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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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fragte ich.
    Miss Roche hob die Augenbrauen. »Dr. Lefebre ordnete an, dass er nicht bewegt werden sollte, bevor Constable Gosling ihn gesehen hatte. Später wurde er irgendwohin in ein Leichenschauhaus gebracht. Meine einzige Sorge war, dass er so schnell wie möglich von unserem Grundstück weggeschafft wurde. Es war mir völlig gleichgültig, wohin.«
    »Ich meinte damit, Ma’am«, präzisierte ich meine Frage, »dass der Leichnam eine Zeitlang unbeaufsichtigt gewesen zu sein scheint, bevor Greenaway mit dem Constable zurück war.«
    »Sollte er das nicht? Nun ja, Callow kam mit einem Netz, um den Hund zu fangen, also war er nicht sehr lange allein.«
    Jetzt kam der schwierigste Augenblick. »Ich muss Sie bitten, einen Blick auf das hier zu werfen, Ladys. Ich bedaure, aber es ist notwendig.« Ich nahm den Umschlag mit dem Kris aus der Tasche und ließ das Messer in meine Hand gleiten.
    Christina Roche betrachtete es mit offensichtlichem Missfallen. »Das ist die Waffe?«
    Phoebe Roche gab ein leises Stöhnen von sich und wandte den Kopf zur Seite.
    »Ich muss Sie fragen, ob Sie diesen Gegenstand wiedererkennen, Ma’am.«
    »Ich erkenne den Stil.«
    »Miss Phoebe?«, fragte ich.
    Sie nahm die Hand von den Augen, beugte sich vor und rief erschrocken: »Ach du gütiger Himmel! Es ist unser Brieföffner!«
    »Es sieht aus wie unser Brieföffner!«, verbesserte ihre Schwester.
    »Wenn ich recht informiert bin, ist der Brieföffner vom Tisch in der Halle verschwunden«, sagte ich an Christina Roche gewandt.
    »Das hat Williams mir berichtet. Was nicht bedeutet, dass dieses Ding, das Sie mitgebracht haben, unser Brieföffner ist. Unser Brieföffner ist sicherlich irgendwo im Haus.«
    So viel zu meiner Hoffnung, die beiden Schwestern mit dem Messer zu überraschen. Die Haushälterin Williams war vor mir bei ihnen gewesen und hatte sie über den Verlust informiert, so dass sie Zeit gefunden hatten, eine Antwort auf meine diesbezügliche Frage vorzubereiten. Was auch immer ihre Beweggründe sein mochten, Williams war eindeutig darauf aus, uns die Arbeit zu erschweren. Leitendes Dienstpersonal war meiner Erfahrung nach häufiger ein Problem als seine Arbeitgeber. Niemand ist eifriger darauf bedacht, den guten Namen eines Hauses zu bewahren, als der Butler – oder die Haushälterin.
    In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet. »Ah«, sagte Christina Roche. »Da ist ja Miss Martin, die als Gesellschafterin für meine Nichte angestellt wurde und mit der Sie, wenn ich recht informiert bin, bereits bekannt sind. Falls Sie weitere Fragen haben, könnten Sie diese vielleicht an sie richten.«
    Irgendetwas an meinem Blick schien ihr zu verraten, dass sie in ihrer Arroganz einen Schritt zu weit gegangen war. Gemäßigter fuhr sie fort: »Wir sind selbstverständlich gerne behilflich, falls das möglich ist. Ich werde Lycurgus Greenaway sagen, dass der Stall zu Ihrer Verfügung steht. Falls Sie ein Pferd benötigen, lassen Sie sich einfach eins satteln. Oder falls Ihnen das lieber ist, kann Greenaway Sie auch im Einspänner hinfahren, wohin auch immer Sie müssen.«
    Ich erhob mich und dankte ihr. Jetzt erst konnte ich mich umdrehen, und da stand Lizzie in der Tür. Ich hatte einen meiner wichtigsten Referenzpunkte zurück. Den wichtigsten überhaupt.
    Nervös suchte ich in ihrem Gesicht und bemerkte, dass sie zwar erschüttert, aber gefasst war.
    »Guten Morgen, Inspector Ross«, sagte sie höflich. »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise?«
    Ich hatte nichts anderes erwartet, als sie unerschütterlich in feindlichem Feuer zu sehen, dennoch hatte ich insgeheim gehofft, dass sie sich die Freude über meinen Anblick irgendwie anmerken ließ. Meine eigene Freude jedenfalls wurde durch einen Anflug von Enttäuschung ein wenig gedämpft.
    »Danke der Nachfrage, Miss Martin. Ja, die Reise war angenehm«, erwiderte ich mit der gleichen Förmlichkeit. »Ich frage mich, ob Sie mir die genaue Stelle im Garten zeigen könnten, wo Sie den toten …«
    Phoebe Roche quiekte entsetzt.
    »Aber ja, selbstverständlich«, antwortete Lizzie rasch. »Wenn Sie mir bitte folgen würden, Inspector Ross.«
    Ich verneigte mich vor den Schwestern, bedankte mich für ihre Kooperation und folgte Lizzie mit, wie ich hoffte, gemessenen Schritten nach draußen in den Garten.

12. KAPITEL
    Elizabeth Martin
    Mir fehlen die Worte, um die Erleichterung zu beschreiben, die ich verspürte, als ich Ben Ross bei den Schwestern Roche sah – und die

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