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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Leute vergrault, was?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wie heißt es so schön? Finde den Blutspender, dann findest du auch den Vampir.«
    Diesen Spruch hatte ich noch nie gehört. Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht gewusst, dass es überhaupt Redensarten zum Thema Vampire gab. »Wo hast du das denn aufgeschnappt? Auf der Vampirjägerschule?«
    »Nur dumme Menschen mit Todessehnsucht jagen Vampire. Ich spüre sie lediglich auf.«
    »Dann bist du also ein Vampirdetektor?«
    Mátyás grinste amüsiert, legte eine Hand auf die Brust und sagte: »Das ist meine besondere Gabe.«
    Das – und dass er verblüffend charmant für einen Typen war, den ich nicht ausstehen konnte.
    »Sag mir Bescheid, Garnet, falls du deine Meinung änderst, was mein Angebot angeht«, meinte er. »Ich könnte dafür sorgen, dass die Kongregation dich in Ruhe lässt.«
    »Und dafür müsste ich Sebastian einfach nur verraten? Wow, was für ein toller Deal!«
    Mátyás schürzte die Lippen und wandte sich zum Gehen. »Du wirst schon noch feststellen, dass deine Loyalität ihm gegenüber völlig unangebracht ist, Garnet. Ich hoffe nur um deinetwillen, dass du es eher früher als später einsiehst.«
    Darauf hatte ich keine Antwort, denn »Ach ja?« erschien mir an dieser Stelle zu dürftig. Ich sah ihm mit offenem Mund hinterher, als er den Laden verließ, was natürlich auch ziemlich unoriginell und idiotisch war.
    Göttin, ich hasste diesen Kerl! Ich rieb mir meine wunden Fingerknöchel. Wie befriedigend wäre es gewesen, wenn ich sie mir an seinem Kinn statt an Bücherkisten blutig geschlagen hätte!
    William kam mit dem Staubwedel in der Hand nach vorn. »Ich dachte, ich nehme mir jetzt das Schaufenster vor«, sagte er. »Ach, und dieser Matt oder wie er heißt, das ist wirklich ein Riesenblödmann!«
    Ich lachte. »Ja, das habe ich auch schon gemerkt.«
    Mit einem ernsten Nicken wandte William sich dem Schaufenster zu und entfernte mit dem Wedel die Spinnweben in den Ecken. Ich setzte mich an die Ablage der Quittungen.
    Als ich sie abgeheftet hatte, rief ich eine Fensterfirma an und machte einen Termin für die Reparatur des Fensters im Lager, das ich/Lilith eingeschlagen hatte. Dann rief ich einige Vertreter an und gab ein paar Bestellungen auf. Nachdem ich die Nummer von Eugenes Hotel in Finnland ausfindig gemacht hatte, starrte ich das Telefon eine ganze Weile an, beschloss dann aber, das Gespräch auf ein andermal zu verschieben.
    William hatte inzwischen alles abgestaubt, poliert, aufgeräumt, geordnet, geschrubbt, gefegt und gewischt, was sich nicht wehren konnte. »Ich muss immer sauber machen, wenn ich innerlich in Aufruhr bin«, erklärte er, als ich ihn dabei erwischte, wie er auf einem Schemel stand und mit dem Handstaubsauger auch noch die Samtläufer reinigte, die auf den Regalen mit den Hexenbüchern lagen. »Letzte Nacht, das war total irre. Ich bin immer noch dabei, das alles zu verarbeiten.«
    Er konnte besonders gut bei stumpfsinniger Hausarbeit nachdenken? Eine interessante Eigenschaft. »Steht dein Mars vielleicht in der Jungfrau? Und der Merkur im sechsten Haus?«
    William stieg lächelnd von dem Schemel herunter. »Das ist die Garnet, die ich kenne und liebe!«, sagte er. »Ich habe dich schon vermisst.«
    Ich nickte, obwohl die alte Garnet, von der er sprach, in vielerlei Hinsicht nur eine Rolle war, die ich spielte, seit ich nach Madison gekommen war. »Und wie geht es dir inzwischen? Alles in Ordnung?«
    »Ja. Meine Weltanschauung ändert sich doch sowieso ständig, nicht wahr?«, entgegnete er, aber sein Lächeln wirkte ein wenig matt.
    Ich legte die Hand auf seine Schulter und drückte sie mitfühlend. »Hast du wirklich vor, dir heute Abend einen Vampir zu angeln?«
    Er zuckte die Schultern. »Vielleicht. Ich meine, warum nicht? Ich würde gern verstehen, was der ganze Zirkus soll.«
    Wenn ich Parrish das nächste Mal sah, musste ich ihm unbedingt einschärfen, behutsam mit William umzugehen.
    »Guck mich nicht so an!«, sagte William. »Ich passe schon auf mich auf!«
    Ich wollte mich nicht mit ihm streiten, also wechselte ich das Thema. Weil meine Fingerknöchel immer noch schmerzten, fragte ich: »Hältst du mich für einen leicht aufbrausenden, gewalttätigen Menschen?«
    Die Frage ging mir schon seit der Begegnung mit Rosa durch den Kopf. Ich genoss tatsächlich das Gefühl, wie Liliths Macht mich durchströmte, und ich hatte mir überlegt, dass SIE sich möglicherweise nicht ohne Grund in jener Nacht in mir

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