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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gedrungenen Fingern waren kurzgeschnitten. Aus den Taschen ihrer tief sitzenden Jeans ragten Arbeitshandschuhe hervor.
    »Cindy ist unsere neue Verwaltungsassistentin«, erklärte Lillian.
    Ivy versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. Sie wusste, dass David die Absicht gehabt hatte, eine zweite Führungskraft für sein Büro zu engagieren. Sie erinnerte sich sogar, dass er ihr erzählt hatte, er habe ein Einstellungsgespräch mit einer Frau geführt.
    »Hiiih!« Ein lautes Quieken zog Ivys Aufmerksamkeit auf sich. Als sie sich umwandte, stand Jody mit Riker auf dem Arm hinter ihr. Der kleine Junge beugte sich vor und streckte ihr seine rundlichen Ärmchen entgegen.
    »Hallo, mein kleiner Freund«, begrüßte ihn Ivy. Er war knapp ein Jahr alt und ein kräftiger kleiner Bursche mit überströmendem Temperament und Grübchen in den rosigen Wangen.
    »Hallo, meine Süße«, sagte Jody. Mit ihren braunen Locken und ihrer kurvenreichen, ein wenig pummeligen Gestalt war Jody immer das komplette Gegenstück von Ivy gewesen. Sie war eine gute Sprinterin, die mit so schnellen, kurzen Schritten rannte, dass ihre wirbelnden
Beine vor den Augen verschwammen wie die des Roadrunners in dem bekannten Zeichentrickfilm. Ivy erreichte die gleiche Geschwindigkeit mit halb so vielen, weit ausgreifenden Schritten. »Wer ist denn das?« Jody deutete mit dem Kopf in Cindys Richtung.
    »Die neue Verwaltungsassistentin von Rose Gardens«, klärte Ivy sie auf.
    »Verwaltungsassistentin? Da habe ich mir jemanden mit Latzhosen vorgestellt und nicht eine Cheerleader-Barbie. Sie hat einen Bauch wie ein verdammtes Waschbrett. Der Teufel soll sie holen«, zischte Jody leise. Ihr selbst war es nicht gelungen, die zwölf Kilo wieder loszuwerden, die sie zugenommen hatte, als sie mit Riker schwanger gewesen war.
    »Was habt ihr beide da zu flüstern?«, fragte David und legte einen Arm um Ivy. Mit dümmlichem Grinsen hob er eine Flasche Sekt hoch und rief: »Auf meine schöne Frau!«
    Die Gäste applaudierten.
    David legte den Mund an Ivys Ohr. »Weißt du, Stretch, ich liebe dich. Dich und das Geschöpf, das du in dir versteckt hältst.«
    Rührung stieg in Ivy auf, und sie musste sich die Tränen verbeißen. Sie gab Riker an Jody weiter und umarmte David.
    Cindy tauchte mit einem Bündel pastellfarbener, gasgefüllter Ballons und einem großen, in Zellophan gewickelten Korb aus einem Büroraum auf. An dem Korb war eine Baseballmütze in Babygröße mit dem Logo von Rose Gardens befestigt. Lillian brachte einen Blechkuchen
mit weißem Zuckerguss und gelben Verzierungen herein. Theo rollte einen Schreibtischstuhl heran, in den sie sich sinken ließ, um ein Glas mit einer perlenden Flüssigkeit entgegenzunehmen. Sie trank einen winzigen Schluck - prickelnder Apfelcidre - und lehnte sich zurück. Sie vergaß ihre Sorgen und ließ sich vom Duft von Torfmull, Rindenmulch und Zuckerguss einlullen.
    Nach einer Stunde, während der Ivy eine peinlich große Menge von Käsecrackern, Kartoffelchips und Kuchen verdrückt hatte, begann sie, die Geschenkepäckchen zu öffnen. Das große Paket von ihren Kollegen bei Mordant war ein italienischer Jogging-Kinderwagen, auf dessen Anhänger die Aufschrift prangte: »Tragkraft 125 Pfund.« Sie sah sich damit durch die Straßen rennen und Baby Huey vor sich her schieben.
    »Passen Sie nur auf«, warnte sie Naresh. Obwohl er seit vier Jahren ihr Chef war, hatten sie immer gleichberechtigt am Aufbau der Website von Mordant gearbeitet. »Wenn das Kind in diesem Wagen herumgefahren worden ist, wird es, wenn es größer wird, mindestens einen Porsche erwarten.« Gewöhnlich war Naresh ausgesprochen förmlich, aber jetzt schloss er Ivy ein wenig steif in die Arme. Dann trat er zurück und sah sie lange mit zunehmend feuchten Augen an. Ivy hatte ebenfalls einen Kloß im Hals.
    »Dieser Kinderwagen«, brachte sie mühsam hervor, »ist das netteste Geschenk, das ich je bekommen habe. Er ist wunderbar. Wer hat ihn ausgesucht?«
    Naresh sah sie strahlend an, dann tippte er sich mit den Fingerspitzen an die Stirn. »Ach ja, ich habe auch
noch eine Kleinigkeit für den frischgebackenen Vater.« Er kramte in seinen Taschen herum und brachte ein kleines Päckchen zum Vorschein, das er David reichte.
    David hielt sich die Schachtel ans Ohr und schüttelte sie. Der Inhalt klapperte wie getrocknete Bohnen. »Ohrstöpsel?«
    »Ich weiß, was es ist. Eine Jahrespackung Schlaftabletten«, rief Ivy. An Nareshs entsetztem Gesichtsausdruck

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