Nicht schon wieder Liebe
Verwirrung zu stiften, auf Gegenseitigkeit beruhte.
Unfähig, den Blickkontakt mit diesen grimmigen braunen Augen noch länger auszuhalten, riss sie ihre Hand von Coops Arm und sah sich in der Bar um. »Oh, sehen Sie doch mal, da ist Kody!« Ihr Lächeln war strahlend vor Erleichterung. Vielleicht würde sie ihre Tricks erst mal eine Weile an Kody erproben, bevor sie sich kopfüber in die Profiliga stürzte. Nicht, dass er ihr als ein Mann erschien, der auf diesem Gebiet eher unbedarft war, aber er hatte wenigstens nicht die gleiche Wirkung auf sie wie Coop.
Als sie sich zum Gehen wandte, streckte Coop die Hand aus, um sie aufzuhalten. »Erledigen Sie erst mal Ihre Arbeit, bevor Sie losdüsen, um mit Ihrem Freund zu flirten«, befahl er ihr schroff.
»Mein Freund ... ?« Veronica unterdrückte ihren ersten Impuls, ihren Arm mit einem Ruck aus seinem Griff zu befreien und zurückzufauchen. Stattdessen hob sie ihren Blick von seiner Hand auf ihrem Arm zu seinen zu Schlitzen verengten Augen und schenkte ihm ein kleines Lächeln, von dem sie inständig hoffte, dass es sie wie die Letzte der heißen Törtchen aussehen ließ ... oder zumindest geheimnisvoll. Doch als Coop ihren Arm abrupt losließ und einen Schritt zurückwich, sein Gesicht völlig ausdrucklos, beschlich sie das unangenehme Gefühl, dass sie stattdessen eher gewirkt hatte, als hätte sie geistige Verstopfung. Und das war nun nicht unbedingt der Look, auf den sie aus war. Verärgert schnappte sie sich ihr Tablett und stolzierte davon. Was zum Teufel dachte sie sich eigentlich dabei, diese dummen, kindischen Spielchen zu spielen? Da hatte sie ja selbst damals auf der Junior High School noch mehr Verstand bewiesen.
Sie steuerte schnurstracks auf Kodys Tisch zu. Während der zwei Tage, die er damit verbracht hatte, das Luftfiltersystem einzubauen, waren sie prima miteinander ausgekommen. Kody war gut aussehend, nett und umgänglich und jemand, mit dem man sich gut unterhalten konnte, und sie fühlte sich bei ihm wohl, eine erholsame Abwechslung nach einem nervenaufreibenden Zusammentreffen mit Coop.
»Hallo«, sagte sie freundlich und ließ einen Untersetzer auf seinen Tisch fallen. »Sind Sie schon bedient worden?« Sandy, die andere Kellnerin, hatte die Billardtisch-Seite des Raums als ihr Territorium abgesteckt und wagte sich nur in den Bereich hinein, den sie für Veronicas Revier hielt, wenn Veronica noch nicht im Dienst war.
Kody blickte auf, sein Lächeln zerknitterte seine schmalen Wangen. »Nein, aber ich bin ja auch gerade erst gekommen.«
»Ich auch. Was kann ich Ihnen bringen?« Als er ein einheimisches Bier vom Fass bestellte, notierte Veronica sich die Bestellung und verlagerte dann ihr Tablett in eine bequemere Lage. »Wissen Sie, ich dachte gerade, wie angenehm es ist, nicht gleich in dem Moment, in dem ich zur Tür hereinkomme, gegen eine Wand von Zigarettenrauch zu prallen. Ganz zu schweigen davon, dass ich jetzt nicht mehr zum Himmel stinke, wenn ich nachts nach Hause gehe. Diese Anlage, die Sie eingebaut haben, ist wirklich jeden einzelnen Penny wert.« Was sie wieder daran erinnerte, dass sie noch immer nicht mit Coop über die Erstattung der Kosten gesprochen hatte - aber nicht jetzt gleich. Sie würde ihm erst einmal ein bisschen Zeit lassen, damit er sich von der Laus erholen konnte, die ihm über die Leber gelaufen war, was immer das für eine Laus gewesen sein mochte. Sie schenkte Kody erneut ein Lächeln und dankte Gott im Stillen für unkomplizierte, gelassene Männer. »Ich muss erst noch ein paar Bestellungen aufnehmen, dann bringe ich Ihnen sofort Ihr Bier.«
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sie unter auf Halbmast hängenden Augenlidern hervor an. »Ich freu’ mich schon drauf.«
Sie wusste nicht, ob es ihre eigene gute Laune war oder woran es sonst liegen mochte, aber an diesem Abend schien eine nettere Sorte von Gästen in der Bar zu sein. Mehrere Leute gaben sich sogar große Mühe, ihr zu sagen, wie Leid es ihnen getan hatte, von der Sache mit Crystal zu hören, was Veronica als äußerst freundlich und teilnahmsvoll empfand. Ihre Erinnerungen an die Arbeit in der Bar während ihrer Collegejahre bestanden hauptsächlich darin, dass sie mit den Betrunkenen hatte fertig werden müssen, die sie betätschelt und ihr das Leben schwer gemacht hatten, doch soviel sie wusste, war auch immer ein recht nettes gemischtes Publikum aus der Nachbarschaft da gewesen. Es war durchaus möglich, dass ihre diese Art von
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