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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kontrolle und Macht und nicht etwa auf seine angenehme Gesellschaft abgesehen hatte, machte er einen Schritt von ihr weg.
    »Es tut mir leid, Zezula, aber ich bin vergeben.«
    Sie lächelte und nickte, als würde sie es verstehen, aber wären ihre Emotionen entflammbar gewesen, dann hätte vor ihm eine lodernde Flammensäule gestanden. Ihm war klar, dass niemand eine Abfuhr leicht aufnahm, wie freundlich sie auch ausgesprochen wurde.
    »Ihr Name ist Clarity«, ergänzte er in der Hoffnung, sie etwas besänftigen zu können. Um das Thema zu wechseln, streckte er den Arm aus. »Die Sonne ist fast untergegangen.«
    »Tshas«, murmelte sie. Ihr Tonfall war neutral, aber ihre sorgsam verborgenen Empfindungen ließen vermuten, dass sie sich insgeheim wünschte, der solare Glutofen möge auf seinem Schädel landen. »Ein besonderer Moment, den wir hier teilen.« Während sie nichts als Verlangen nach ihm ausstrahlte, wischte sie seinen Einwand beiseite und näherte sich ihm in dem Versuch, die vorherige Nähe wiederherzustellen.
    Wenn sie wüsste, dachte er angewidert und versuchte, sich ihren ihn umklammernden Händen zu entziehen. Wie klar und deutlich er ihre Gefühle erkennen konnte, während sie versuchte, ihn mit Berührungen und Worten zu umgarnen. Morgen werde ich ganz bestimmt von hier verschwinden, sagte er sich. Er hatte mehr als genug für diese Jugendlichen getan - von denen einige die Hilfe weitaus mehr verdient hatten als andere -, mehr, als er je vorgehabt hatte. Aber so lief es ja oft mit den Personen, die ihm auf anderen Welten begegneten.
    Sein entschlossener Widerstand gegen ihre Avancen oder dass sich ihr überhaupt jemand vom anderen Geschlecht entzog, war offenbar etwas, an das sie nicht gewöhnt war. »Bin ich denn so unansehnlich?«, fragte sie ihn, als er vorsichtig versuchte, sie abzuschütteln. »Diese Frau, die du erwähnt hast, sie ist jetzt nicht hier. Ich bin es schon. Selbst die Vereinigte Kirche macht bei Fernbeziehungen gewisse Zugeständnisse.«
    Er drückte einen ihrer Arme nach unten. Der andere griff jedoch noch beharrlicher nach ihm. »Wir sind nicht so weit voneinander entfernt, wie du denkst.«
    »Ach nein?« Ihre Augen, die so eindrucksvoll waren wie der Rest von ihr, blitzten ihn an. »Ich wette, ich kann dich dazu bringen, sie zu vergessen. Selbst wenn sie sich auf der anderen Seite von Visaria aufhalten sollte. Selbst wenn sie auf einer anderen Welt ist, weit weg von hier.« Zezulas Lippen teilten sich einladend und sie breitete die Arme aus. Sie wollte ihn besitzen, und er sollte dasselbe mit ihr tun.
    Allerdings nicht im gleichen Ausmaß, das konnte er deutlich spüren.

15
    Lal, Dir und Joh hatten sich in einem perfekten Halbkreis vor Shaebs Schreibtisch aufgestellt. Sie mochten den Mann, für den sie arbeiteten, zwar nicht besonders, aber sie tolerierten ihn. Und sie waren sich sicher, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte. Im Gegensatz zu ihrer locker sitzenden und ausgebeulten Kleidung war ihr Gesicht angespannt. Eigentlich schienen sich ihre Gesichtsmuskeln überhaupt nicht zu bewegen, als sie da wartend vor dem Meister des Unterhauses standen. Lal rückte vorsichtig eine Linse zurecht, die sein Auge bedeckte.
    Shaeb blickte von der Projektion auf, die er studierte. Auch wenn sie eigentlich für ihn arbeiteten, wusste er, dass es besser war, sie nicht warten zu lassen. Das passte ihm auch ganz gut, da er ohnehin nur ungern Zeit mit Nettigkeiten vergeudete.
    »Wir gehen auf die Jagd.« Ein bei ihm selten zu sehendes Lächeln breitete sich auf seinem schmalen Gesicht aus. »Ich gehe davon aus, dass euch das gefällt.«
    Dir antwortete für alle drei: »Normalerweise würde es das auch, aber wir haben zu arbeiten.«
    Shaeb ließ sich nicht abbringen. »Das ist Teil eurer Arbeit.« Er wandte sich an Joh. »Erinnerst du dich an die Jugendlichen, die dich und die anderen Wächter im Lagerhaus überfallen haben?«
    Joh machte eine eindeutige Geste. Sie war fast schon übertrieben, doch der einzige Anwesende, der diese besondere Bewegung zur Kenntnis nahm, war Shaeb, und der hatte sich bereits daran gewöhnt.
    »Ich vergesse niemals eine schwere Belei … eine schwere Beleidigung.«
    Mit auf den Schreibtisch gestützten Ellenbogen verschränkte Shaeb seine Finger. »Würde es dir nicht gefallen, wenn du dich dafür rächen könntest, und das auch noch auf angenehme Art?«
    Der Joh Genannte sah erst seine Kollegen an und dann zurück zum Schreibtisch. »Ich würde die

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