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Nextopia

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Titel: Nextopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Micael Dahlén
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Gesundheitswesen, die sich heutzutage mit der gleichen Lichtgeschwindigkeit entwickeln wie Wirtschaft und Gesellschaft, werden Behinderungen immer weniger wahrscheinlich. In Kürze kann hoffentlich jede Form von Behinderung umgangen werden, wodurch dies nicht zu den typischen Lebenssituationen der Erwartungsgesellschaft zählt. Doch die Tatsache, dass sogar eine Behinderung nichts an der Lebenszufriedenheit eines Menschen ändert, belegt eindrucksvoll, dass es schon jetzt nicht viel gibt, was sich auf die Lebenszufriedenheit auswirkt. Und da das Leben in der Welt beliebiger Verfügbarkeit, wo jeder jederzeit und überall alles bekommen kann und man selbst Behinderungen umgehen kann, sogar immer besser wird, was sollte da noch passieren?
Je höher, desto besser!
    DIE STABILITÄT UND ÄHNLICHKEIT DER ZUFRIEDENHEITSGRADE VON MENSCHEN ist nicht das einzige Interessante an dieser Sache. Wenn wir uns die letzten Zahlen dieses Kapitels anschauen, stellen wir fest, dass der Zufriedenheitsgrad außerdem ziemlich hoch ist und immer oberhalb des mittleren, neutralen Werts der Skala bleibt. Beim Vergleich der Muster von 43 Ländern aus allen Teilen der Welt stellten die Wissenschaftler fest, dass sie in 86 Prozent der Fälle fast identisch waren; sowohl die Mitglieder begünstigter als auch die benachteiligter Gruppen gaben an, sich wohlzufühlen und mit allem zufrieden zu sein, sei es Ehe, Arbeit oder Freizeit.
    Im Großen und Ganzen ist das Leben schön. Und der Grund dafür ist, dass wir mit dem Leben zufrieden sind. Kann gut sein, dass Sie die letzten beiden Sätze zweimal lesen mussten. Denn sie drücken aus, dass wir nicht zufrieden sind, weil das Leben schön ist – sondern umgekehrt. Weil wir zufrieden sind, wird das Leben schön. Und andersherum ist das der Grund,warum wir zufrieden sind – um ein schönes Leben zu haben. Jeder weiß ja, dass es gut ist, ganz oben zu sein, aber es stellt sich heraus, dass es auch gut macht. Die folgende Abbildung kann diese Logik vielleicht etwas illustrieren.
    [Bild vergrößern]
    Das Diagramm zeigt die Ergebnisse einer Studie, die sich über 20 Jahre erstreckte und in der die Forscher eine Reihe von Personen von ihrem Eintritt in die Universität bis zu ihren daran anschließenden Berufslaufbahnen begleiteten. Bei der Immatrikulation maßen die Wissenschaftler die allgemeine Fröhlichkeit der Studenten, die nicht dasselbe ist wie Lebenszufriedenheit, sondern eher eine spontane Reaktion auf das Geschehen rundum. Allerdings ist beides eng miteinander verknüpft, denn man kann davon ausgehen, dass eine höhere Lebenszufriedenheit größere Fröhlichkeit hervorruft. Fast 20 Jahre später, als die Studenten etwa 37 Jahre alt waren, gaben sie ihr Jahreseinkommen an.
    Wie die Grafik zeigt, erhöht die Fröhlichkeit bei Studienbeginn die Chancen auf ein respektables Einkommen. Eine Stufe höher auf der Fröhlichkeitsskala bei der Immatrikulation lässt 20 Jahre später ein 5000 bis 10

000 Dollar höheres Einkommen erwarten. Die fröhlichsten Studenten in dieser Studie verdienten bis zu 50 Prozent mehr als die am wenigsten fröhlichen. Was immer der Grund dafür sein mag – fröhliche Menschen sind besser in der Schule, weil ihre positive Perspektive ihren Fleiß fördert, oder weil die Lehrer sie bevorzugen und ihnen bessere Noten geben, die ihnen später bessere Jobs verschaffen, oder fröhliche Menschen schneiden bei Bewerbungsgesprächen besser ab und bekommen bessere Stellen, oder sie werden besser bezahlt, weilsie effizienter arbeiten oder von ihren Arbeitgebern bevorzugt werden –, Fröhlichkeit scheint sich bezahlt zu machen. Vermutlich tragen alle erwähnten Faktoren (und einige, die wir übersehen haben) zu dieser Tatsache bei.
    Die Wechselbeziehung beschränkt sich nicht auf Universitätsstudenten, denn Studien mit bereits beschäftigten Arbeitnehmern zeigen eine ähnliche Wirkung positiver Emotionen auf das spätere Einkommen. Und sie beschränkt sich nicht auf die »Have-a-nice-day«-Nation USA, denn auch das Wohlgefühl junger Australier erwies sich als Einflussfaktor des späteren Verdienstes.
    GELD IST EINE MÖGLICHKEIT, EIN GUTES LEBEN ZU DEFINIEREN, in dem grundlegenden Sinne, dass es Erfolg signalisiert und eine wachsende Fähigkeit, alle verfügbaren Gelegenheiten zu ergreifen, Gelegenheiten, die andere zu nutzen vielleicht nicht in der Lage sind. Aus evolutionärer Sicht bedeutet das Entdecken neuer Möglichkeiten und das Vorankommen, dass Sie eine bessere

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