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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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zu.
    Mias Mutter freute sich.
    »Das sind ja tolle Neuigkeiten«, sagte sie, bevor sie die Gäste an den Tisch bat.
    Alle setzten sich, auch Mia, die trotz der Erleichterung schweigsam blieb und dem Gespräch der Erwachsenen nur mit halbem Ohr zuhörte. Doch plötzlich mischte sie sich ein.
    »Hat Sebastian Ihnen schon erzählt, wie der Unfallpassiert ist ?«
    Sebastians Vater nickte.
    »Sein Pferd hat gescheut und ist gestürzt. Den Grund dafür kann Sebastian sich nicht erklären. Er glaubt, dass Pirouetta vor irgendetwas erschreckt hat. Alles ging ganz schnell. Er konnte nicht mehr reagieren. An das, was nach dem Sturz passiert ist, hat er keine Erinnerung mehr. Aber wir wissen ja, dass die Stute zum Stall zurückgelaufen ist. Zum Glück.«
    »Alle Pferde laufen zum Stall zurück«, brummte Mia. »Das ist nichts Besonderes .«
    »Wenn Pirouetta in Panik geraten wäre und sich verlaufen hätte, hätte man Sebastian nicht so schnell gefunden !« , wandte Herr Seefeld ein. Er sah Mia offen an.
    »Pferde verlaufen sich nie«, erwiderte Mia. »Pirouetta hat nur das getan, was jedes Pferd in dieser Situation tun würde: Sie ist ihrem Stalltrieb gefolgt. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sie Sebastian damit das Leben retten wollte, oder ?«
    »Mia !« , sagte ihr Vater streng.
    Doch Mia war nicht mehr zu bremsen.
    »Pirouetta ist im Gelände nicht zu gebrauchen«, sagte sie ungerührt. Ihre Stimme klang hart. »Sie ist einfach unberechenbar. Sebastian sollte sie so schnell wie möglich wieder verkaufen. Sie taugt nichts .«
    Am Tisch herrschte betroffenes Schweigen. Mit gesenktem Kopf stand Mia auf und murmelte: »Ich bin müde. Ich geh in mein Zimmer .«
    Als sie langsam aus dem Wohnzimmer ging, spürte sie die ratlosen Blicke der Erwachsenen in ihrem Rücken.

9

    Drei Tage später durfte Mia Sebastian endlich besuchen. Blass und schmal lag er in seinem Krankenhausbett, und Mia versuchte, ihr Erschrecken zu verbergen, als sie ihren Freund so sah. Vorsichtig hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange und legte einen Strauß bunter Herbstblumen auf seine Bettdecke.
    »Mein Pferdemädchen.« Sebastians Stimme klang irgendwie fremd, so müde und schwach. »Gut, dass du da bist!«
    Mia schluckte.
    »Ja«, sagte sie leise und nahm seine Hand. »Wie geht‘s dir? Hast du Schmerzen ?«
    Vorsichtig bewegte Sebastian seinen Kopf hin und her und die wenigen Gliedmaßen, die nicht eingegipst waren.
    »Na ja, es ging schon mal besser«, grinste er. »Und was ist mit dir? Du siehst blass aus. Und abgenommen hast du auch. Bisschen viel auf einmal, was?«
    »Ah, geht schon«, wich Mia aus. Sie bestellte Grüße von ihren Eltern, den Lehmanns und allen anderen aus dem Stall, dann schwieg sie. Sie fand es irgendwie schwierig, sich mit Sebastian zu unterhalten, wenn er einfach nur dalag und sie anschaute.
    »Wie geht‘s Tam und Pirouetta ?« , fragte Sebastian.
    »Tam geht's gut. Pirouetta auch«, antwortete Mia schnell. »Mach dir keine Sorgen. Mareike und Rolf kümmern sich um sie .«
    Sebastian zog die Stirn kraus und schaute Mia erstaunt an.
    »Mareike und Rolf? Ich dachte, du kümmerst dich um sie, solange ich nicht da bin. Du kennst sie am besten. Sie braucht eine Bezugsperson .« Sebastian blickte Mia direkt in die Augen. »Oder ist es zu viel verlangt ?«
    Die Tür ging auf. Eine Schwester schob einen Wagen mit Verbandzeug neben das Bett.
    »Zeit für den Verbandwechsel«, sagte sie zu Mia. »Am besten kommen Sie später wieder. Oder morgen.«
    Mia sprang sofort auf und gab Sebastian einen flüchtigen Kuss. An der Tür drehte sie sich noch einmal um, winkte kurz und war schon verschwunden.
    Sebastian sah ihr schweigend hinterher.

    Am nächsten Vormittag sattelte Mia ihr Pferd. Sie führte Tam an Pirouettas Box vorbei in die Reithalle und versuchte dabei angestrengt, die deutlichen Annäherungsversuche der jungen Stute zu übersehen.
    Über zwei Stunden arbeitete sie mit Tam. Ruhig und konzentriert folgte der Wallach ihren Hilfen. Rolf Lehmann sah dem Paar lange zu. Als Mia die Arbeit beendete und Tam aus der Halle führte, folgte er ihr in den Stall.
    »Der Graf hat angerufen«, sagte er, während der den Gurt löste und Tams Sattel abnahm. »Er wollte wissen, wann wir Filina bringen wollen. Ich hab ihm von Sebastians Unfall erzählt und dass wir Filina in den nächsten Tagen mit dem Transporter bringen .« Der Reitlehrer strich Tam über den Rücken. »Aus eurem geplanten Ritt wird ja nun leider nichts .«
    »Was ?« ,

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