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New York für Anfaengerinnen

New York für Anfaengerinnen

Titel: New York für Anfaengerinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Remke
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auch »making out« genannt, beinhaltet das Berühren primärer und sekundärer Geschlechtsorgane, wobei die Beteiligten allerdings noch bekleidet sind. Bei Third Base kommt es zu Petting samt Orgasmus (hoffentlich!). Geschlechtsverkehr wird schließlich Homerun genannt.
    Strikt untersagt: Sex vor dem dritten Date.
     
    ( New York für Anfängerinnen , S.72)

 
    Tom und Zoe kamen Freitagmittag auf dem Anwesen seiner Eltern an. Sie hatten im Fond seines schwarzen Towncar nicht wirklich miteinander reden können, weil Tom seinen kompletten Arbeitstag in die drei Stunden Autofahrt gepresst und vom Handy aus geregelt hatte. Das Landgut der Fiorinos lag an Southamptons Meadow Lane, der Park Avenue der Hamptons, wie Zoe sich unterdessen ergoogelt hatte. Die Auffahrt desselben schlängelte sich über einen Kilometer lang an sorgfältig manikürten Buchsbaumhecken entlang – wohl um die Distanz zwischen der Familie und dem gemeinen Volk zu symbolisieren. Wie alle Landsitze des amerikanischen Hochadels hatte auch dieser einen Namen. Nicht etwa Serendipity oder Sweet Dreams. So hießen wahrscheinlich Motoryachten von Mein-Auto-Mein-Pferd-Meine-Villa-Emporkömmlingen, vermutete Zoe. Das Anwesen der Fiorinos hieß schlicht Old Trees.
    Zoe hatte längst begriffen, dass für WASPS nichts wichtiger war als totales Understatement. Und dieses manifestierte sich in diesem speziellen Fall in zehn Schlafzimmern, zwölf Badezimmern, Pool samt Poolhaus, Tennis- und Basketballplatz, Bedienstetenquartieren sowie einer Garage für sechs Autos. Über Old Trees war innerhalb von drei Jahren bereits zwei Mal ausführlich in Hamptons Cottages & Gardens berichtet worden, hatte Zoes Recherche ergeben. Natürlich hatte Toms Mutter zwischendrin neu dekorieren lassen. Vermutlich für jeweils den Gegenwert eines Reihenhauses.
    Quasi vom Betreten der Eingangshalle an wurde Zoe durch gerahmte Plaketten, Urkunden auf Pergamentrollen sowie schier unendliche Bildergalerien über die Familienhistorie ihrer Gastgeber informiert – ähnlich wie das American Museum of Natural History die Entwicklungsgeschichte der Menschheit chronologisch in aufeinanderfolgenden Ausstellungsräumen nachvollzog. Zu guter Letzt hing ein Foto von Toms Mutter beim Tennisspiel auf einem Rasenplatz an der Wand. Daneben Toms Vater auf einem Polopferd sowie Tom und sein Bruder Nate in farblich abgestimmten Schwimmshorts im Madrasmuster, grinsend den Arm jeweils fest um den Hals des anderen geschlungen. Wie zwölf Jahre alte Jungs es eben tun, wenn sie sich jung und unsterblich fühlen.
    In der Küche blieb Zoe stehen. Diese war zwar riesig, aber immerhin beinhaltete sie ihr bekanntes Standardinventar – Kühlschrank, Gasherd, Spülmaschine –, sodass sie sich nicht so ganz vorkam, als würde sie gerade das Museumsanwesen eines Eisenbahn-Tycoons aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert besichtigen.
    Tom legte ihr die Hände auf die Schultern und spielte mit ihrem Haar. »Gefällt es dir?«
    »Geht schon«, antwortete Zoe betont blasiert. »Ich hatte es mir irgendwie größer vorgestellt.« Ihr neuer Sarkasmus gefiel ihr. Weil er auch Tom zu gefallen schien.
    »Ach ja?«, lachte der.
    »Zehn Schlafzimmer und zwölf Badezimmer hat doch heute jeder Sparkassenberater.«
    Tom wickelte eine ihrer Haarsträhnen nachdenklich um seinen Finger. »Weißt du eigentlich, dass ich gestern Nacht einen spektakulären Traum hatte, der exakt in diesem Haus hier gespielt hat?«
    »Raus damit!«
    »Ich bin im Traum schlafgewandelt und habe mich in das Zimmer dieser Frau verirrt.«
    »Dieser überirdisch schönen Frau, wolltest du sagen.«
    »Genau.«
    »Und überaus intelligent war sie sicherlich auch noch.«
    »Aber natürlich.«
    »Und – was hast du dann gemacht? Mit dieser Frau? Im Traum, versteht sich?«
    Tom hob Zoe auf die Küchentheke, schob ihre Beine auseinander, stellte sich dazwischen und küsste sie. Und irgendwie fühlte es sich an, als würde er es zum ersten Mal tun.
    »Das, was ich jetzt fortsetzen werde«, murmelte er nahe ihrem Ohrläppchen.
    Zoe spürte die kalte Marmorplatte unter sich und Toms warme Hände auf ihrer Haut. »In der Küche? Hast du eine Allergie gegen Betten?«
    »Nein.« Tom schob seine Hände unter ihren Pulli. »Nur keine Zeit, dich in ein solches zu schaffen.« Dann küsste er sie wieder.
     
    »Hmm kmmm!«, räusperte sich eine Stimme, die eindeutig nicht zu Tom gehörte. »Wo hätten Sie gerne den Lunch serviert, Sir?«
    »Lucia! Guten Tag!«, rief Tom, zog

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