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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Augenbraue hoch. Als wir ihn verständnislos ansahen, stemmte er eine Faust in die Hüfte. »Seht euch doch um, das hier ist eine Sportsbar. Die Atmosphäre in der Höhle gefällt euch bestimmt viel besser.«
    In der Höhle ? Das war ja nun wirklich zu albern. Aber leider konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass Parrish sich in einem solchen Laden herumtrieb.
    Sebastian sah aus, als wollte er sich mit unserem voreingenommenen Kellner anlegen.
    »Danke für den Tipp!«, sagte ich rasch.
    »Was für ein mieses kleines Arschloch!«, knurrte Sebastian, als wir uns wieder ins Gedränge stürzten. »Ich hätte ihn auffressen sollen.«
    »Ich glaube, ich habe mir die Hand gebrochen«, wiederholte William unvermittelt.
    Es passte mir eigentlich nicht, dass wir weiterziehen mussten, denn ich befürchtete, dass William eine Art posttraumatischen Schock hatte.
    »Nur die Ruhe, alles halb so wild«, beruhigte ich alle beide. Vor lauter Mitleid mit William begannen meine Fingerknöchel wieder zu schmerzen. »Kannst du William deine Visitenkarte geben?«, fragte ich Sebastian. »Das ist schon wieder so ein verrückter Abend, und ich habe Angst, dass wir uns irgendwo aus den Augen verlieren.«
    »Klar«, sagte Sebastian und reichte William ein Kärtchen.
    Die sogenannte Höhle war nicht schwer zu finden, wie sich herausstellte. Die Fassade des fensterlosen, einstöckigen Gebäudes war schwarz gestrichen, und die dröhnende Heavy-Metal-Musik war durch die geschlossene Tür zu hören. Blasse, magere, tätowierte Jungs in Lederhosen lungerten vor dem Eingang herum und gaben sich alle Mühe, bedrohlich zu wirken. Sie hätten mich mit ihren vernichtenden Blicken vielleicht sogar eingeschüchtert, wenn ich nicht in Begleitung eines tausend Jahre alten Blutsaugers und eines verkappten Schlägers gewesen wäre.
    Ich ignorierte die Kerle und stieß die Tür auf. »Wir holen uns schnell das Grimoire von Parrish, und dann gehen wir alle nach Hause und schlafen eine Runde«, schlug ich vor, bevor wir den Laden betraten und die hämmernde Musik jede Unterhaltung unmöglich machte.
    »Klingt gut«, hörte ich William noch sagen.
    Ein glatzköpfiger Türsteher mit finsterer Miene knöpfte uns fünf Dollar Eintritt pro Kopf ab und winkte uns dann in den düsteren, verräucherten Saal.
    »Höhle« war eigentlich nicht die richtige Bezeichnung, denn was sich vor uns auftat, glich eher einem Amphitheater.
    Auf der Eingangsebene befanden sich eine Garderobe und eine lange Holztheke, wie man sie vermutlich in jeder Gaststätte in Wisconsin fand. Über der verspiegelten Rückwand mit Regalen voller Spirituosen hingen Neon-Bierreklamen, aber damit hörten die Ähnlichkeiten mit einer ganz normalen Kneipe auch schon auf.
    Tief unter uns, in der Mitte des Saales, befand sich eine Bühne. Auf den oberen Rängen standen Tische und Stühle, doch ganz unten, im Bühnenbereich, gab es Sitzreihen wie in einem Stadion.
    Der Laden war rappelvoll. Ich entdeckte keinen einzigen freien Platz mehr. Offenbar mussten wir uns mit Stehplätzen begnügen. Die Leute ringsum drängten sich an das Metallgeländer und verfolgten gebannt die Show. Ich spähte jemandem über die Schulter, um herauszufinden, was überhaupt dort unten auf der Bühne los war.
    Ich dachte, es wäre schwierig, Parrish in der Menge zu finden, aber ich hätte wissen sollen, dass er es immer schaffte, im Mittelpunkt zu stehen. Er war wirklich ein typischer Löwe.
    Ich hörte, wie Sebastian nach Luft schnappte, als er an meine Seite kam. »Allmächtiger!«
    »Ein echter Hammer, was?«, sagte William perplex.
    In der Tat.
    Parrish stand mitten im gleißenden roten Scheinwerferlicht und schlug seine Zähne in den Hals einer gefesselten, geknebelten und reichlich fetischisierten Frau. Das heißt, es gab jede Menge Leder, Schnallen, Gurte, Piercings und anderes SM/Bondage-Zubehör.
    Zwei Stahlstangen waren in den Bühnenboden eingelassen, an die die Frau mit Ketten und Handschellen gefesselt war, die jedes Mal rasselten, wenn sie daran zerrte.
    Sie war zwar nicht nackt, aber sie hätte es genauso gut sein können. Ihre üppigen Brüste quollen wie riesige wippende Fleischberge aus ihrem stramm geschnürten Korsett hervor. Der Ausschnitt war so tief, dass die Warzenhöfe zu sehen gewesen wären, wenn nicht – scheinbar aus Respekt vor den Gesetzen des Anstands – Nippel-Shields mit Klammern, die sehr schmerzhaft aussahen, die unanständigen Stellen bedeckt hätten.
    Zumindest die im oberen Bereich.
    Der

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