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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hatte bisher noch nie eine fehlerhafte Abrechnung abgeliefert. Und falls sich diesmal durch irgendeine Laune des Schicksals doch ein Fehler eingeschlichen hatte, würde er die Differenz eben selbst begleichen. Er wollte einfach nur, dass dieser verfluchte Abend endlich vorbei war.
    »Sie haben eben einen Moment lang ziemlich sauer ausgesehen.«
    »Ich hab über was anderes nachgedacht.« Zum Beispiel, dass er sein Hirn besser schleunigst aus seiner Hose herausbefördern und wieder zur Vernunft kommen sollte. Er zwang sich, einen blassen Abklatsch seines sonst so gelassenen Lächelns aufzusetzen. »Warum machen Sie nicht schon mal Feierabend und hauen ab?«
    Er erkannte seinen Fehler, kaum dass ihm die Worte über die Lippen gekommen waren. Wenn Sandy nach Hause ging, würde er allein mit Ronnie in der Bar Zurückbleiben, doch ehe er sein Angebot wieder zurückziehen konnte, hatte Sandy ihm bereits ein strahlendes Lächeln geschenkt.
    »Danke!« In einem Wirbel von Stoff riss sie sich die Schürze herunter, schnappte sich ihren Mantel und ihre Tasche und war im nächsten Augenblick auch schon am Ausgang. Die Tür schwang mit solcher Vehemenz hinter ihr zu, dass sie ihr um ein Haar gegen den Po geknallt wäre.
    Coop holte tief Luft, dann ließ er den Atem langsam wieder heraus und zwang sich eisern, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und nicht auf Veronica zu achten, die gerade die letzten Stühle in ihrem Bereich der Bar umgekehrt auf die Tische stellte. Er konnte sie jedoch zur Jukebox singen hören und biss die Zähne zusammen. Herrgott im Himmel! War es nicht schon schlimm genug, dass sie sich so verdammt sexy angezogen hatte? Musste sie sich zu allem Überfluss plötzlich auch noch in Miss Aufreizend persönlich verwandeln? Wo war ihr übliches Auftreten als Prinzessin Rühr-mich-nicht-an, wenn ein Mann es wirklich mal brauchen konnte? Und was sollte dieses Geträller? Sie war doch so unmusikalisch, dass sie noch nicht mal die Melodie richtig halten konnte.
    Er hatte ihre lebhafte, muntere Art im Umgang mit den Gästen beobachtet, und ihr fröhliches Singen hatte wahrscheinlich etwas damit zu tun, dass sie Lizzy und Dessa hatte Verkleiden spielen sehen, bevor sie zur Arbeit gekommen war, denn er hatte zufällig einen Teil ihrer Unterhaltung mit Marissa mitbekommen. Er versuchte jedoch, nicht daran zu denken, denn Veronicas Wehmut, als sie von den beiden Mädchen erzählt hatte, hatte etwas an sich gehabt, das ihm das Herz zusammengezogen hatte.
    Verdammt, war das stickig hier drinnen. Coop strich sich mit beiden Händen durchs Haar und weiter hinunter bis zum Nacken, wo er seine Finger in die völlig verkrampften Muskeln an seiner Schädelbasis grub, um die Verspannung zu lösen, die ihn schon den ganzen Abend über geplagt hatte. Er wollte endlich raus aus diesem Laden, wollte draußen sein, wo er richtige Luft atmen konnte. Er musste unbedingt wieder zur Besinnung kommen, und ein bisschen kalte, frische Luft würde bestimmt Wunder wirken. Er musste nur noch fünf Minuten hier drinnen aushalten, das war alles. Herrgott noch mal, er hatte einmal geschlagene sieben Stunden lang geduldig in der Wüste hinter einer Sanddüne gelegen, bis er eine Aufklärungsmission gefahrlos hatte fortsetzen können - da konnte es doch wohl nicht so schwer sein, die Zähne zusammenzubeißen und noch fünf lausige Minuten lang durchzuhalten, oder?
    Veronica wischte die letzten Stühle sauber, kontrollierte noch einmal, ob in ihrem Bereich alles aufgeräumt war, und stemmte dann die Hände ins Kreuz, um ihre müden Muskeln zu strecken. Es war eine lange, wenn auch ziemlich vergnügliche Nacht gewesen, und sie fühlte, wie die Kraft, die sie den ganzen Abend über in Schwung gehalten hatte, unvermittelt nachließ.
    Ihr Versuch, Coop heute Abend auf Hochtouren zu bringen, war ein Schlag ins Wasser gewesen, und das Einzige, was sie jetzt noch wollte, war, ihre Abrechnung erledigen, nach Hause gehen und sich ins Bett fallen lassen. Oder vielleicht würde sie sich vor dem Schlafengehen auch noch ein schönes heißes Bad in der alten Wanne mit den gusseisernen Klauenfüßen im ersten Stock gönnen, wenn sie es schaffte, sich noch lange genug wach zu halten.
    Diese neue Angewohnheit, sich zu übernehmen, indem sie früh am Morgen mit Lizzy aufstand und dann bis spät in die Nacht aufblieb, um das Tonk zu schließen, begann allmählich ihren Tribut zu fordern. Jeden Morgen schloss sie einen Handel mit sich selbst ab, um ihre müden Knochen

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