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Neue Zeit und Welt

Neue Zeit und Welt

Titel: Neue Zeit und Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
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sie eigentlich verhören«, erklärte Fleur ohne Nachdruck.
    »Lasst sie gehen. Alle miteinander«, sagte Osi ruhig, aber fest.
    »Warum?« murrte Ninjus.
    »Es entspräche nicht unseren Interessen, mit Jarl jetzt in Feindschaft zu geraten. Wenn er uns angreifen würde, wäre das … eine zusätzliche Schwierigkeit. Außerdem ist nichts Schlimmes geschehen.«
    »Nichts Schlimmes!« brauste Ninjus auf. »Sieben Tote, unsere Abwehr durchbrochen!«
    »Dann haben die Eindringlinge uns einen Gefallen getan, weil sie unsere Schwachpunkte aufgezeigt haben, ohne unsere Projekte wirklich zu gefährden. Was die Toten angeht … sie sind gestraft genug für ihre Dummheit, finde ich.« Osi lächelte Ninjus schwach an, den er nicht nur allgemein wenig schätzte, sondern auch als Person verabscheute.
    »Seid Ihr sicher, dass es keinen anderen Grund für Eure Nachsicht gibt, Osi?« fragte Fleur. »Ihr habt nicht etwa eine Affäre mit diesem schlaksigen, ungeschickten Vampir hier, oder?«
    »Er ist nicht …«, zischte Osi, fasste sich aber rasch. »Ich weiß nicht, was Ihr meint.«
    Fleur zeigte ein lahmes Lächeln.
    Elspeth murmelte: »Glunog Osi dentak, nef Aba loroi, Jarl elesku orogro dor.«
    Fleur nickte.
    »Nun, das ist Eure Entscheidung, Osi. Ich bin sicher, die Königin wird Verständnis haben.«
    Osi zog die Oberlippe um eine Spur breiter.
    Ninjus wandte sich an Aba und sagte: »Das ist weder verziehen noch vergessen. Es ist verzeichnet und vermerkt …« Er ballte die Faust. »Und beim Pulsar, unter der kurzlebigen Gültigkeit der diplomatischen Immunität und nach der Gnade dieses Rates soll die Sache widerstrebend zu den Akten gelegt werden.« Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte hinaus, gefolgt von den anderen Ratsmitgliedern. Als die vier Kameraden allein waren, sagte D’Ursu zu Beauty: »Das heißt wohl, dass wir die verdammte Stadt verlassen können.«
    Und so verließen am späten Vormittag D’Ursu, Beauty, Aba und Ollie, der auf dem Rücken des Zentauren saß, die Stadt ohne Namen durch das Haupttor und zogen an der Küste entlang nach Süden.

 
Kapitel 12
     
    Wolken ziehen auf
     
    F leur, Elspeth, Osi, Ugo und Ninjus saßen an einem kleinen runden Tisch. Ihre Gesichter wirkten grimmig. »Wir haben viel zu besprechen«, erklärte Ninjus. »Es ist manches im Gange.«
    »Wichtigen Punkt gibt es nur einen«, sagte Fleur gereizt. »Und das ist sicherlich die Königin.«
    »Es gibt viele Punkte«, widersprach Ninjus, »die ich anführen will.« Die anderen hörten stumm zu. Der leitende Sicherheits-ENGEL fuhr fort: »Die Ankunft eines Menschen, der vermutlich an dem Überfall auf die Stadt vor fünf Jahren beteiligt war, eines Menschen, den die Königin die ganze Zeit über gesucht hat. Die Flucht dieses Menschen …«
    »Und sein mutmaßlicher Tod«, warf Fleur ein.
    »… seine Flucht durch einen Abfallschacht, der im Anschluss daran nicht repariert wurde.«
    »Nicht repariert, weil die Königin in ihren Gemächern keinen Mechanikertrupp dulden wollte.«
    »Eine ihrer Launen?«
    »Möglich. Kann auch sein, dass sie ein Wiedereindringen durch diesen Schacht voraussah. Auf jeden Fall folgte dann passenderweise die Ankunft einer Delegation von Jarl, die ein Bündnis vorschlägt. Die Mitteilung der Königin, sie sei schwanger – zweifellos durch den Menschen, der entkommen ist. Dann erneut ein Eindringen in die Festung – diesmal von drei Wesen, die unsere Wachen töten und Ersatzteile stehlen. Zwei davon entkommen – einer dürfte nach unserer Vermutung ein entsprungener Angestöpselter sein, den anderen kennen wir nicht. Der dritte wird gefasst – offenkundig ein entlaufener Haremssklave, wie am Edelstein in seiner Brust erkennbar –, und wir hören, dass er dem Vampir gehört, der sich in diplomatischer Mission zufällig hier aufhält. Der Sklave erzählt uns weiter, wir hätten in der Festung einen Spion, der lange genug den Strom für unsere Abwehranlagen abstellt, damit die Diebe eindringen können. Das ist viel auf einmal. Hat jemand dazu etwas zu sagen?«
    »Ihr glaubt, dass das alles zu einem einzigen Komplott gehört, nicht wahr?«
    »Zu vieles deutet darauf hin, als dass eine andere Erklärung möglich erscheint.«
    »Mag sein«, sagte Osi. »Aber ich habe Aba, dem Sire von Jarl, vertraut. Ich bin der Meinung, seine Behauptungen und die des Sklaven stimmten überein und sind auch glaubwürdig. Was den Rest angeht, so mögt Ihr recht haben.«
    »Ihr lasst Euch von Eurer Verliebtheit in

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