Neverwake
fesseln.
Die Elf war wieder normal, jedoch mit zwei wuchtigen En d gegnern, die es immerhin fertigbrachten, Tader dreimal abz u schießen, bevor er mit ihnen fertig wurde. Dieses Level war auch das erste, in dem kontinuierlich neue Roboter konstruiert wurden, so daß ein endgültiges Reinigen der Räume und Gänge nicht möglich war. Esch sah sich die Aufzeichnungen dieses Levels mehrmals an, da er hier zum ersten Mal auf Widerstand treffen würde.
Die Zwölf hatte ein happiges Zeitlimit. Esch konnte nachvol l ziehen, daß keiner der Tester vor Tader damit fertig geworden war. Allerdings war dieses Level, nachdem Tader es durchrast hatte, offensichtlich durch Explosionen zerrissen worden, so daß Esch sich über einen Alternativausgang würde pirschen müssen, den Darina gegen Ende von Level Elf am linken Bildrand erspäht hatte.
Die Dreizehn war ein zufallsgeneriertes, nicht kartographiertes Gelände, genauso altbacken wie die Sechs. Es war offensich t lich, daß selbst ein Bastelprogramm mit Shuffle Logic nicht annähernd ein so trickreiches und sinnvolles Level designen konnte wie menschliche Programmierer.
Die Vierzehn war wieder E.V.O.L. -Land. Die Gänge wirkten diesmal fast organisch, Roboter verschmolzen miteinander zu neuen phantastischen Figuren, und am Ende lauerte der bislang imponierendste Endgegner von allen, eine Art Gestaltwandler, der nach jedem Tod größer wurde. Tader biß sich hier durch, verlor allerdings sage und schreibe acht Leben. Zum ersten Mal war dem Spiel des großen Tader stellenweise so etwas wie Ratlosigkeit anzumerken.
Fünfzehn: ein Sammel-Festlevel mit ständigem Roboternac h schub.
Sechzehn und Siebzehn: zwei verwinkelte Konstrukte aus dem Zufallsgenerator. Darina gähnte hier erstmals. Achtzehn: ein Festlevel ohne Besonderheiten.
Neunzehn: dermaßen dunkel, daß man die völlig abstrakt wirkenden Gegner erst bemerkte, wenn man bereits von ihnen beschossen wurde. Außerdem veränderte sich der Grundriß des Levels, Tader verlor mehrmals die Orientierung, obwohl auch Esch der Meinung war, der eingeschlagene Weg sei richtig gewesen. E.V.O.L. fing an, die Muskeln spielen zu lassen.
Zwanzig: der fest programmierte Showdown, bevor die menschlichen Hacker das Gebäude verließen und die Zügel vollständig in E.V.O.L.s Hände legten. Dieses Level bot alles, was ein gut produziertes Ballerspiel bieten muß: Unmassen an Gegnern, grafische Spezialeffekte, lösbare Rätselelemente, ansteigender Schwierigkeitsgrad und ein schweißtreibender Endkampf mit einem Gleiter, der dem des Spielers in allen Details entsprach und sogar über stärkere Schilde verfügte – allerdings über kein einziges Bonusleben. Tader machte auch dieses Spiegelbild fertig und bretterte durch ins bunte Ra u schen jenseits der Kartographie.
Die Einundzwanzig war ein Acid-Alptraum ohne unterschei d bares Oben und Unten. Darina gähnte nicht mehr, ihr Mund stand jetzt vor Staunen offen. E.V.O.L. schickte Kamikaze-Gegner ins Feld, Flugroboter, die sich teilten und weiter angriffen, wenn sie zerstört wurden, insektoide Wesen, die zwischen Transparenz und gleißendem Licht pulsierten, einen Raum, der eine Waffe war, und Raketen, die vorübergehende Bildausfälle verursachten.
Die Zweiundzwanzig war noch abenteuerlicher, hier zellteilten sich besiegte Feinde immer weiter, bis Tader nach neun Schi f fen Verlust endlich klar wurde, daß er damit aufhören mußte, sie weiterhin zu zerschießen, wollte er nicht vollends unterg e hen. In einem großen, vielfarbigen Zimmer schließlich stieß Tader auf den Generator, der vielleicht die Lebensquelle der Gegner darstellte. Tader zerstörte ihn, und das Bild fiel aus und baute sich diesmal nicht wieder auf. In der Einundzwanzig waren sie zum ersten Mal zu beobachten gewesen: vom Spiel ausgelöste Unterbrechungen der optischen Übertragung. Aber diesmal blieb das Blindbild kontinuierlich, und laut Dr. Berba bezog dieser Ausfall Taders Headset nicht mit ein, sondern lediglich die Außenübertragung. So, als wollte Reference mit Tader allein sein. Ein Pärchen, das die Jalousien herunterließ.
Diesmal war es Darina, die noch wachlag, nachdem sie zu Bett gegangen waren.
Sie richtete sich auf einem Arm auf und stupste Esch zwischen die Schultern. »Was ich nicht verstehe ist: Wieso haben sie dir das Video- und Kartenmaterial überhaupt mitgegeben? Wenn Reference so eine Top-Secret-Sensation ist, dann könntest du INFORM doch mächtig schädigen, indem du das Video verh
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