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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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hat er ihr nicht erzählt! Das hat er nicht! Das erzählt er nicht jeder. Ich weiß, daß er es nicht tut!«
    »Er hat ihr auch gesagt, daß sie eine seltene und außergewöhnliche Schönheit sei«, sagte Dirk, dessen ruhige Stimme in direktem Gegensatz zu der ihren stand, »daß eine süße, erotische Frau wie sie sein Herz gefangennähme.«
    »Haltet den Mund!« Sie begann zu weinen und schüttelte abwehrend den Kopf. »Warum belügt ihr beiden mich?«
    »Wir lügen nicht, ‘lanta, und das weißt du«, antwortete Savannah und spürte, wie ihr die Tränen kamen. »Er hat sie in seine Wohnung eingeladen, um mit ihr den Sonnenuntergang zu betrachten und Eiscreme zu essen. Dann hat er mit ihr geschlafen. Sie war vierzehn, Atlanta. Ein Kind.«
    »Fahr zur Hölle, Savannah! Ich hasse dich für das, was du getan hast! Ich hasse dich mehr als alles andere!«
    Savannah stand auf und eilte mit ausgestreckten Armen auf ihre Schwester zu. »Es tut mir so leid, Liebling«, sagte sie und schluckte ihre Tränen, als sie die Arme ausstreckte, um sie zu umarmen. Aber statt darauf einzugehen, stieß Atlanta sie fort. »Ich will dir nicht so sehr weh tun müssen, aber ich will auch nicht, daß du eines Tages so wie Cindy endest. Und dieser ekelhafte Max wird dich zermalmen und wieder ausspucken, Liebes. Du bist ihm gleichgültig, egal, was er gesagt oder getan hat. Ein Kerl wie der interessiert sich nur für sich selbst.«
    Atlanta schüttelte immer noch den Kopf und weinte hysterisch, als sie die Treppen hinauf ins Gästezimmer rannte und erneut die Tür hinter sich zuschlug.
    Savannah stand inmitten ihres Wohnzimmers, ihre Arme Und ihr Herz waren leer. Eigentlich hielt sie sich für eine ganz schön hartgesottene Frau, aber das hier war nun doch ein bißchen zu viel. Noch etwas mehr und sie würde einfach »von der Bildfläche verschwinden und in den Himmel auffahren«, wie ihre Oma gesagt hätte... was zur Hölle das auch immer bedeutete.
    Dirk erhob sich von dem Fußschemel und ging zu ihr hinüber. Er legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie an seine große, warme Bärenbrust. »Du mußtest das tun, Van«, sagte er. »Sie fühlt sich da oben jetzt ziemlich beschissen, aber sie wird sich noch viel schlimmer fühlen, wenn sie weiterhin mit diesem Drecksack zusammenhängt.«
    Er tätschelte ihr den Kopf wie einem Cockerspaniel. Das tat erstaunlich gut. »Du hast sie gewarnt, der Rest liegt jetzt bei ihr .«
    »Sie haßt mich«, schniefte Savannah und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. »Meine kleine Schwester haßt mich.«
    Guter alter Dirk, dachte Savannah, als sie sich zurücklehnte und zu ihm aufblickte. Er schien es noch nicht einmal zu bemerken, daß sie ihm mit ihren Tränen die gesamte Vorderseite seines sauberen Hemdes verschmierte. Er war schon ein prima Freund.
    »Nein... sie haßt dich nicht. Sie haßt nur die Wahrheiten, die du ihr gesagt hast. Und sie ist noch zu jung, um den Unterschied zu erkennen.«

    »Ich weiß es zu schätzen, daß du mir hilfst«, sagte Savannah, als sie und Dirk die Treppen zu der Veranda des alten viktorianischen Hauses emporstiegen.
    San Carmelita war zur Jahrhundertwende mit dem Geld der Zitrusplantagen errichten worden, und dieser Stadtteil war wunderschön restauriert worden. Die Messingplakette im Vorgarten des Hauses besagte, daß dieses Gebäude, wie viele andere auf der Santa Barbara Street, unter Denkmalschutz stand.
    »Hübsches Plätzchen«, gab sie zögernd zu, als sie sich der Tür mit ihrem ovalen Fenster aus facettiertem Bleiglas näherten. »Ich muß zugeben, daß ich mich besser fühlen würde, wenn sein >Studio< in der dunkelsten Gasse des heruntergekommensten Viertels der Stadt läge.«
    »Warum das?« Dirk klopfte mit Hilfe eines schweren Türklopfers in Form eines Hufeisens an die Tür.
    »Weil Kriminelle nur an schlimmen Orten auftauchen, reden, handeln und leben sollten, damit man sie auf den ersten Blick erkennt. Heutzutage werden sie so >respektabel<, daß man kaum einen Unterschied sieht .«
    Dirk klopfte erneut, und Savannah schwieg und wappnete sich für die bevorstehende Konfrontation. Es war gut, Dirk wieder an ihrer Seite zu haben, besonders in einer emotionsgeladenen Situation wie dieser. Sie mußte zugeben, daß sie wirklich nicht gern allein arbeitete.
    Eine schöne junge Asiatin öffnete die Tür. Sie trug einen roten Seidenkimono, ihr schwarzes Haar floß bis auf die Hüften herab; sie war außerordentlich attraktiv. Der einzige Makel ihres ansonsten

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