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Netha-Chrome

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Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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anders als heute waren die Klamotten auch nicht. Außerdem…“, Nicki musterte Jules von oben bis unten, „so wie du immer rumläufst, hast du deine Klamotten eh aus einer Zeitkapsel ausgegraben. Also beschwer du dich nicht über die Klamotten von damals.“ Jules verschränkte die Arme vor der Brust und wollte ihrer Freundin gerade ein paar Takte zu ihren Klamotten erzählen, als sich zwei Arme über ihre und Nickis Schultern legten und Gerome seinen Kopf zwischen den Freundinnen hindurchschob.
    „Hey Mädels, morgen wird`s heiß. Da geht die Post ab. Ihr kommt doch auch, hoffe ich?“ Seine Blicke wanderten zwischen Jules und Nicki hin und her. Dass er Jules überhaupt noch als Partygast in Betracht zog, wunderte sie eigentlich ein bisschen. War sie immer noch nicht fies genug zu ihm? Konnte man ja ändern!
    „Ach verp…“, begann Jules, aber Nicki unterbrach sofort.
    „Klar kommen wir auch. Ist doch so Jules?“ Jules spürte einen sanften Boxhieb in ihrer Seite und verdrehte genervt die Augen.
    „Mhm…“
    „Schön“, lächelte Gerome. „Dann bis morgen ihr Hübschen.“ Daraufhin war er auch schon wieder im Getümmel verschwunden. Nicki studierte Jules Gesichtsausdruck. Sie blickte drein, als wolle sie sich gleich mitten auf dem Schulhof übergeben.
    „Ich weiß gar nicht, was du hast. Es gibt Alk, es gibt Gras. Was willst du mehr?“ Ja, was wollte sie eigentlich? Im Grunde genommen war sie doch froh, ein ganz normales Leben führen zu können. Das war schließlich nicht jedem vergönnt, der so anders war wie sie. Sie trug die Energien eines Dämons und eines Nephilims in sich. Sie war das Ergebnis der Vereinigung einer Höllenkreatur mit einem Halbengel. Sie war eine Anormale. Und sie war froh, dass dies noch niemand entdeckt hatte, denn dann wäre es mit ihrem stinknormalen Leben für immer vorbei. Yuki hatte sie immer vor den Konsequenzen gewarnt, wenn irgendjemand eines Tages die Wahrheit über sie und Jules in Erfahrung brächte. Sie wären Ausgestoßene und Gejagte, wären ihr ganzes Leben lang auf der Flucht vor Dämonenjägern. Also konnte sie doch heilfroh sein, ein Teenager sein zu dürfen. Ein ganz normaler Teenager, der zur Schule ging, auf Partys eingeladen war, sich zukippen konnte und bis zur Besinnungslosigkeit feiern durfte. Ja, was wollte sie mehr?
    „Bin dabei, Nicki“, sagte sie knapp, hob aber dennoch einen Zeigefinger und stupste ihren schwarz lackierten Fingernagel auf das Brustbein ihrer Freundin. „Aber solltest du wieder versuchen, mich mit Gerome zu verkuppeln, reiß ich dir das Herz heraus und stecke es in den Mixer! Capisce?“ Nicki zog ihre Augenbrauen herunter und nickte.
    „Manchmal bist du echt gruselig, Jules…“ Jules legte eine Mischung aus diabolischem und zufriedenem Lächeln auf.
    „Ich weiß Süße. Ich weiß.“
    „Wieso gibst du Gerome nicht eigentlich eine Chance? Der Kerl steht auf dich, und sooo schlecht sieht er doch gar nicht aus.“ Jules zog eine Augenbraue hoch.
    „Lass mich doch mit diesem Scheiß in Ruhe!“
    „Wieso? Dunkelhäutige Männer sollen einen Mordsriemen haben…“
    „Nicki!“
    „Mann ey, ich will dir doch nur was Gutes. Man könnte ja wirklich langsam meinen, du seist eine Lesbe.“ Jules zuckte nur mit den Schultern. Es war ja klar, dass jetzt so ein Spruch kam. Schließlich hörte sie so etwas andauernd. Und das nicht nur von Nicki, sondern eigentlich von jedem Mädchen aus ihrer Stufe, mit der sie zufällig mehr als zwei Sätze redete.
    „Na und? Soll`s doch jeder glauben. Und jetzt will ich über diesen Scheiß nichts mehr hören, klar Barbie?“ Nicki nickte und grinste leicht. Jede andere wäre wahrscheinlich eingeschnappt, hätte man sie Barbie genannt. Aber Nicki war schon lange an solche Neckereien von Jules gewöhnt. Sie schloss den Mund, machte den Reißverschluss und warf den imaginären Schlüssel weg.
    „Schon besser“, grinste Jules.
    „Wollten wir uns nicht eine rauchen?“, fragte Nicki dann und schielte zur Raucherecke hinüber. Jules nickte. Doch gerade, als sie sich auf den Weg machen wollten, drangen spitze Schreie zu ihnen herüber. Jules wirbelte mit den Kopf herum. In der Ecke, in denen sich die Toiletten befanden, hatte sich eine Schülertraube gebildet. In ihrer Mitte stand ein Mädchen, vielleicht sechszehn oder siebzehn. Ihr linker Arm stand in Flammen, seltsam schimmernde Flammen, die über ihre Haut züngelten, ohne das Mädchen dabei zu verbrennen. Jules schluckte, und während die

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