Nicht schon wieder Liebe
organisiert war sie nicht.«
Sandy schnaubte verächtlich. »Nee, das war sie weiß Gott nicht. Seit Sie den Laden übernommen haben, läuft alles deutlich besser.«
Coop zuckte die Achseln. »Ich bin ja aber nicht derjenige, der hier wirklich das Sagen hat. Veronica ist die Inhaberin der Bar.«
»Das schon, aber sie ist klug genug, die Leitung Ihnen zu überlassen. Seien Sie froh, dass sie nicht so überdreht und unzuverlässig ist wie ihre Schwester. Crystal hat den größten Teil ihrer Zeit in diesem Laden mit Flirten verbracht. Sie verstand sich sehr viel besser darauf, Männer anzumachen, als sich um das Geschäft zu kümmern.«
»Ich habe Sie neulich abends über Crystal reden hören.« Coop stützte die Arme auf die Theke, beugte sich zu Sandy vor und lächelte ungezwungen. »Sie war wohl keine große Leuchte, wie?«
»Wohl kaum.«
»Also, glauben Sie, dass ihr jemand dabei geholfen hat, Eddie über den Tisch zu ziehen?«
»Ich hab’ sie sogar danach gefragt, aber sie wollte weder ja noch nein sagen. Sie hat mich nur mit so ’nem - wie soll ich sagen? - so ’nem affektierten Lächeln angesehen und gemeint, das sei einzig und allein ihre Sache.«
Es hat wohl alles damit zu tun gehabt, auf welche Tour sie es gemacht hat, dachte Coop ein paar Minuten später, als die Kellnerin wieder an die Arbeit ging. Das Einzige, was Crystal wirklich gebraucht hatte, um von seinem Bruder fast alles zu bekommen, was sie wollte, war Lizzy Aber wenn sie irgendeinen ausgeklügelten Trick angewendet hatte, statt ihre Tochter als Druckmittel zu benutzen - nun ja, nach allem, was er so über Crystal gehört hatte, war sie nicht helle genug gewesen, um das allein zu bewerkstelligen. Er musste also herausfinden, wer ihr dabei geholfen haben könnte. Falls Crystal sich mit irgendjemandem getroffen hatte, so hatte Sandy zumindest nichts darüber gehört. Trotzdem, es war immerhin schon mal ein Ansatzpunkt, ein Hinweis, dem er nachgehen konnte, und das ließ Coop lächeln.
Doch der Anblick von Veronica, wie sie im Takt mit den Dixie Chicks mit dem Po wackelte, als sie bei Geschäftsschluss die letzten Tische sauber wischte, versetzte ihn augenblicklich wieder in dieselbe üble Laune zurück, die ihm schon den ganzen Abend zu schaffen gemacht hatte.
Kein Wunder. Er hatte gründlich über diese verrückte Anziehungskraft nachgedacht, die Veronica auf ihn ausübte, und mit der methodischen Präzision, für die er in seiner Einheit berühmt gewesen war, hatte er entschieden, einen Riesenschritt rückwärts zu machen und auf Abstand zu gehen. Sich von Veronica zu distanzieren war eine gute, vernünftige Entscheidung gewesen, und er hatte sie auch konsequent durchgehalten - bis zu jenem Moment heute Abend, als Veronica zur Tür hereingetänzelt war, angetan mit Jeans, die so hauteng waren, dass sie wie aufgesprüht aussahen, und diesem knappen, dünnen, kaum noch als Pullover zu bezeichnenden Top, das sich um die verführerischsten kleinen Brüste schmiegte, die er je zu sehen bekommen hatte. Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, gewährte ihm der tiefe runde Ausschnitt auch noch flüchtige Einblicke auf einen Brustansatz, so süß und zart gerundet, dass ihn der bloße Gedanke daran selbst jetzt noch, wo ihr Dekolleté gefahrlos außer Sichtweite war, so erregte, dass er verstohlen hinuntergreifen musste, um einen gewissen Körperteil zurechtzurücken.
Coop riss seinen Blick von dem Schwung ihres runden kleinen Hinterteils los und starrte blind auf den Kassenbon in seiner Hand. Verdammt. Er begriff das einfach nicht. Gewöhnlich stand er auf Brüste, die groß genug waren, um aus seinen Händen überzuquellen. Ronnies kleine Äpfelchen dagegen würden vermutlich noch nicht einmal seine Handflächen ausfüllen, geschweige denn seinen Fingern etwas geben, woran sie sich festhalten konnten. Und dennoch wollte er ihre Brüste sehen, sie fühlen, wollte es so unbedingt, dass er sein Verlangen förmlich schmecken konnte.
Er leckte sich über die Lippen und machte ein finsteres Gesicht. Denn Veronica kosten und schmecken war noch etwas, was er brennend gerne wollte.
»Habe ich bei meiner Abrechnung einen Fehler gemacht, oder so was?« Sandys besorgte Stimme riss Coop abrupt aus seinen Gedanken, und er merkte, dass er zwar die ganze Zeit über auf ihren Bon gestarrt, aber überhaupt nichts begriffen hatte.
»Nein, nein, alles in Ordnung«, versicherte er ihr. Natürlich hätte sie sich durchaus verrechnet haben können, aber sie
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