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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Schlimmeres gesehen. Viel Schlimmeres.
    »Hier ist er«, sagte Mrs. Downing und schob ihren Mann vor sich her, als sie in die Küche zurückkehrte. »Seien Sie nett zu ihm. Er hatte einen harten Tag .«
    »Das hatten wir alle«, murmelte Savannah, als sie aufstand und Hank Downing ihre Hand entgegenstreckte.
    Sein Händedruck war schwach, und sie konnte spüren, wie ein Zittern durch seinen Körper lief, als sie ihm die Hand drückte. Ein Blick auf die graue Blässe seines Gesichts zeigte ihr, daß Mrs. Downing nicht übertrieben hatte. Er hatte tatsächlich gesundheitliche Probleme, und das morgendliche Erlebnis hatte ihn offensichtlich um Jahre altern lassen.
    »Bitte, setzen Sie sich, Mr. Downing«, sagte sie und zog einen Stuhl für ihn hervor. »Es wird nur ein paar Minuten dauern, wirklich .«
    »Ich hab’ den beiden Polizisten schon alles erzählt, was ich weiß, Missy«, sagte er, als er auf den Stuhl sank, seine Ellbogen auf den Tisch stützte und das Gesicht mit den Händen bedeckte. Savannah kannte die Geste gut, sie hatte sie schon unzählige Male gesehen und selbst benutzt. Aber sie wußte aus eigener Erfahrung, daß sie nicht wirkte. Man konnte es vor dem geistigen Auge immer noch sehen, jedes grausige Detail blieb unauslöschlich im Gedächtnis eingegraben.
    »Ich weiß nicht, was ihr sonst noch von mir wollt«, sagte er müde.
    »Ich bin der Detective, der in diesem Mordfall ermittelt .« Sie ignorierte den überraschten Blick, den er ihr zuwarf, und war erleichtert, daß er an dieser Stelle nicht über ihr Geschlecht zu sprechen begann. Ein ermüdendes Thema.
    »War er es ?« fragte Mrs. Downing. Sie hatte sich am Ofen zu schaffen gemacht und so getan, als ob sie sich mit etwas anderem als Lauschen beschäftigte. »War der Typ, den die umgebracht haben, Mr. Winston ?«
    »Ich fürchte ja«, sagte Savannah und beobachtete Hanks Reaktion, als er diese Neuigkeiten hörte. Trauer, vielleicht etwas Erleichterung. »Kannten Sie Jonathan Winston gut ?« fragte sie ihn.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Er war der Boss. Ich war ne bezahlte Hilfskraft. Das war’s dann auch schon .«
    »Können Sie mir sagen, was an diesem Morgen geschehen ist ?« fragte sie sanft.
    Er holte tief Luft und fragte: »Was wollen Sie denn wissen ?«
    »Alles.«
    »Okay...« Erwarf seiner Frau einen Blick zu, und sie nickte unterstützend. »Ich kam heute morgen ein paar Minuten nach fünf auf der Arbeit an. Der Laden soll immer wie a us dem Ei gepellt sein, bevor jemand reinkommt. Mr. Winston ist... war... damit richtig pingelig. Er wollte immer, daß alles perfekt aussah, wenn seine Freunde kamen .«
    »Hatte er viele Freunde ?«
    »Wenn man ihn so reden hörte, dann war jeder sein Freund... zumindest jeder, der wichtig war. Ich war nicht sein Freund«, fügte er leise hinzu. »Ich hab’ nur für ihn gearbeitet. Denke, das machte mich nicht wichtig genug .«
    Savannah nahm ihr Notizbuch heraus und begann mitzuschreiben. »Ich verstehe, Mr. Downing«, sagte sie. »Bitte sprechen Sie weiter. Sie kamen an, und... ?«
    »Als ich rauffuhr, merkte ich als erstes, daß das Gebäude ganz dunkel war. Mr. Winston ging normalerweise als letzter, und er sorgte immer dafür, daß einige Lichter anblieben, wissen Sie, wegen der Sicherheit .«
    »Aber das Gebäude war völlig dunkel ?«
    »Das glaubte ich, bis ich den Flur hinunterging. Dann sah ich, daß in Mr. Winstons Büro noch Licht brannte .«
    »Eine Sekunde. Sind Sie durch den Vorder- oder den Hintereingang hereingekommen ?«
    »Durch die Hintertür. Und das war die zweite Sache. Sie war nicht verschlossen. Mr. Winston war darin auch immer unheimlich sorgfältig. Er trägt immer ein dickes Bündel Geldscheine mit sich rum, und er hatte Angst, daß jemand ihn überfallen könnte. Glauben Sie, daß das passiert ist ?«
    Savannah dachte an die Verwüstung, die das Maschinengewehr an dem Körper angerichtet hatte. Jeder, der daran interessiert gewesen wäre, den Leichnam zu berauben, wäre vorsichtiger gewesen, um Wertsachen nicht zu zerstören — wie z. B. die Geldrollen in seinen Taschen. Und er trug immer noch seinen Schmuck. Nein, eher unwahrscheinlich.
    »Wir wissen es noch nicht, Mr. Downing. Im Augenblick ziehen wir noch sämtliche Möglichkeiten in Betracht. Sie sagen, daß in Mr. Winstons Büro noch Licht brannte. War die Tür offen ?«
    »Nein, aber ich konnte das Licht unten durchscheinen sehen. Deshalb machte ich mir auch keine Sorgen mehr. Ich habe einfach nur gedacht, daß

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