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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Zähne ziehen, um ernst bleiben zu können. »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, erwiderte er auf Englisch. Er mochte den Italiener wirklich, viel mehr als Dee. Machiavelli besaß die Menschlichkeit, die Dee fehlte. »Wie bist du hergekommen? Über ein Krafttor oder …«
    »Mit dem Flugzeug.« Machiavelli winkte Billy heran. »Das«, sagte er, »ist Josh Newman. Goldaura«, fügte er vielsagend hinzu, »und einer der Zwillinge aus der Prophezeiung.«
    Josh schüttelte Billys ausgestreckte Hand und war überrascht, wie kalt und rau sie war. Ihm fiel auch auf, dass er Billy um wenige Zentimeter überragte.
    »Hätte nie gedacht, dass ich mal einer Goldaura begegne«, sagte Billy.
    »Und ich hätte nie gedacht, dass ich mal einer Legende begegne«, erwiderte Josh. Er merkte plötzlich, dass er bis über beide Ohren grinste. Es kostete ihn Mühe, seine Aufregung nicht zu zeigen. Von Virginia Dare und Machiavelli hatte er nur eine vage Vorstellung gehabt, bevor er sie kennengelernt hatte, und von Dee hatte er vorher noch nie etwas gehört, aber bei Billy the Kid war das anders. Er war eine echte amerikanische Legende. Schon als kleiner Junge hatte Josh Geschichten über ihn gehört.
    Billy wirkte fast verlegen. »Eine Legende würde ich mich jetzt wirklich nicht nennen. Wild Bill, Jesse James, Geronimo oder Cochise, sie sind Legenden.«
    Josh ließ sich nicht beirren. »Für mich bist du auch eine.«
    Billy grinste. »Na ja, du bist ja selbst so was wie eine Legende. Einer der legendären Zwillinge – einer, um die Welt zu retten, einer, um sie zu zerstören«, zitierte er. »Welcher bist du?«
    »Keine Ahnung«, bekannte Josh ernst. Obwohl er in der vergangenen Woche mehrfach von der Prophezeiung gehört hatte, hatte er sich nie Gedanken über den Wortlaut gemacht. Einer, um die Welt zu retten, einer, um sie zu zerstören . Er hoffte, dass er der Zwilling wäre, der sie rettete. Aber das würde ja bedeuten, dass seine Schwester die Welt zerstörte. Der Gedanke machte ihn fix und fertig.
    »Kommt«, drängte Machiavelli, »wir sollten uns beeilen.« Der Italiener drehte sich um und gab den anderen ein Zeichen, ihm zu folgen. Er ging zurück zu dem Torbogen über einem Weg, der zum Wasserturm führte. »Nereus weckt gleich den Lotan«, erklärte er, und seine Stimme hallte zwischen den Backsteinwänden. »Ich will Zeuge sein, wenn er es tut.«
    Josh passte sich Billys Schritt an. »Was ist ein Lotan?«, wollte er wissen.
    Billy grinste. »Ein Seeungeheuer mit sieben Köpfen.«
    Josh blickte über seine Schulter zurück über die Bucht. Ein Seeungeheuer mit sieben Köpfen würde die Stadt zerstören. Und dann begriff er plötzlich. War er doch derjenige Zwilling, der die Welt zerstören sollte? »Sieben Köpfe?«, murmelte er. »Das muss ich sehen.«
    »Ich auch«, sagte Billy. »Ich wollte ja, dass er einen Kraken aufweckt, aber die sind anscheinend zu klein.«
    Virginia ließ die beiden jungen Männern vorgehen und wartete auf Dee. »Du führst was im Schilde«, stellte sie im Flüsterton fest. »John, auch mir ist aufgefallen, was Machiavelli gesehen hat.«
    »Ich habe nachgedacht.« Dee lächelte gut gelaunt und für einen Augenblick wirkte er fast jugendlich. »Fortis Fortuna adiuvat.«
    »Wenn du das bitte auf Englisch wiederholen könntest. In den Wäldern von North Carolina war es mit einer humanistischen Bildung nicht weit her.«
    »Das Glück ist mit dem Tüchtigen.« Geistesabwesend rieb Dee sich über die Wange, die von Virginias Ohrfeige immer noch rot war. »Eine Idee schwelt. Etwas wirklich Waghalsiges und Dreistes.«
    »Deine letzte waghalsige und dreiste Idee ist nicht eben gut ausgegangen«, erinnerte Virginia ihn.
    »Dieses Mal wird es anders.«
    »Als du das das letzte Mal gesagt hast, hast du fast ganz London abgefackelt.«
    Dee ging nicht darauf ein. Er rieb sich erneut die Wange. »Musstest du mich so fest schlagen? Ich fürchte, mir ist eine Plombe rausgefallen.«
    Virginia lachte. »Glaub mir, fest ist anders.«

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
    A ten, der Herrscher über Danu Talis, stand auf dem Dach des Sonnenpalastes und beobachtete, wie die Vimanas aus dem Schlund von Huracan, dem Vulkangefängnis, aufstiegen.
    Er hob leicht den Kopf. »Und keiner ist entkommen?«, vergewisserte er sich.
    »Keiner, Bruder. Es war kein Problem für meine Anpu, sie gefangen zu nehmen.«
    »Und der Mann mit der Hakenhand?«
    »Wurde von den anderen getrennt, wie du befohlen hast.«
    Aten drehte sich zu seinem

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