NeuGier
Kate schob jedes der Glasfrontfenster auf, um das Rauschen des Ozeans zu hören, statt der Stille. Dann kroch sie unter die Laken – die gleichen grauen, die sie und Jackson zerwühlt hatten – und rollte sich zusammen. Viel half das nicht. Die Enttäuschung und der Schmerz nagten an ihr, zerrten an etwas in ihrem Inneren. Kate fiel das nie benutzte Safeword ein. Kentucky!, flehte sie jetzt im Stillen. Kentucky, Kentucky …
Es hörte nicht auf.
So nahe waren sie sich gewesen, verbunden durch Fremdheit. So fremd waren sie einander geworden, getrieben von Nähe.
Wieso tat es so weh?, fragte Kate sich, bevor der Schlaf ihren Geist freigab. Wieso tat es so weh, jemanden zu verlieren, den man doch nie wirklich gehabt hatte?
***
Kates Traum war so bittersüß, wie es ihr Wiedersehen mit Jackson hätte sein sollen. Zuerst waren da nur seine Hände. Federleicht fuhren sie an ihren Beinen hinauf, streichelten jeden Zentimeter. Dann war da sein Mund, der sich, an ihren Fußknöcheln beginnend, über ihre warme Haut aufwärts küsste. Wo er sie berührte, verursachte er ein Prickeln, und als seine Hände und bald auch Lippen über ihre Knie fuhren, tänzelte dieses Prickeln ihnen voraus und pflanzte sich in ihren Unterleib.
Kate wand sich im Schlaf, rollte sich auf den Rücken und legte die Arme über dem Kopf ab. Von ihrem Unterbewusstsein geleitet, spielten ihre Finger in ihrem Haar, wickelten eine Strähne auf, wie er es manchmal getan hatte. Sie hob den Po ein Stück an, um seinem Körper entgegenzukommen, um sich an ihn zu schmiegen und seufzte, als das Laken über ihre Brüste rutschte – viel sachter als er sie je berührt hatte. Von der zu den offenen Fenstern hereinströmenden kühlen Nachtluft gestreichelt, richteten sich ihre Nippel auf.
Seine Hände erreichten ihre Hüften und zeichneten deren Linien nach. Hingebungsvoll küsste sein Mund weiter über die Innenseiten ihrer Schenkel und wechselte dabei von einer Seite zur anderen. Auch seine Zunge spürte sie. Spielerisch leckte sie über ihre Haut und hinterließ eine Spur, die von seinem Atem getrocknet wurde. Kates Sehnsucht ließ sie die Beine öffnen. Ungeduld und Vorfreude brachten mehr Bewegung in ihr Becken, sie hob es an und ließ es kreisen. Ihre Hände wollten in ihren Schritt fahren und das Empfundene multiplizieren, doch was er tat, war zu gut und sollte nicht gestört werden, also krallte sie die Finger in das Kissen und schloss die Ellenbogen vor ihrem Gesicht.
Kates Atem stockte, als sie seinen Mund auf ihrem Höschen spürte. Er presste seine Lippen auf den dünnen Stoff, schickte seine Zungenspitze darüber, zog ihn mit den Zähnen beiseite und leckte durch die Mulde zwischen ihrem Schenkel und der Scham. Unterdessen schoben sich seine Hände weiter voran, streichelten ihren Bauch und legten sich wie Schalen um ihre Brüste. Kate wollte ausatmen und die Spannung aus ihrem Körper verbannen, da schob sich seine Zungenspitze in ihre Spalte und drang in ihre feuchte Öffnung ein.
Sie keuchte, bog den Rücken durch und krallte ihre Finger fester in das Kissen. Mit ihrer Bewegung brachte sie seinen Mund ein Stück höher. Seine Lippen schlossen sich um ihren schon geschwollenen Kitzler, saugten ihn an und schoben das Häutchen zurück, das ihn unter sich versteckte. Kate reagierte prompt auf die direkte Reizung seiner Zungenspitze. Stoßweise durchfuhr sie die Lust, brachte ihren Körper zum Zucken und sandte ein Stöhnen nach dem anderen aus ihrem Mund. Je länger er sie leckte, desto weicher und fließender wurden die Wogen in ihr. Sie entspannte allmählich und genoss seine Liebkosungen nur noch leise stöhnend. Er küsste über ihren Venushügel und zog das Höschen über ihre Hüften.
»Jackson«, wisperte Kate.
Das immer konstante Rauschen der Wellen antwortete ihr.
Als sie seine Lippen auf ihren Brüsten spürte, seine Zunge auf ihren Nippeln, seine Hände auf ihren Schenkeln, sagte sie seinen Namen ein zweites Mal.
»Kate«, hörte sie ihn murmeln. Dann festigte er seinen Griff in ihren Kniekehlen und spreizte ihre Beine. Er öffnete sie, um seinem Becken Platz zu machen.
Kate schlug die Augen auf. Sie blinzelte, darauf gefasst, dass ihre Sinne ihr einen Streich spielten und Schatten ihres Wunschdenkens in die Dunkelheit projizierten. Als seine Silhouette auch nach dem dritten Blinzeln nicht verblasste, preschte Adrenalin durch ihre Adern.
Jackson war über ihr. Zu ihren Seiten abgestützt, betrachtete er sie. »Warum fehlst du
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