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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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des kalifornischen Frühlingstages entgegen. Kate kniff die Augen zu, weil ihr ein wenig schummrig wurde. Ihr Hunger und der viele Sex waren auch nicht unschuldig daran. Die Luft war so drückend, als stünde ein Gewitter an, doch der Himmel zeigte sich strahlend blau und keine Wolke war in Sicht. Die Wellen rauschten lauter als bei Nacht und der Strand war gut besucht.
    Sie schlenderten durch das seichte Wasser, das ihre Füße kühl umspülte, und beobachteten die Surfer auf ihren Boards. Mangels Wind schienen die meisten von ihnen unterfordert. Nach etwa der Hälfte der Strecke, hielt Kate erschöpft inne. Sie stemmte eine Hand in die Seite und schirmte mit der anderen ihre Augen vorm Sonnenlicht ab.
    »Ich brauche eine Pause«, stöhnte sie. »Sonst kippe ich um.«
    Jackson reichte ihr seine Schuhe und nahm sie kurzerhand Huckepack. »Das wollte ich schon immer mal machen«, witzelte er. »Meine Frau huckepack am Meer entlangschleppen.«
    Kate stutzte. »Ich bin deine Frau?«
    »An jedem Freitag und für dieses Wochenende«, entgegnete er leichthin. »Oder etwa nicht?«
    Noch irritiert über seine Aussage, ließ Kate die Frage unbeantwortet und stellte eine andere. »Wieso hast du es noch nie getan?«
    Durch den Sand stapfend, überlegte er kurz. »Offenbar bot sich nie die Gelegenheit. Meine letzte Frau mochte das Meer nicht. Unsere Urlaube verbrachten wir in den Großstädten von Europa und Asien.«
    Er sprach über seine letzte Beziehung!, wunderte sich Kate. Die Arme fester um Jacksons Brust schließend, legte sie das Kinn auf seine Schulter und schmiegte die Wange an seinen Hals. »Wann habt ihr euch denn getrennt?«
    »Wir wurden vor etwa einem Jahr geschieden.« Jackson wandte den Kopf, um über das Wasser zu blicken. »Nach nicht ganz zwei Jahren Ehe und zum Glück, ohne für Nachwuchs gesorgt zu haben, denn das hätte es zu mehr als der Tortur gemacht, die diese Entscheidung ohnehin mit sich brachte.«
    »Das tut mir leid«, sagte Kate.
    Jackson schüttelte den Kopf. »Braucht es nicht. Manche Dinge im Leben entwickeln sich einfach anders, als man zuerst annimmt.«
    Da sie Downtown erreicht hatten, änderte er die Richtung und lief quer über den Strand in Richtung der Häuser. Am Beachwalk angelangt, setzte er Kate ab.
    »Es gibt etwas, das ich mich frage«, sagte er und fixierte ihren Blick. Ein merkwürdiger Schimmer lag in seinen grünen Augen.
    »Was fragst du dich?«
    »Was ist das für ein Mann, der dich so regelmäßig entbehren kann?«
    Kate versuchte, ihre Überraschung zu verbergen, indem sie ihre Füße vom Sand säuberte. »Er ist ein Maler, und manchmal lebt er in seiner eigenen Welt, zu der niemand sonst Zutritt hat.«
    Sie schlüpfte in ihre Schuhe und beobachtete, wie Jackson seine Sneakers anzog. Als er sich aufrichtete, wappnete sie sich für eine neue Frage, doch er beließ es dabei.
    »Mein Magen knurrt inzwischen, als wolle er ein Lied singen.« Jackson hielt sich eine Hand vor den Bauch und lenkte Kate mit der anderen ein paar Schritte zur Seite, um Surfern Platz zu machen, die ihre Boards unterm Arm trugen. »Das nächste Restaurant ist unseres, okay?«
    ***
    Nachdem sie das »All-you-can-eat«-Büffet beim Namen genommen hatten, spazierten sie zurück zum Strand. Zwar hatten sie einen Bummel durch die Stadt in Erwägung gezogen, doch im Meer zu schwimmen, erschien ihnen bei der Wärme verlockender. Wieder in Strandnähe passierten sie ein anderes Restaurant, dessen Wände an zwei Seiten geöffnet waren.
    »Was für ein nobler Brunch«, frotzelte Kate angesichts der stocksteifen Gesellschaft, die dort aß und trank und gediegene Gespräche führte. »Und schau mal, da sind sogar Musiker mit Fiedeln und einem Klimperkasten.«
    Jackson blieb stehen. »Hey, du Kulturbanause. Die Musiker würden es dir verübeln, könnten sie hören, wie du ihre Violinen und das Piano bezeichnest.«
    »Ich weiß«, prustete Kate. »Ich mag Fiedeln ja. Nur nicht …«
    »Sch …!«, unterbrach Jackson sie, nahm ihre Hand in seine und legte die andere auf ihren Rücken. Er zog sie näher. »Das ist Debussy.«
    Kate begriff, dass er mit ihr tanzen wollte und versteifte sich. »Ich kann das nicht«, behauptete sie und spürte, wie Röte in ihre Wangen stieg. »Ich hab das nie gelernt.«
    »Das musst du nicht gelernt haben. Du musst mir bloß vertrauen und dich von mir führen lassen.«
    Kate versuchte es, doch stieß nur mit ihrem Knie gegen Jacksons Scheinbein oder stolperte.
    »Das geht nicht«,

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