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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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Harry zündete sich eine Zigarette an. Er bildet e sich ein, dass das Nikotin in gewissen Situationen die Gedanke n stimulierte. Zum Beispiel dann, wenn man Lust auf eine Zigarette hatte.
    »So, so«, sagte Harry. »Du meinst also, Brekke sagt die Wahrheit?«
    »Das meinst du doch auch«, sagte Nho. »Sonst hättest du mich doch nicht da mit runtergenommen.«
    »Richtig.« Der Rauch brannte Ha rry in den Augen. »Und hier siehst du jetzt, warum ich glaube, dass er die Wahrheit sagt.«
    Nho starrte auf die Bilder, musste aber aufgeben und den Kopf schütteln.
    »Diese Kassette ist von Montag, dem zehnten Januar«, sagte Harry, »gegen zehn Uhr abends.«
    »Falsch«, sagte Nho. »Das ist di e gleiche Aufnahme, die wir zuletzt gesehen haben, vom Mordtag, dem dritten Janua r. Das Datum steht sogar da unten in der Ecke.«
    Harry blies einen Rauchring, doc h es zog, so dass er sich sofort auflöste.
    »Es ist die gleich e Aufnahme, aber das Datum war die ganze Zeit über falsch. Ich tippe darauf , unser unterhosenfreier Freund 238

    hier kann uns bestätigen, da ss man Datum und Uhrzeit der Aufnahme leicht umprogrammieren kann, so dass sie sich in der Bildecke verändern.«
    Nho sah de n Wachmann an, der nickend m it den Schultern zuckte.
    »Aber das erklärt nicht, warum du weißt, wann diese Aufnahme gemacht wurde«, sagte Nho.
    Harry machte eine Kopfbewegung in Richtung Bildschirm.
    »Ich bin darauf gekomm en, als ich heute Morgen vom Verkehrslärm auf der Taksin Bri dge nah bei m einer Wohnung geweckt wurde. Dass d a zu weni g Verkehr w ar. Das ist eine Tiefgarage mit sechs Etagen in ein em belebten Geschäftshaus, es soll zwischen vier und fünf sein und wir sehen zwei Autos in einer Stunde?«
    Harry schnippte die Asche von de r Zigarette. »Das Nächste, woran ich dachte, sind die hier.«
    Er stand auf und zeigte auf di e schwarzen Streifen auf dem Zement. »Spuren von nassen Reifen. Bei beiden Autos. Wann gab es in Bangkok zuletzt nasse Straßen?«
    »Vor zwei Monaten, wenn nicht länger.«
    »Falsch. Vor vier Tagen, am zehnten Januar zwischen zehn und halb elf Uhr abends, gab es einen Mango-Schauer. Ich weiß das, denn ich bin ziemlich nass geworden.«
    »He, das stimm t«, sagte Nho. Er runzelte die Stirn. »Aber diese Videogeräte sollen doch kontinuierlich aufzeichnen. Wenn diese Aufnahme nicht von dritten Januar stammt, sondern vom zehnten, muss das ja heißen, dass die Kassette, die eigentlich zu diesem Zeitpunkt im Gerät ge wesen sein sollte, aus dem Recorder genommen worden ist.«
    Harry bat den W achmann, die Kassette herauszusuchen, auf der der zehnte Januar stand, und dreißig Sekunden später konnten sie konstatieren, dass die Au fnahme auf dieser Kassette 239

    um 21.30 Uhr stoppte. Danach folgte ein fünf Sekunden andauernder Schneesturm, ehe sich das Bild wieder stabilisierte.
    »Hier wurde die Kassette aus dem Recorder genomm en«, sagte Harry. »W as wir jetzt sehen, war vorher schon auf de m Band.«
    Er zeigte auf das Datum. »Erster Januar 5 Uhr 25.«
    Harry bat den W achmann, das Bild anzuhalten. Sie blieben sitzen und starrten auf den B ildschirm, während Harry seine Zigarette zu Ende rauchte.
    Nho legte die Handflächen vor den Mund. »Jem and hat also eine Kassette fabriziert, dam it es so aussieht, als wäre der Wagen des Botschafters nicht in der Garage gewesen. Aber warum?«
    Harry antwortete nicht. Er sah auf die Uhrze it. 5 Uhr 2 5, fünfunddreißig Minuten, bevor das neue Jahr in Oslo ankam.
    Wo war er gewesen? Was hatte er gem acht? Hatte er i m Schrøder gesessen? Nein, die hatt en sicher geschlossen gehabt.
    Vermutlich hatte er ges chlafen. An Raketen konnte er sich auf jeden Fall nicht erinnern.

    Der Sicherheitsdienst konnte best ätigen, dass Jim Love am zehnten Januar Nachtschicht ge habt hatte, und sie gaben ihnen ohne mit der W imper zu zucken seine Adresse und Telefonnummer. Nho rief an, um herauszufinden, ob bei Love zu Hause jemand ans Telefon ging, aber vergebens.
    »Schick eine Streife vorbei und lass es überprüfen«, sagte Liz.
    Sie schien erleichtert zu sein, endlich eine Spur zu haben.
    Sunthorn kam ins Büro und reichte ihr eine Mappe.
    »Jim Love hat keine Akte«, sagt e er. »Aber Maisan, einer der Fahnder der Drogenpolizei, konnte m it seiner Beschreibung etwas anfangen. Wenn es der gleiche Kerl ist, ist er m ehrmals im Miss Duyen’s beobachtet worden.«

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    »Was heißt das?«, fragte Harry.
    »Das heißt, dass er bei der Op iumsache, über die er g

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