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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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worauf ich hinauswill?«
    Savannah blickte ihm aufmerksam in die Augen. Sie entdeckte einen Funken Unsicherheit, als Dirk von der »jungen Dame« sprach. Oh Gott, dachte sie, er hat mehr als eine, und er weiß gar nicht, von welcher Dirk spricht.
    »Ich wiederhole, ich weiß nicht, wovon Sie reden. Aber ich sehe keine Notwendigkeit für irgendjemanden, über irgend etwas in Verlegenheit zu geraten«, erwiderte er mit einem nervösen und anmaßenden Grinsen. »Und ich glaube nicht, daß es sonst noch etwas gibt, worüber wir uns zu unterhalten hätten.«
    »Oh, da irren Sie sich.« Savannah machte einen Schritt auf ihn zu und kam ihm sehr nahe. »Das heißt, Sie und ich haben etwas zu besprechen. Könntest du uns einen Augenblick lang allein lassen?« fragte sie Dirk. »Warte auf mich im Flur. Es dauert nur eine Minute.«
    »Kein Problem.« Dirk nickte Max zu. »War nett, mit Ihnen zu plauschen. Ich überlasse Sie jetzt den bewährten Händen meiner Freundin Betty. Viel Glück, du Wichser«, fügte er hinzu, als er hinausging.
    Sobald Dirk gegangen war, ließ Savannah ihre Hand in ihre Jacke gleiten und zog die Baretta hervor. Eine halbe Sekunde später stand Max der Perverse mit dem Rücken zu der mit Mahagoniplatten verkleideten Wand, der Waffenlauf preßte sich fest gegen seine Kehle.
    »Ich werde dir jetzt ein paar Dinge erzählen, Max, und du mußt mir gut zuhören. Kapiert?«
    Er nickte fast unmerklich und starrte auf die Waffe hinab.
    »Du hast dich mit einem hübschen jungen Ding namens Atlanta abgegeben. Du kennst... Atlanta?«
    Wieder nickte er.
    »Nun, ‘lanta ist meine kleine Schwester, und ich mag es gar nicht, wenn ein degenerierter Vierzigjähriger wie du mit meiner kleinen Schwester herummacht.« Ihre Stimme klang sanft, aber ihre Augen waren nur wenige Zentimeter von den seinen entfernt, und die tödliche Intensität, mit der sie ihn fixierten, war unmißverständlich.
    »Ich will dir noch etwas sagen, das du unbedingt wissen mußt. Ich stamme aus Georgia. Das ist unter der Mason-Dixon-Linie. Und da unten sehen wir die Dinge anders als Ihr Yankees. Wir erledigen die Dinge nicht immer vorschriftsmäßig.«
    Sie hielt inne und wanderte mit der Waffe langsam die Vorderseite seines Hemdes hinunter, wobei sie über jeden einzelnen Perlmuttknopf fuhr.
    »Versteh mich nicht falsch. Ich werde mir jetzt kein Tuch über den Kopf werfen und dein hübsches Häuschen niederbrennen. Ich meine, ich gehöre keiner Gruppe für Selbstjustiz an oder so etwas. Aber wenn du jemals ...« Sie betonte ihre Worte, indem sie ihm mit der Waffe heftig in die Rippen stach. Dann ließ sie sie noch ein Stück weiter nach unten gleiten, in die Reißverschlußregion und anschließend noch ein Stückchen tiefer. Sie konnte seine Angst förmlich riechen, auf seinem Gesicht begann sich Schweiß zu bilden. »...wenn du jemals auch nur noch einen Blick auf meine Schwester wirfst, dann werde ich persönlich Teile deiner Anatomie kürzen, die wahrscheinlich schon jetzt bedauerliche Defizite aufweisen. Denn so behandeln wir da, wo ich herkomme, dreckige alte Männer wie dich, die sich mit unseren hübschen Mädchen abgeben.«
    Langsam zog sie die Waffe weg und steckte sie wieder in ihren Schulterhalfter.
    In dem Augenblick, als die Waffe nicht länger eine Bedrohung darstellte, verschwand die Furcht aus seinem Gesicht und Zorn machte sich darauf breit.
    Er hob eine Faust, schüttelte sie vor ihr und rief: »Du Nutte! Wage es nicht noch einmal, eine Waffe auf mich...«
    Er kam nie dazu, diese Bemerkung zu beenden, denn sie schnappte seine Faust aus der Luft und verdrehte ihm das Handgelenk so heftig, daß er in die Knie ging. Er stieß einen Schmerzensschrei aus, als sie noch eine Vierteldrehung hinzufügte, um ihrer Maßnahme besonderen Nachdruck zu verleihen.
    »Wie du willst«, sagte sie. »Ich brauche keine Waffe, um mit dir zu machen, was ich will. Vielleicht drehe ich dir auch einfach nur dein kleines Wiener Würstchen mit der einen Hand heraus und gebe es dir mit der anderen zu fressen.«
    So plötzlich wie sie ihn ergriffen hatte, so plötzlich ließ sie ihn auch wieder los. Er sackte auf den Boden, stöhnte und rieb sich das Handgelenk, das bereits anschwoll und blau wurde. Jede Spur von Arroganz oder Frechheit war aus seinem Gesicht gewichen. Nur Schmerz, Furcht und Zorn waren geblieben.
    Vielleicht hatte er die Botschaft ja verstanden.
    Sie ließ ihn dort auf dem Boden liegen, wo er sein Handgelenk hielt, das aussah, als sei es

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