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Neulandexpedition (German Edition)

Neulandexpedition (German Edition)

Titel: Neulandexpedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Morleen
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Impuls heraus einen anderen Mann. Ja du Blitzmerker, ich bin verliebt“, erwiderte ich etwas zu heftig, doch er nahm es mir nicht übel.
    „Natürlich blöd, wenn er es nicht ist“, grübelte er laut. Ich wiederhole mich nur ungern, aber ich sagte ja, Blitzmerker!  
    „Ach nee“, konnte ich mir nicht verkneifen, was er einfach überhörte.
    „Und vorher gab's bei dir nie irgendwelche Anzeichen, dass du vielleicht auf Kerle-“
    „Nein!“, unterbrach ich ihn und er hob abwehrend die Arme.
    „Schon gut, schon gut, war ja nur 'ne Frage.“
    „'ne blöde“, muffelte ich.
    „Okay, dann packen wir das am besten Mal als Erstes an. Du musst da 'n bissel Klarheit reinbringen.“
    „Klasse“, murrte ich, „und wie?“
    „Du musst testen, ob du auch auf 'nen anderen Kerl so reagierst und ihn zum Beispiel küssen willst“, erklärte er gelassen, als wäre es das logischste der Welt. Entsetzt starrte ich ihn an.
    Okay, so hatte ich mir das aber nicht vorgestellt und was meinte der mit einen anderen Kerl ? Ich musste ein wirklich komisches Gesicht gemacht haben, denn er lachte lauthals los.
    „Guck mich nicht so schockiert an. Ich mein damit nicht mich. Obwohl...“, mit schräg gelegtem Kopf musterte er mich. Meine Augen weiteten sich noch mehr, woraufhin er beleidigt schniefte:
    „Pah! Deine Reaktion kränkt mich jetzt ein wenig.“
    „Sorry, aber du bist wirklich nicht mein Typ“, meinte ich trocken.
    „Macht nix, du meiner auch nicht. Ich steh eher auf schwarz gelockte Fußballer, wenn du verstehst?“, zwinkerte er und ich verdrehte die Augen.
    „Du gibst nie auf, oder?“ Elias tat mir fast leid ... aber nur fast.
    „Nie! Aber jetzt zurück zu deinem Liebesleben. Wir gehen am Freitag mal wieder zusammen aus“, bestimmte er und ich wollte gerade widersprechen, dass ich da schon etwas vorhatte – Spielabend mit der Clique –, besann mich dann aber eines Besseren. Da würden mich keine zehn Pferde hinbekommen, dann schon lieber Liebeslebensanalyse mit Cosmo. Das hatte, man mochte es kaum glauben, sogar sein Gutes – ich hatte eine perfekte Ausrede.  
    Konnte also niemand behaupten, ich würde mich drücken oder lügen. Außerdem wollte ich ja eh bei den Anderen auf Abstand gehen. Ich konnte also gleich damit anfangen.
    Trotzdem war mir nicht wohl dabei, was Cosmo mir anscheinend deutlich ansah, ihn aber dennoch nicht dazu brachte, Erbarmen mit mir zu haben. Mistkerl! 
    „Und ich such den Laden aus. Waren eh schon 'ne Ewigkeit nicht mehr tanzen. Lass mich raten, dass du mich so lange vernachlässigt hast, verdanke ich auch ihm ?“ Es abzustreiten wäre zwecklos gewesen. Es lag auf der Hand.
    „Hm, ja“, gestand ich daher und guckte angemessen zerknirscht drein. „Na gut, akzeptabler Grund. Ich neige dazu, dir zu verzeihen. Also abgemacht mit Freitag. Und hey, selbst wenn du wirklich schwul bist, geht davon die Welt nicht unter“, meinte er und sah mich aufmunternd an.
    „Nein, aber ein kleiner Teil davon“, murmelte ich düster.
     
    Kapitel 11
    Johan
     
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend erklomm ich die Treppe zu meiner Wohnung, stoppte dann aber überrascht, als ich meine Etage erreichte und den Mann sah, der vor meiner Tür wartete.
    „Was machst du denn hier?“, fragte ich Alwin verwundert und stellte den Einkaufsbeutel ab, um in meiner Tasche nach dem Türschlüssel zu suchen.
    „Auf den Weihnachtsmann warten, du Trottel“, schnaubte mein Kumpel. Er hatte recht, die Frage war überflüssig. Über mich selbst das Gesicht verziehend, trat ich zu ihm und sperrte auf. Kurz lauschte ich und atmete erleichtert auf, als mir keine Violinenklänge entgegen wehten – also war mein Mitbewohner Donovan nicht zu Hause.
    Zielstrebig und mit dem Wissen, dass Alwin mir folgen würde, durchquerte ich den schmalen Flur und ging ins Wohnzimmer vor, welches nur durch einen kleinen Durchbruch von der Küchennische abgetrennt war.
    Großartig kochen konnte man hier zwar nicht, aber das war nicht unbedingt mein Entscheidungskriterium vor gut acht Monaten gewesen, als ich hier eingezogen war. Eher der niedrige Mietpreis, der mich gleich hätte stutzen lassen sollen. Aber damals hatte ich mir schlichtweg nicht vorstellen können, dass ein Musiker als Mitbewohner der Grund dafür sein könnte. Wie naiv ich da noch gewesen war.
    Da man in dieser winzigen Küche so gut wie gar nicht kochen konnte, standen auf meinem Speiseplan zurzeit hauptsächlich Tiefkühlwaren. Packung auf, rein in die Mikrowelle

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