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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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auszumachen.
    Sophie.
    Plötzlich überlief es ihn heiß und er rieb sich die kribbelnden Finger. War sie in diesem Augenblick hier und beobachtete ihn? Sie hatte es schon einmal getan, hatte die Spionin gespielt für Flamel und Perenelle, als er in Dees Büro dabei gewesen war, Coatlicue zurückzuholen.
    Sophie . Lautlos formten seine Lippen ihren Namen … aber da war nichts. Er musste feststellen, dass er sie zum ersten Mal in seinem Leben nicht spüren konnte. Sein ganzes Leben lang war seine Zwillingsschwester die wichtigste Konstante für ihn gewesen. Wenn seine Eltern im Ausland waren, die Familie von einem Land ins nächste umzog und er und Sophie wieder einmal die Schule wechseln mussten, war seine Schwester die Einzige gewesen, auf die er sich verlassen konnte. Und jetzt war sie weg.
    »Josh?« Virginia stand neben ihm. »Was ist los?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich bin mir nicht sicher.«
    »Sag mir, was dich bedrückt«, bat Virginia leise. Sie hängte sich bei ihm ein und zog ihn mit sanfter Gewalt von der Zelle weg. Dann führte sie ihn zu der offenen Tür am Ende des Korridors, wo Dee wartete. Als der Magier sah, dass sie kamen, verschwand er in dem grellen Licht vor der Tür.
    »Eigentlich ist es nichts …«, begann Josh. Dass Virginia so dicht neben ihm herging, machte ihn nervös.
    »Sag es mir«, drängte sie erneut.
    Er holte tief Luft. »Es ist seltsam …«
    Virginia lachte. »Seltsam?« Sie wies mit der Hand auf die Zellen. »Gibt es etwas Seltsameres als das hier? Sag mir, was dich bedrückt«, wiederholte sie.
    Und Josh erzählte: »Als ich hier hereinkam, hatte ich keine Ahnung, worum es sich bei diesen Dingern handelt. Und dann wusste ich es plötzlich. Ich kannte nicht nur die korrekten Bezeichnungen, ich wusste auch, dass Niten eine der Kreaturen getötet hat.« Er schüttelte den Kopf. »Was ich nicht weiß, ist, woher ich es weiß.«
    »Ganz einfach: Du hast Verbindung zu jemandem aufgenommen. Wahrscheinlich zu deiner Schwester.«
    Josh nickte unglücklich. »Das dachte ich auch.« Er blickte sich erneut um und fuhr leise fort: »Ich glaube, sie spionieren uns nach.«
    Virginia schüttelte so heftig den Kopf, dass Strähnen ihres langen Haars Joshs Gesicht streiften. »Nicht uns. Dir. Ich würde es sofort merken, wenn jemand mich beobachtet. Und ich kann dir versichern, dass nichts und niemand Dee oder Machiavelli ohne ihr Wissen nachspionieren könnte. Vielleicht wollte deine Schwester nur wissen, wie es dir geht.« Sie kamen an einer Zelle vorbei, in der ein Monster mit Ziegenkopf lag. Virginia wies mit dem Kinn darauf. »Was ist das dort?«
    Josh ging näher heran, um es besser sehen zu können. »Keine Ahnung«, gab er zu. »Weißt du es?«
    »Eine Pooka.« Virginia lächelte. »Und die Tatsache, dass du es nicht wusstest, sagt uns, dass wer immer dich beobachtet hat, wieder verschwunden ist. Ich vermute, dass deine Schwester Verbindung mit dir aufgenommen hat und dass du dadurch Zugang zu ihrem Wissen hattest. Eine ganz erstaunliche Fähigkeit«, fügte sie hinzu. Gedankenverloren hob sie die Arme und drehte ihr Haar im Nacken zu einem festen Knoten zusammen. »Wart ihr euch sehr nah, du und deine Schwester?«
    Josh nickte traurig. »Sehr.«
    »Dann vermisst du sie bestimmt.«
    Josh blickte stur geradeaus auf das helle Rechteck. Tränen traten ihm in die Augen, und er tat so, als sei es eine Reaktion auf das grelle Licht, das durch die Tür hereinkam. Schließlich gab er zu: »Ja, ich vermisse sie. Und ich verstehe nicht, was mit ihr los ist.«
    »Sie sagt garantiert dasselbe über dich. Liebst du sie?«, fragte Virginia rasch.
    Er öffnete den Mund, um zu antworten, schloss ihn dann aber wieder, ohne etwas gesagt zu haben. Plötzlich spürte er sein Herz schlagen. Es hämmerte in seiner Brust, als sei er gerade über die gesamte Länge eines Fußballfeldes gesprintet. Er stellte fest, dass er fast Angst hatte zu antworten, Angst, auch nur über die Frage nachzudenken.
    Virginia blieb hartnäckig. »Liebst du sie?«
    Josh blickte die Unsterbliche an. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er geantwortet, ohne zu überlegen. Doch die Dinge hatten sich geändert. Sophie hatte sich geändert und seine Gefühle für sie waren … durcheinander.
    Virginia ließ nicht locker. »Ich höre.«
    »Ja … Nein … Ich weiß es nicht. Sie ist natürlich meine Schwester, meine Zwillingsschwester, meine Familie …«
    »Ah. Meine Erfahrung sagt mir, dass Leute in der Regel

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