die Ornamente auf dem Messerschaft, ist da was zu holen?«
    »Nho meinte, die könnten aus dem Norden stammen, von den Bergvölkern in der Chiang-Rai- Provinz oder dort in der Nähe.

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    Wegen der farbigen Glasstückche n im Schaft. Er war sich abe r nicht sicher, aber das ist ganz sicher kein gewöhnliches Messer, das man in jedem x-beliebigen L aden kaufen kann, deshalb wollen wir es m orgen einem Professor für Kun stgeschichte im Benchambophit Museum schicken. Der weiß alles, was es über alte Messer zu wissen gibt.«
    Liz winkte und der Kellner serv ierte ihnen dampfende Kokosmilchsuppe aus einer Terrine.
    »Passen Sie auf die kleinen W eißen auf. Und die kleinen Roten, die verbrennen Sie sons t von innen«, sagte sie und deutete mit ihrem Löffel auf seinen Teller. »Ja, und die Grünen auch.«
    Harry sah skeptisch auf die unterschiedlichen Zutaten, d ie in seiner Schale herumdümpelten.
    »Gibt es auch etwas, das ich essen kann?«
    »Die Galanga-Wurzeln sind o.k.«
    »Habt ihr irgendwelche Theorien ?« Harry fragte laut, um ihr Schlürfen zu übertönen.
    »Wer der Mörder sein könnte? Natürlich. Viele. Zuerst kann es natürlich die Prostituierte se in. Oder der Motelbesitzer. Oder beide, das ist mein

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