Nicholas' Geheimnis (German Edition)
mitspielen …
»Nick, ich freue mich ja so, dass Sie kommen konnten.« Liz ging zu ihm und reichte ihm beide Hände. »Wie schön, dass wir ausnahmsweise einmal alle gleichzeitig auf der Insel sind.«
»Es ist immer wieder eine Freude, Sie zu sehen, Liz«, erwiderte Nick mit einem charmanten Lächeln. »Ich bin froh, dem Athener Chaos für ein paar Wochen entronnen zu sein.« Er drückte Liz’ Hände sanft und hob dann ihre Rechte an seine Lippen. »Sie sind schöner denn je, Liz.«
Lachend hakte sich Liz bei ihm ein. »Wir sollten Sie öfter einladen. Habe ich mich eigentlich schon für die wundervolle indische Truhe bedankt, die Sie für mich aufgetrieben haben?« Sie führte ihn an die Bar. »Ein herrliches Stück!«
»Ja, Sie haben sich schon bedankt.« Er tätschelte ihre Hand. »Ich hoffe, sie entspricht Ihren Vorstellungen.«
»Sie haben ein sicheres Gespür für Antiquitäten. Ich glaube, Alex könnte indische nicht von Hepplewhite-Möbeln unterscheiden.«
Nick lachte. »Jeder hat andere Talente.«
»Ihr Geschäft muss ungeheuer faszinierend sein.« Liz strahlte ihn mit großen Augen an und versorgte ihn mit einem Drink. »All diese Schätze und die exotischen Länder, in die Sie immer reisen!«
»Manchmal ist es zu Hause viel aufregender.«
Liz warf ihm einen Blick zu. »Wenn ich bedenke, wie selten Sie zu Hause sind, fällt es mir schwer, Ihnen zu glauben. Wo haben Sie eigentlich den letzten Monat verbracht – in Venedig?«
»Eine schöne Stadt«, sagte er vage.
»Ich möchte sie gern einmal sehen. Wenn ich meinen Mann nur von seinen Schiffen wegschleppen könnte …« Liz hatte etwas am anderen Ende des Raums bemerkt. »Himmel, ich glaube, Iona ärgert Alex schon wieder.« Sie seufzte und schaute entschuldigend in Nicks verständnisvolle Augen. »Ich werde wieder Diplomat spielen müssen.«
»Das tun Sie ganz bezaubernd, Liz. Alex ist ein glücklicher Mann.«
»Sagen Sie ihm das von Zeit zu Zeit«, bat Liz lächelnd, »damit er mich nicht als etwas Selbstverständliches hinnimmt. Oh, da kommt Melanie. Sie wird Sie unterhalten, während ich meinen Pflichten nachkomme.«
Nick folgte Liz’ Blick und sah Melanie hereinkommen. Sie sah hinreißend aus in dem wehenden weißen Kleid mit dem leuchtenden, offen über die Schultern herabfallenden Haar. Ihr Gesicht … Es war wie ein Traum, den er einmal gehabt hatte – alle Schönheit und Unschuld, die er je in einer Frau gesucht, Schönheit, die er nie für möglich gehalten hatte.
»Melanie!« Liz ließ ihrer Freundin gerade so viel Zeit, Dorian zur Begrüßung zuzulächeln. Dann nahm sie sie beim Arm. »Sei so lieb und kümmere dich um Nick, ich muss schnell nach dem Rechten sehen. Ach ja … Nicholas Gregoras – Melanie James«, fügte sie hastig hinzu und war auch schon verschwunden.
Melanie stand da wie vom Donner gerührt. Sie konnte es nicht fassen. Sie starrte Nick an und brachte keinen Ton über die Lippen.
»Wie schön du bist, Aphrodite!« Nick beugte sich über Melanies eiskalte Hand und berührte sie leicht mit den Lippen. Melanie fasste sich wieder und wollte ihm ihre Hand entziehen. Ohne seine Haltung und seinen Gesichtsausdruck zu verändern, hielt Nick sie fest.
»Vorsicht, Melanie!« warnte er sie leise. »Eine Szene würde unliebsame Aufmerksamkeit erregen. Liz und die Gäste würden aus allen Wolken fallen, und der Skandal wäre unvermeidlich.« Er lächelte auf diese teuflische Art, die Melanie schon kannte.
»Wenn Sie nicht sofort meine Hand loslassen, Mr. Gregoras«, sagte Melanie mit einem starren Lächeln, »lasse ich es auf einen Skandal ankommen.«
Nick verbeugte sich leicht und gab Melanies Hand frei. »Nick, bitte«, sagte er ruhig. »Wir sollten auf Formalitäten verzichten, nach allem, was wir miteinander erlebt haben. Außerdem ist die formelle Anrede in diesem Haus nicht üblich.«
Melanie bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln. »Ich werde mich danach richten, Kidnapper. Aber der Waffenstillstand betrifft nur diesen Abend. Ist das klar?«
Er neigte den Kopf. »Darüber werden wir uns noch unterhalten. Sehr bald«, setzte er unmerklich härter hinzu.
Liz trat zu ihnen. Sie freute sich über ihre lächelnden Gesichter, die sie von weitem beobachtet hatte. »Ihr beide scheint euch zu verstehen wie alte Freunde.«
»Ich sagte Mr. Gregoras gerade, wie fantastisch ich das Haus auf dem Kliff finde.« Melanie warf Nick einen mörderischen Blick zu.
»Was soll die formelle Anrede?« protestierte Liz. »Wir
Weitere Kostenlose Bücher