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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wenn auch nicht ganz so selten wie die schwarze Aura – und Dagon hatte im Lauf der Jahrhunderte mindestens vier Zwillingspärchen und ein Dutzend Einzelpersonen mit der Aura von Sonne und Mond getroffen.
    Aber was weder Dee noch Machiavelli wussten: Dagon hatte die Urzwillinge gesehen.
    Er war zum Zeitpunkt der letzten Schlacht auf Danu Talis gewesen. Er hatte die Rüstung seines Vaters getragen an jenem großen Tag, als allen klar war, dass das Schicksal der Insel auf dem Spiel stand. Wie alle anderen auch hatte er sich in Panik versteckt, als an der Spitze der Sonnenpyramide goldene und silberne Lichter aufblitzten und Urkräfte freigesetzt wurden. Die verschiedenen Zweige der Elemente-Magie hatten das Land verwüstet und die Insel im Herzen der Welt in zwei Teile gerissen.
    Seither schlief Dagon kaum noch. Er hatte nicht einmal ein Bett. Wie ein Hai konnte er schlafen und sich dabei fortbewegen. Er träumte auch kaum noch, doch wenn er es tat, waren seine Träume immer dieselben: lebhafte Albträume von der Zeit, als am Himmel goldene und silberne Lichter brannten und die Welt ein Ende gefunden hatte.
    Danach hatte er viele Jahrhunderte in Machiavellis Diensten zugebracht. Während dieser Zeit war er Zeuge von Wundern wie Katastrophen geworden, und gemeinsam hatten sie einige der einschneidendsten und interessantesten Augenblicke in der jüngsten Geschichte der Erde miterlebt.
    Und Dagon hatte das Gefühl, dass diese Nacht eine der denkwürdigsten werden könnte.
    »Das sieht man wirklich nicht alle Tage«, flüsterte Dee.
    Der Magier und Machiavelli beobachteten, wie Nidhogg durch ein Haus auf der linken Seite der Champs-Élysées brach, die Bäume entlang der Straße niedertrampelte und auf die andere Seite trabte. In seinen Klauen hielt er immer noch die rothaarige Scathach und die Disir klammerte sich auf seinem Rücken fest. Die beiden Unsterblichen sahen, wie der gewaltige, hin und her schwingende Schwanz ein paar Ampeln knickte, als das Monster in eine Seitenstraße einbog.
    »Er läuft Richtung Fluss«, sagte Machiavelli.
»Was ist wohl mit dem Jungen passiert?«, überlegte Dee laut.
    »Vielleicht hat er sich verirrt«, begann Machiavelli, »oder Nidhogg hat ihn über den Haufen gerannt. Oder keins von beiden«, fügte er hinzu, als Josh Newman sich durch die entwurzelten Bäume kämpfte und auf die Prachtstraße trat. Er blickte rasch nach rechts und links, doch es war kein Verkehr und das schlecht geparkte Polizeiauto am Straßenrand beachtete er gar nicht. Er rannte über die breite Allee, und die rauchigen Goldfäden, die von dem Schwert in seiner Hand ausgingen, flatterten hinter ihm her.
    »Der Junge ist ein Überlebenskünstler«, sagte Dee voller Bewunderung. »Und mutig dazu.«
    Sekunden später schoss Dagon aus der Seitenstraße und folgte Josh. Er trug einen Streithammer. Als er Dee und Machiavelli im Wagen sitzen sah, hob er die freie Hand – ob als Gruß oder zum Abschied war nicht zu erkennen.
    »Und was jetzt?«, fragte Dee.
    Machiavelli drehte den Zündschlüssel im Schloss herum und legte knirschend den ersten Gang ein. Der Wagen ruckelte vorwärts, machte einen kleinen Hüpfer, und dann heulte der Motor auf, als das Gaspedal voll durchgedrückt wurde. »Die Rue de Marignan mündet in die Avenue Montaigne. Ich glaube, ich kann vor Nidhogg dort sein.« Er schaltete die Sirene ein.
    Dee nickte. »Vielleicht solltest du in einen anderen Gang schalten.« Ein kaum merkliches Lächeln huschte über sein Gesicht. »Du wirst feststellen, dass der Wagen dann schneller fährt.«

K APITEL S ECHSUNDDREISSIG
    E ure Garage ist nicht beim Haus?«, fragte Sophie, als sie auf den Rücksitz des kleinen rot-schwarzen CV kletterte. Vorne saßen Nicholas und Johanna.
    »Das sind umgebaute Ställe. Früher waren die Ställe nie zu dicht bei den Häusern. Ich schätze mal, die Reichen wollten nicht ständig den Geruch von Pferdemist in der Nase haben. Es ist nicht so schlimm, nur wenn es abends regnet, ist es etwas blöd, weil man weiß, dass man noch drei Blocks nach Hause rennen muss. Wenn Francis und ich abends ausgehen, nehmen wir aber ohnehin meist die Metro.«
    Johanna fuhr den Wagen aus der Garage und wandte sich dann nach rechts, weg von ihrem zerstörten Haus, bei dem immer mehr Feuerwehrautos, Krankenwagen, Polizeibeamte und Journalisten eintrafen. Als sie das Haus verlassen hatten, war Francis nach oben gegangen, um sich umzuziehen. Er rechnete damit, dass die ganze Publicity den Verkauf seiner

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