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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Veröffentlichung.«
    »Sind Sie etwa Lily Wright?«
    »Lily Wright, die Autorin? Die bin ich.«
    Dann warfen wir uns kichernd aufs Bett.
    Die erregte Atmosphäre übertrug sich auf Ema, und sie hielt eine lange, unverständliche Rede, schlug sich auf die pummeligen Knie und kreischte vor Lachen.
    »Hier ist Ema mit Nachrichten von der Front«, sagte Anton. »Komm, wir ziehen sie an und statten unserem anderen Baby einen Besuch ab.«
    Ich klappte den Buggy auf für den zeremoniellen Spaziergang zur nächsten Buchhandlung, der in Hampstead Heath.
    »Wir besuchen Mums Buch«, erklärte Anton Ema.
    Sie staunte nicht schlecht, dass ihr Dad mitten in der Woche zu Hause war. »Lalalalajingjing-urk!«
    »Genau.«
    Wir waren in Höchstform. Es war ein kalter, sonniger Morgen, und wir schritten zielstrebig los. In wenigen Minuten würde ich mein Buch auf dem Ladentisch sehen. Was für ein Erlebnis!
    Ich betrat die Buchhandlung, den Kopf so weit nach vorn gereckt, dass ich mir wie eine Gans vorkam, und lächelte glücklich. Und, wo war das Buch?
    Vorn in der Auslage war das Buch nicht, und ich schluckte meine Enttäuschung hinunter. Tania hatte mir sanft beigebracht, dass sie es lieber anders hätte, aber mein Buch sei ein »kleines« Buch und würde kein eigenes Display haben. Trotzdem, ich hatte gehofft …
    Mimis Medizin war auch nicht in dem Regal mit den Neuerscheinungen. Auch nicht auf dem Tisch für »Neu auf dem Buchmarkt«. Ich legte eine schnellere Gangart ein, ließ Anton und den Buggy stehen und lief durch das Geschäft, guckte hier, suchte da. Ich wurde immer schneller, mein Kopf wandte sich hierhin und dorthin wie ein Periskop, und meine Enttäuschung wurde immer größer. Obwohl tausende von Büchern in der Buchhandlung waren, wusste ich, dass ich meins sofort erkennen würde. Wenn es da wäre.
    Als ich bis zur Psychologieabteilung vorgedrungen war, machte ich kehrt und eilte zu Anton. Der stand am Informationstisch.
    »Hast du es gefunden?«, fragte er leise.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht. Macht nichts, ich frage jetzt.« Anton nickte zu dem verdrießlich wirkenden jungen Mann, der auf seinen Computer starrte und uns geflissentlich übersah. Nach einer Weile räusperte Anton sich und sagte: »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche, aber ich suche ein bestimmtes Buch.«
    »Dann sind Sie ja richtig hier«, sagte der junge Mann und machte eine Geste zu den Bergen von Büchern auf dem Fußboden.
    »Ja, aber ich suche eins mit dem Titel Mimis Medizin .«
    Er drückte halbherzig auf ein paar Tasten und sagte dann: »Nein.«
    »Was, nein?«
    »Das haben wir nicht bestellt.«
    »Warum nicht?«
    »Geschäftsstrategie.«
    »Aber es ist ein hervorragendes Buch«, sagte Anton. »Sie …«, er zeigte auf mich, »hat es geschrieben.«
    Ich nickte mit glänzenden Augen. Ich hatte es in der Tat geschrieben.
    Doch der junge Mann war nicht beeindruckt und wiederholte nur: »Wir bestellen es nicht«, dann guckte er an Anton vorbei zu dem nächsten Kunden, der hinter uns stand. Das war klar und deutlich: Haut ab. Wir blieben stehen, wo wir waren, und schnappten verdutzt wie ein paar Goldfische nach Luft. Das lief alles nicht wie geplant. Ich hatte nicht erwartet, dass ich auf den Schultern der Fans durch die applaudierende Menge getragen werden würde, doch ich hielt es nicht für zu vermessen, mein Buch in einer Buchhandlung vorzufinden. Wenn nicht da, wo würde ich es sonst finden? In einer Eisenwarenhandlung? In der Reinigung?
    »Ehm, Entschuldigung«, sagte Anton, als der andere Kunde abgefertigt worden war.
    Der junge Mann tat überrascht, dass wir noch da waren.
    »Können wir mit dem Geschäftsführer sprechen?«
    »Sie sprechen mit ihm.«
    »Oh. Können wir Sie irgendwie überreden, Mimis Medizin doch zu bestellen?«
    »Nein.«
    »Aber es ist ein fantastisches Buch«, beharrte Anton.
    »Sprechen Sie mit Ihrem Verlag.«
    »Aha. Na gut.«
    Ich war es mir schuldig, dass ich erst anfing zu weinen, als wir aus dem Geschäft raus waren.
    »Scheißer«, sagte Anton, und sein Gesicht war rot vor Zorn, als wir uns wütend auf den Weg nach Hause machten. »Eingebildeter, blöder Scheißer!« Er trat gegen einen Mülleimer und tat sich am Fuß weh, worauf ich wieder anfing zu weinen.
    »Scheißer«, sagte ich jetzt auch.
    »Eißer«, mischte Ema in ihrem Buggy sich ein.
    Anton und ich sahen uns an, unsere Mienen hellten sich auf. Ihr erstes richtiges Wort!
    »Richtig«, flötete ich und hockte mich neben den

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