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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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den Disir geschickt?«
    »Sie sind auf dem Weg.« Dagon begann zu blubbern. »Ich traue ihnen nicht.«
    »Niemand traut den Disir.« Machiavelli lächelte dünn. »Kennst du die Geschichte, wie Hekate Scathach in der Unterwelt in die Falle gelockt hat?«
    Dagon reagierte nicht.
    »Hekate hat die Disir eingesetzt. Ihre Fehde geht zurück bis in die Zeit direkt nach dem Untergang von Danu Talis.« Machiavelli trat dicht vor Dagon, legte ihm die Hände auf die Schultern und bemühte sich, durch den Mund zu atmen. Dagon strömte einen fischigen Geruch aus. Er überzog seine blasse Haut wie öliger, ranziger Schweiß. »Ich weiß, dass du die Schattenhafte hasst, und ich habe dich nie gefragt, weshalb, obwohl ich so einen Verdacht habe. Es ist offensichtlich, dass sie dir eine Menge Leid zugefügt hat. Trotzdem möchte ich, dass du dich nicht von deinen Gefühlen verleiten lässt. Hass ist das nutzloseste aller Gefühle. Erfolg ist die beste Rache. Ich brauche dich voll konzentriert an meiner Seite. Wir stehen kurz vor dem Sieg, kurz vor der Rückkehr des Älteren Geschlechts in diese Welt. Überlass Scathach den Disir. Sollten sie unterliegen, gehört sie dir. Versprochen.«
    Dagon öffnete den Mund und entblößte seine nadelspitzen Zähne. »Sie werden nicht unterliegen. Sie bringen Nidhogg mit.«
    Niccolò Machiavelli blinzelte überrascht. »Nidhogg?! Ist er denn frei? Wie das?«
    »Der Weltenbaum wurde zerstört.«
    »Wenn sie Nidhogg auf Scathach loslassen, hast du recht. Sie werden nicht unterliegen. Sie können gar nicht unterliegen.«
    Dagon nahm seine Sonnenbrille ab. Seine riesigen Glupschaugen waren weit geöffnet. »Und wenn sie die Kontrolle über Nidhogg verlieren, verschlingt er womöglich die ganze Stadt.«
    Machiavelli überlegte einen Augenblick. Dann nickte er. »Ein geringer Preis, wenn dafür die Schattenhafte vernichtet würde.«
    »Du klingst genau wie Dee.«
    »Oh, ich habe mit dem englischen Magier nichts gemein«, widersprach Machiavelli hitzig. »Dee ist ein gefährlicher Fanatiker.«
    »Und du nicht?«, fragte Dagon.
»Ich bin nur gefährlich.«
    Dr. John Dee lehnte sich in das weiche Leder seines Sitzes zurück und schaute zu, wie das glitzernde Raster der Lichter von L. A. unter ihm wegglitt. Er blickte auf seine reich verzierte Taschenuhr und fragte sich, ob Machiavelli den Anruf von seinem Meister wohl schon erhalten hatte. Er ging davon aus und grinste. Was der Italiener wohl davon hielt? Der Anruf würde Machiavelli in jedem Fall zeigen, wer hier das Sagen hatte, auch wenn er sonst nichts bewirkte.
    Man brauchte kein Genie zu sein, um darauf zu kommen, dass der Italiener sich im Alleingang an Flamel und die Kinder heranmachen würde. Doch Dee war zu lange hinter dem Alchemysten her gewesen, um ihn jetzt zu verlieren … und dann auch noch an einen wie Niccolò Machiavelli.
    Er schloss die Augen, als das Flugzeug an Höhe gewann und sein Magen sich hob. Automatisch griff er nach der Papiertüte auf dem Sitz neben sich. Er liebte das Fliegen, nur sein Magen protestierte jedes Mal. Wenn alles so lief wie geplant, war er bald Herrscher über den gesamten Planeten Erde und brauchte nie mehr zu fliegen. Alle würden zu ihm kommen.
    Der Jet stieg in einem spitzen Winkel auf und Dee schluckte hart. Er hatte im Flughafen noch einen Chicken Wrap gegessen und bereute das jetzt. Die kohlensäurehaltige Limonade dazu war eindeutig ein Fehlgriff gewesen.
    Dee freute sich auf die Zeit, wenn die Älteren zurückkehrten. Vielleicht konnten sie das weltweite Netz der Krafttore wieder aufbauen, das Fliegen unnötig machte. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die bewundernswert mächtigen Wesen des Älteren Geschlechts und die vielen Vorteile, die ihre Rückkehr der Welt bescheren würde. In längst vergangenen Zeiten hatten sie ein Paradies auf Erden errichtet, das wusste er. Alle alten Bücher und Schriftrollen, die Mythen und Legenden sämtlicher Völker sprachen von dieser glorreichen Zeit. Sein Meister hatte ihm versprochen, dass die Älteren ihre kraftvolle Magie darauf verwenden würden, die Welt wieder zu diesem Paradies zu machen. Sie wollten die Auswirkungen der globalen Erwärmung umkehren, das Loch in der Ozonschicht schließen und den Wüsten Leben einhauchen. In der Sahara würde es grünen und blühen. Das Poleis würde schmelzen und die fruchtbare Erde darunter freigeben. Dee überlegte, dass er seine Hauptstadt in der Antarktis am Ufer des Vanda-Sees gründen würde. Die

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