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Nicht die Bohne!

Nicht die Bohne!

Titel: Nicht die Bohne! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Steffan
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seinem Gesicht erkennen.
    »Dass du jetzt da bist. Dass du dich freust. Dass du mir zuhörst und einige elementare Probleme in meinem Leben als nicht so dramatisch identifiziert hast. Einfach weil es dich gibt und ich dich mag«, antworte ich wahrheitsgemäß. Vermutlich würden Mara und alle anderen wirklich harten Mädels in Wutgeheul ausbrechen, weil man diese Dinge einem Mann einfach nicht sagt. Aus Prinzip nicht und schon gar nicht beim ersten zaghaften Körperkontakt. Danach allerdings auch nicht – der Kodex ist kompliziert.
    Vielleicht haben sie recht, denn im nächsten Moment huscht ein Schatten über Simons markantes Gesicht. Er wendet die Augen von mir ab, drückt noch einmal kurz meine Hand, dann steht er etwas steif auf und geht zurück an seine Werkbank.
    Ja, mein Leben ist momentan ganz vorn auf der Kandidatenliste für das komplizierteste Leben in dieser Stadt. Ich fasse mal kurz zusammen, wie es zu der Nominierung kommt: Die Bohne hat sich bewegt (was noch nicht kompliziert ist und hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt wird), ich habe keine Wohnung, der Kindsvater hat eine Neue, und der Mann, in den ich leider und völlig situationsunangemessen ziemlich vernarrt bin, ist erschrocken von meinem emotionalen Ausbruch.
    Ich entscheide, umgehend ins Bett zu müssen, und stehe ebenfalls auf. Geräuschvoll stelle ich meine Tasse auf den Steinfußboden und überlege kurz, ob ich noch etwas sagen soll. Die Stimmung ist plötzlich sehr angespannt, und ich beschließe, mich kommentarlos auf den Heimweg zu machen. Was ich sagen wollte, habe ich gesagt. Außerdem ist dies ein bedeutender Abend: Ich habe mein Kind gespürt. Daher habe ich jetzt auch keine Lust, mich mit irgendwelchen potenziellen Problemfällen in meinem Leben zu befassen. Wortlos gehe ich zur Tür, als Simon mir ein leises »Warte!« hinterherruft.
    Ich zögere, bleibe stehen und drehe mich halb um. Simon steht etwas verloren an seiner Werkbank. Mit beiden Händen stützt er sich auf der Holzplatte vor ihm ab, sein Blick wandert unruhig durch den Raum.
    »Ja?«, frage ich ungeduldig, und er schließt für einen Moment die Augen.
    Ich spüre einen klitzekleinen Stich im Herzen. So brüsk abgewiesen zu werden, tut mir definitiv nicht gut. Aber mal ganz ehrlich: Was hatte ich erwartet? Dass ein Mann wie Simon sich eine schwangere Östrogenhysterikerin angelt und damit mehr Probleme ins Haus holt, als ein Kerl in hundert Jahren abarbeiten kann?
    »Ich mag dich auch. Sehr sogar.« Seine Worte sind so leise, dass ich sie kaum verstehe. Nach wie vor hat er die Augen geschlossen. »Aber ich bin nicht gut genug für dich.«
    Hä? Ich weiß nicht, ob mir zum Lachen oder zum Weinen zumute ist, doch weil Simon wirklich verzweifelt aussieht, tue ich schließlich keins von beidem. Stattdessen sage ich knapp: »Ich weiß nicht, worauf diese Einschätzung basiert, aber ich denke, ich kann selbst entscheiden, ob jemand gut genug für mich ist oder nicht. Gute Nacht, Simon«, und drehe mich um.
    Als ich über den Hof laufe, kämpfe ich mit den Tränen. Innerlich schimpfe ich mit mir und frage mich, ob ich zusammen mit meiner Taille wohl auch jeglichen Realitätssinn verloren habe. Welcher Mann möchte schon etwas mit einer Frau anfangen, die mit dem Kind eines anderen schwanger ist? Es besteht null Komma null Chance, dass wir uns irgendwie näherkommen werden. Punkt. Basta. Aus die Maus.
    Ich reiße mich zusammen, bis ich zu Hause bin. Dann heule ich ein wenig, streichle den Bohnenbauch und setze einen Notruf auf Maras Mailbox ab. Als sie sich eine halbe Stunde später meldet, gebe ich ihr einen kurzen Abriss des Abends.
    »Hm«, sagt sie nur.
    »Hm, was?«, frage ich zurück. »Das heißt, er will nichts von mir und versucht sich so aus der Affäre zu ziehen, stimmt’s?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht hat er was auf dem Kerbholz? Saß mal im Knast? Vertickt Drogen? Hat ein paar Mädchen laufen?«
    Mara instruiert mich, nicht so hart mit Simon ins Gericht zu gehen, bevor ich nicht genau weiß, was er gemeint hat. Ein eher ungewöhnlicher Rat von GSG -Mara, die gern mal nach dem ersten Fehlverhalten eines potenziellen Liebeskandidaten die Segel streicht und ihn zum Mond schießt.
    Ich gehe ins Bett, kann nicht schlafen, stehe wieder auf, putze die Küche, lege meine Wäsche zusammen und fange schließlich an, mir die Aufbauanleitung für die neue Wickelkommode durchzulesen. »Stecken Sie Nut A1 in Feder R5 und fixieren Sie das Ganze mit dem Bolzen

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